Gute Praxis III: Verschiedene Lernformate und der Fokus auf Kompetenzen
Mal online am eigenen Rechner, mal mit Lehrkraft im Seminar, mal an konkreten Aufgaben am Arbeitsplatz: Das WEITERBILDUNGSSYSTEM ENERGIETECHNIK bietet über 100 innovative Bausteine der Weiterbildung für die Energiewende an. Projektleiter Mathias Schäfer sagt: Es geht nicht um mehr Wissen – sondern um neue Kompetenzen.
Die Energietechnik befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel: Umbrüche und Veränderungen ergeben sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Besonders die Entwicklungen der Digitalisierung prägen die Energietechnik nachhaltig. Mit zunehmender Digitalisierung wachsen proportional auch die Anforderungen sowie Möglichkeiten des Wissens- und Kompetenzerwerbs.
Das WEITERBILDUNGSSYSTEM ENERGIETECHNIK und das Förderprojekt INWENT adressieren diesen Bedarf und bieten derzeit über 100 Weiterbildungen für Unternehmen des Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg an. Inhaltlich reichen die Angebote von Gebäudeenergieeffizienz, Automation über Elektromobilität bis hin zu Data Mining. Das Innovative ist die Lernform: Alle Weiterbildungen beinhalten immer einen Mix aus Präsenzphasen mit Trainer, Online-Sequenzen zum Selbstlernen sowie ein betriebliches Lernprojekt, in dem das theoretische Wissen in die konkreten Arbeitsabläufe des Teilnehmers einfließt.
Das Institut für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) bietet diese Weiterbildungen zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und der Lernfabrik NEUE TECHNOLOGIEN an. Unternehmen des Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg können diese Module ohne großen Aufwand an ihre Bedürfnisse anpassen. So lassen sich individuelle und bedarfsgerechte Qualifizierungen schaffen. Zudem erleichtert der modulare Aufbau der Weiterbildungen den schnellen Transfer wissenschaftlicher Innovationen in die Berufspraxis.
Projektleiter Mathias Schäfer sagt: „Die wichtigste Erfahrung für mich ist, Weiterbildung nicht mehr als das Vermitteln von Wissen, sondern verstärkt kompetenzorientiert zu sehen. Wir müssen uns von Anfang an fragen, was die Teilnehmenden am Ende der Weiterbildung können sollen und die einzelnen Module entsprechend aufsetzen.“
Digitale Kompetenzen gehen für ihn über technische Aspekte deutlich hinaus: „Natürlich geht es darum, unterschiedliche Medien bedienen sowie eine Maschine oder Software programmieren zu können. Ebenso wichtig sind aber methodische sowie soziale – und Selbst-Kompetenzen. Erst die ermöglichen es, selbstständig zu lernen, Daten zu beschaffen und auszuwerten, in ganz unterschiedlichen Teams zu kommunizieren, sich souverän am Arbeitsplatz zu bewegen und sich ständig ändernden Herausforderungen zu begegnen.“