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Konsultation für zivilgesellschaftliche Akteure zur Weiterentwicklung der Berliner Europastrategie!

Im Rahmen dieses Prozesses haben Sie die Möglichkeit, Ihre Perspektive zu den strategischen Zielen und den dazugehörigen Handlungsfeldern der Berliner Europastrategie einzubringen und diese konstruktiv zu kommentieren.

Sie sind ein zivilgesellschaftlicher Akteur in Berlin?

Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich an der Konsultation zur Weiterentwicklung der Berliner Europastrategie zu beteiligen! Sie können die Berliner Europastrategie absatzweise oder als Ganzes kommentieren.

abgeschlossen

Strategisches Ziel 4: Berlin denkt Verwaltung europäisch!

Strategisches Ziel 4: Berlin denkt Verwaltung europäisch!

Das Land Berlin stärkt die Europakompetenz der Berliner Verwaltung.

Fremdsprachenkenntnisse, Wissen über den Aufbau und die Funktionsweise der EU sowie über die europäischen Strukturen und interkulturelle Kompetenz sind unabdingbar für eine frühzeitige Bewertung und Reaktion bei konkreten Gesetzgebungsinitiativen auf EU-Ebene und zur effizienten Vertretung der Interessen des Landes Berlin. Die Stärkung und Aufrechterhaltung einer hohen Europakompetenz in der Berliner Verwaltung bilden daher die Basis zur Erreichung der anderen strategischen Ziele. 

Handlungsfeld: Die Europakompetenz durch entsprechende Strukturen stärken

Durch strukturelle Standards und Schulungen von unterschiedlichen Zielgruppen wird die Europakompetenz der Verwaltung gestärkt. 

Mit der Benennung von EU-Referentinnen und -Referenten sowie EU-Beauftragten
in den Senatsverwaltungen und nachgeordneten Behörden sowie den Bezirken als Multiplikatoren und Koordinatoren wird sowohl die gezielte Weitergabe von Informationen in die jeweiligen Verwaltungen als auch eine fachliche Koordination bei europäischen Vorhaben mit thematischer Breite sichergestellt. Zur Abstimmung der Berliner Europapolitik gibt es einen regelmäßigen Austausch der EU-Referentinnen und -Referenten sowie der EU-Beauftragten, der bei Bedarf von Fachpersonal der jeweiligen Fachverwaltungen unterstützt wird. 

Aufbauend auf eine grundsätzlich vorhandene Europakompetenz finden in allen Verwaltungen regelmäßige einheitliche Fortbildungsformate für unterschiedliche Zielgruppen statt. Diese sorgen für einen stets aktuellen Wissensstand über europäische Entwicklungen, sowohl zu bestimmten EU-Vorhaben und Fachthemen als auch in Bezug auf die Weiterentwicklung der EU: Die seit langem etablierte Fortbildung „Europa mitdenken“ wird für jede Senatsverwaltung durchgeführt. An ihr nehmen die Führungskräfte einschließlich der politischen Leitung der jeweiligen Verwaltung teil. Durch Fachvorträge und -diskussionen in Brüssel werden diese über ressortspezifische aktuelle Themen der EU-Politik informiert und für die Notwendigkeit von individuellen Fortbildungen einzelner Arbeitsbereiche sowie für die etwaige Anpassung von Verwaltungsstrukturen sensibilisiert. Für eine optimale nachhaltige Ausrichtung nimmt die Führungsebene jeder Senatsverwaltung unter Einbeziehung der nachgeordneten Behörden mindestens einmal pro Legislaturperiode an dieser Fortbildung teil. Für die Bezirke wird die Fortbildung adäquat angepasst durchgeführt. 

Ein jährliches europapolitisches Seminar in Brüssel für EU-Referentinnen und -Referenten der Länder Berlin und Brandenburg sowie für die EU-Beauftragten der Berliner Bezirke dient als Fortbildung über aktuelle Vorhaben der EU, vertieft das Wissen über spezifische Politikbereiche der EU, sorgt für ein Verständnis für ressortübergreifende Zusammenhänge und fördert damit vernetztes Handeln. Durch die Vernetzung der Beschäftigten innerhalb der Berliner Verwaltung sowie die Vernetzung mit den Kolleginnen und Kollegen der Brandenburger Verwaltung entstehen Synergieeffekte für die jeweilige Arbeit. 

