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Entwurf von Machleidt GmbH Städtebau + Stadtplanung, STUDIO RW Landschaftsarchitektur & Stadtplanung, SHP Ingenieure GbR

Unter folgendem Link können Sie sich das Präsentationsvideo des Teams rheinflügel severin & A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH zur 2. Entwurfsphase ansehen:

Präsentation 2. Entwurfsphase - Machleidt GmbH, STUDIO RW, SHP Ingenieure GbR

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NEUE NACHBARSCHAFTEN

Der neue Bucher Stadtteil Am Sandhaus ist geprägt durch seine differenzierten Lagen wie dem Landschaftsschutzgebiet Buch, seinen Waldflächen und -säumen im Norden, dem offenen und weiten Landschaftsraum der Moorlinse im Süden und dem Panke Grünzug östlich der angrenzenden S-Bahntrasse. Das Wegesystem schließt sinnfällig am südlichen S-Bahnausgang an und verbindet diese Lagen zu einem attraktiven und abwechslungsreichen Erlebnisraum und vernetzt mit der weiteren Umgebung.

Die übergeordneten freiräumlichen Bezüge aus Waldzunge und Landschaftsfenster gliedern die vorgeschlagene Siedlungsfigur in drei Nachbarschaften. Diese nehmen die jeweiligen Eigenarten Ihrer jeweiligen Orte auf und bilden unterschiedliche Charaktere mit jeweils eigenen Identitäten aus.

Der grüne Campus versteht sich als Fortführung und Ergänzung der bestehenden Bildungs- und Erholungsangebote im Umfeld des S-Bahnhofs. Er erhält eine durchaus vielfältige, lebhafte und naturnahe Prägung. Das solitäre Gemeinschaftshaus formuliert einen angemessenen Antrittsplatz am Bahnhof und vermittelt gegenüber der angrenzenden Naturräume.

Am Sandhaus wird der Straßenraum selbst zum identitätsgebenden Rückgrat ausgebildet, während die äußeren Siedlungsränder den besonderen Bezug zu den angrenzenden Freiräumen und dem Wald suchen.

Der leicht entlegene Lichtungscharakter des ehemaligen Krankenhauses bleibt erhalten und als naturnahes Experimentierfeld für nachhaltiges Leben und Bauen verstanden.

Die neue Grundschule und die beiden Kitas liegen an den beiden gliedernden Freiraumfugen, oder sind selbst Teil der beiden gliedernden Grünfugen.

FREIRAUM

Der Entwurf verfolgt das Ziel die intensiven Freiraumnutzungen mit aktiven/öffentlichen EG-Zonen zu koppeln und zu bündeln und die Ränder naturnah, extensiv und produktiv zu gestalten.

Quartiersader und Grünfinger

Die Straße Am Sandhaus bildet mit den Baumreihen, den Spiel- und Sportbereichen, den kleinen Platzsituationen, den Zugängen zu den Schulen und Kitas und dem Mehrgenerationenhaus das lebendige Rückgrat des Quartiers. Der Quartiersplatz ist als shared space gedacht und bildet das Gelenk zwischen den unterschiedlichen Nachbarshaften. Durch gewerbliche und gastronomische Nutzungen um den Quartiersplatz herum und die östlich anschließende Waldkita entsteht hier das sozikulturelle Zentrum des Quartiers.

Die großzügigen Grünanger in der „Waldlichtung“ bilden sich aus den umgebenden Waldstrukturen heraus. Mit Spiel- und Aufenthaltsangebot bilden sie attraktive, nachbarschaftliche Begegnungsorte. Die Waldlichtungen an den Rändern des Quartiers sind mit kleinen Spiel- und Sportstationen sehr zurückhaltend gestaltet.

Natur- und Bildungscampus

Der grüne Campus bietet mit seinen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen einen attraktiven Anziehungspunkt für Kinder, Jugendliche und Naturverbundene. Die Lage am S-Bahnhof und die direkten Fuß- und Radwegeverbindungen in die angrenzenden Quartiere ermöglichen eine ideale Erreichbarkeit. Bestehende Wege, Nutzungen und Gehölzstrukturen werden weitestgehend erhalten und durch weitere Freizeitangebote und Naturräume ergänzt.

Qualitäten im Übergang zwischen Siedlung und Natur

Die Unterschiedlichkeit der angrenzenden Landschaften wird aufgenommen und in aktiven Rändern weiterentwickelt. Der südliche Rand mit zurückhaltenden Spiel-, Sport- und Aufenthaltsangebot sowie Gemeinschaftsgärten dient mit Retentionsbereichen ebenfalls der Entwässerung.

Die „Wilden Wiesen“ bilden den Übergang zwischen lebendigem grünen Campus und den Flächen um die Moorlinse. Bestehenden Biotope, Wassergräben und Gehölzstrukturen werden erhalten, geschützt und zu wetlands mit Sukzessionsinseln weiterentwickelt. An den Rändern verläuft ein Rad- und Fußweg mit kleinen Platzsituation zum Verweilen und Naturbeobachten.

MOBILITÄT

Die Mobilität wird so organisiert, dass ein Leben ohne eigenes Auto gut möglich und attraktiv ist. Die Nahmobilität zu Fuß und mit dem Rad steht entsprechend im Vordergrund.

