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Gute Praxis V: Ein Online-Camp für digitale Werkzeuge

Im Frühjahr 2017 fand in Österreich der erste offene kostenfreie Onlinekurs (MOOC) zu digitalen Werkzeugen für die Erwachsenenbildung statt. Über sechs Wochen konnten die Teilnehmenden online alle Tools erproben. Die k.o.s GmbH hat das Format von Berlin aus offline mit einer Lerngruppe begleitet.

Sechs Wochen, sechs Themen: Im EBmooc konnte der Einsatz von Lernapps, Webinaren, Facebooklerngruppen oder Lernmanagementsystemen wie Moodle erprobt werden. Das Interesse war enorm: Etwa 2.700 Teilnehmende überwiegend aus Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutierten im virtuellen Raum den Einsatz digitaler Lehr- und Lernmethoden in ihrem Arbeitsalltag.

Der EBmooc wurde durch regionale Lerngruppen begleitet, um den persönlichen Austausch zu fördern, den Transfer in die eigene Praxis zu unterstützen und insbesondere die Abschlusswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Die Begleitgruppe in Berlin wurde von der k.o.s GmbH im Rahmen des Projektes „Koordinierungsstelle Qualität – weiter gelernt“ durchgeführt.

Sophie Keindorf, Koordinatorin bei der k.o.s GmbH sagt: „Es muss nicht alles digital sein. Aktuell wird häufig bei der Konzipierung von Bildungsangeboten die Frage nach dem Warum und Wozu vergessen. Alle digitalen Lernangebote müssen sich unserer Meinung nach an der Frage messen lassen, ob durch den Einsatz digitaler Medien das angestrebte Lernergebnis besser erreicht wird. Oder anders formuliert: welchen Mehrwert erreiche ich durch das neue Angebotsformat? Wichtig ist, dass die Weiterbildungsformate zur Unternehmenskultur passen. Die ist oft noch nicht so weit, dass digitales Lernen fest verankert wäre.“

MOOCs stellen eine Form digitalen Lernens dar: Lernen in und mit dem Netz, selbstgesteuert und kollaborativ. Indem sie digitale Tools in Bildungsprozessen kennen lernen und selber einsetzen, können Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner digitale Kompetenzen aufbauen und entwickeln.

Unter digitalen Kompetenzen versteht Sophie Keindorf zweierlei: „Es gibt einmal die Grundlagen, die für alle mehr oder weniger gleich sind. Dazu gehört ein Basiswissen über unsere digitale Gesellschaft; im digitalen Umfeld zu lernen, selbstgesteuert, lebenslang, netzwerkgestützt und kollaborativ; die Fähigkeit im Team zu arbeiten; mit der gängigen Technik vertraut zu sein und mit den eigenen Daten umzugehen. Hinzu kommen fachspezifische Kompetenzen, die sich je nach Tätigkeitsbereich unterscheiden können. “

Der EBmooc2017 wurde vom Verein CONEDU in Zusammenarbeit mit der TU Graz und WerdeDigital.at auf der Plattform iMoox durchgeführt. Gefördert wurde das Vorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung (Österreich). Bis August sind die Inhalte des MOOCs noch kostenfrei abrufbar.

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