Die Straße Am Sandhaus (Tempo 30) dient als Rückgrat der Erschließung. Eine Durchfahrt mit dem Auto von der Wiltbergstraße zur Hobrechtsfelder Chaussee und umgekehrt ist künftig zwar möglich, wird aber durch den Ausbaustandard der Straßen und die im platzartigen Gelenk eingerichteten Shared Space-Fläche mit Einengungen an den Übergangsbereichen unattraktiv gemacht. Die Kleine Wiltbergstraße bleibt autofrei. Perspektivisch entsteht östlich der Bahnlinie eine P+R-Anlage, sodass der Bereich um die Wiltbergstraße von parkenden Fahrzeugen entlastet wird.

Das Parken erfolgt in drei Quartiersgaragen mit jeweiligem Mobility-Hub, die den Wohnbereichen zugeordnet sind. Die Quartiersgaragen sollen maximal sechs Etagen aufweisen. Im westlichen Teilquartier sind teilweise auch Tiefgaragen möglich. Für die Teilbereiche ist je nach Typologie und Standard ein Stellplatzschlüssel zwischen 0,5 und 1,0 vorgesehen. Die Straßenräume und Teilquartiere können weitgehend autofrei gehalten werden. Das Fahrradparken ist wohnungsnah vorgesehen. Für die Geschosswohnungen werden zugriffsgünstige Fahrradräume in den Gebäuden auf Erdgeschossniveau vorgeschlagen.

Die S-Bahn ist von allen Wohnungen aus in weniger als 1.200 m erreichbar. Zusätzlich fahren die Buslinien durch das Quartier im attraktiven 10-Minuten-Takt. An der Hobrechtsfelder Chaussee ist eine Wendeanlage vorgesehen. Die Haltestellendichte stellt sicher, dass die Bushaltestelle in der Regel näher ist als der Pkw in der Quartiersgarage. E-Scooter und andere Angebote aus dem Jelbi-Sortiment ergänzen das Mobilitätsangebot. Zusätzliche Fahrradabstellmöglichkeiten an der S-Bahn sind vorgesehen.

Für den Radverkehr verläuft die Hauptachse vom südlichen S-Bahn-Zugang bis zur Hobrechtsfelder Chaussee und sucht darüber hinaus die Verknüpfung zu den Erweiterungsflächen südöstlich der Bahn. Die Vernetzung mit dem Ludwig-Hoffmann-Quartier und den Bildungsangeboten östlich der Wiltbergstraße, wie z.B. die Waldschule, werden berücksichtigt. In Hinblick auf den Fußverkehr sind alle Wege verkehrsberuhigt und sehr verkehrssicher. Die soziale Sicherheit wird auch in den dunklen Tageszeiten durch die Führung innerhalb der Bebauung sichergestellt. Die durch die Freiräume geführten Wege sind immer ergänzend.

GRÜNER CAMPUS AM SANDHAUS

Der Ort lebt von seiner historischen und landschaftlichen Prägung sowie attraktiven Bildungs- und Erfahrungsangeboten. Eine überwiegend offene Bauweise gibt Orientierung und markiert wesentliche Verknüpfungsbereiche. Neben der Naturerfahrung lebt der Teilraum von seinen vielfältigen Bildungsangeboten (Gemeinschaftshaus, Grundschule, Kita, NER, ASP etc.). Ein Aussichtsturm dient als Merkzeichen am Bahnhof und ermöglicht einen weiten Blick über Buch und Umgebung.

LEBEN UND WOHNEN AM SANDHAUS

Hervorgegangen aus einem Straßendorf und geprägt von historischen Bestandsbauten wird die Lage Am Sandhaus durch eine Qualifizierung und Attraktivierung des Straßenraums und seiner baulichen Fassung gestärkt. Die Baustruktur öffnet sich gegenüber der Landschaft und bietet weite Blicke in Richtung Moorlinse.  Die typologische Mischung und differenzierte Trägerschaft auf den Baufeldern schaffen einen attraktiven Mix mit unterschiedlichen Wohnformen und einer sozial durchmischten Nachbarschaft.

WOHNEN AUF DER WALDLICHTUNG

Die bewusst entlegene Nachbarschaft auf der Lichtung des ehemaligen Krankenhauses bezieht als eigenständiger Siedlungstyp seinen besonderen Charakter durch die Atmosphäre des Waldes. Kompakte, zentral erschlossene Wohncluster werden mit grünen autofreien Bändern durchwoben, welche neben einer großen freiräumlichen Durchdringung auch genug Raum für ein Queren der Fledermaus generieren. Das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Holz bringen Naturnähe zum Ausdruck und ermöglichen in Punkthäusern Blick über die Baumkronen des Waldes hinweg.

 

PHASIERUNG

Die Phasierung prägt ein polyzentrischer Ansatz, welcher von einer parallelen Aufsiedlung der drei Teilräume ausgeht. Diese erfolgt von den Straßenräumen her hin zur Landschaft, um in sich geschlossenen Abschnitten den Landschaftsbezug möglichst lange offen zu halten. Mittelfristig ist der Erhalt einer Vielzahl von Bestandsbauten möglich.

1. Übergang Bebauung und Landschaft

2. Umgang mit den Naturräumen/ Naturschutz

3. Höhe und Dichte 

4. Zentrumsqualität

5. Angebote an sozialer Infrastruktur

6. Verkehr und Mobilität

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