Die EU-Referentinnen und -Referenten der Senatsverwaltungen und nachgeordneten Behörden sowie die EU-Beauftragten der Bezirke informieren das Personal der eigenen Verwaltung über Strukturen und über Möglichkeiten, sich mit berlinspezifischem Fachwissen auf europäischer Ebene einzubringen, um im Sinne des Landes Berlin gezielt Einfluss auf die europäischen Rechtssetzungsprozesse nehmen zu können. Außerdem informieren sie über aktuelle Entwicklungen und Vorhaben der EU, die speziell die eigenen Ressorts betreffen. Dies erfolgt zum Beispiel in regelmäßig stattfindenden Besprechungen zu europapolitischen Vorhaben. Zur direkten Informationsgewinnung über Länderpositionen zu EU-Themen nutzen sie unter anderem die EU-Arbeitsgruppen der Fachministerkonferenzen.

Zur Erhöhung der Sichtbarkeit von EU-Themen in der Berliner Verwaltung und zur Schärfung des Bewusstseins für die europäische Dimension sollen positive Verwaltungsinitiativen honoriert und entsprechend intern und extern kommuniziert werden. Dazu kann der Berliner Verwaltungspreis um eine Sonderkategorie „Europa“ erweitert werden.

Handlungsfeld: Individuelle Europakompetenz in der Berliner Verwaltung fördern

Ein Großteil der auf europäischer Ebene getroffenen Entscheidungen hat direkt oder indirekt Einfluss auf die Berliner Interessen und wirkt sich nahezu auf alle Verwaltungsbereiche aus. Für die Umsetzung von Politik und Recht im Land Berlin als Teil der EU ist daher eine hohe Europakompetenz bei den Beschäftigten der Berliner Verwaltung eine wichtige Voraussetzung. Gute Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz bilden die Basis für europaweite Zusammenarbeit und den souveränen, proaktiven Austausch mit europäischen Partnerinnen und Partnern.

Das grundlegende Wissen über Funktionsweisen der EU-Institutionen und Entscheidungswege auf europäischer Ebene ermöglicht es den Beschäftigten, Berliner Positionen zu Vorhaben der EU einzuordnen, abzugleichen und im Rahmen der Mitwirkungsrechte der Länder in Angelegenheiten der EU wirksam einzubringen. Um die Berliner Interessenvertretung auf europäischer Ebene zu ermöglichen und die europäische Dimension bei Landesvorhaben mitzudenken, werden die Beschäftigten individuell durch adressatengerechte Fortbildungen an der Verwaltungsakademie des Landes Berlin, bei externen Anbietern sowie über interne Angebote geschult. Auch Nachwuchskräfte und Neueinstellungen werden durch Schulungen und einen standardisierten Wissenstransfer im Sinne einer Wissensmappe informiert und fortgebildet. 

Das Land Berlin fördert Entsendungen von Personal an EU-Institutionen und Bundesministerien, Abordnungen in das Büro des Landes Berlin bei der EU in Brüssel sowie Hospitationen in Verwaltungen anderer europäischer Staaten und legt dabei besonderes Augenmerk auf seine nächstgelegenen europäischen Nachbarstaaten und Partnerstädte. Das Land Berlin profitiert dabei von der Stärkung der Europakompetenz, dem Wissenstransfer und dem Aufbau von Netzwerken. Wegen der positiven Effekte für das Land Berlin werden Entsendungen durch flankierende Maßnahmen, wie eine zentrale finanzielle Unterstützung der entsendenden Verwaltung bzw. der entsandten Person durch den Stellenmittelpool Europa bzw. Mittel des Wissensmanagements unterstützt. Hospitationen in Verwaltungen von definierten Fokusländern (z. B. Nachbarland Polen) bzw. in Verwaltungen von Berliner Partnerstädten werden dabei durch ein spezielles Konzept zum Anwerben Interessierter begleitet. Den Beschäftigten werden entsprechende Sprachkurse und -trainings ermöglicht. Entsendungen und Fortbildungen zur Stärkung der individuellen Europakompetenz werden als Personalentwicklungsmaßnahme anerkannt und in Personalentwicklungskonzepte sowie dienstliche Beurteilungen aufgenommen. 

Aufgrund der Bedeutung der Europakompetenz für die Mitwirkung des Landes Berlin an den Rechtsetzungsprozessen der EU werden Einzelaspekte der Europakompetenz als Fachkompetenz in Anforderungsprofile für geeignete Stellen und Aufgabengebiete aufgenommen. Dazu zählen unter anderem Fremdsprachenkenntnisse in Englisch und ggf. weiteren Sprachen, interkulturelle Kompetenz sowie Kenntnisse über Aufbau, Funktionsweise und politische Gremien der EU, die mit unterschiedlicher Gewichtung berücksichtigt werden. Insbesondere auf Referats- und Abteilungsleitungs- bzw. Amtsleitungsebene wird diese Möglichkeit verstärkt genutzt, um Europakompetenz auf dieser Ebene von vornherein zu verankern. 

Gut geschultes Verwaltungspersonal mit entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen und mit Wissen über Strukturen, Entscheidungswege und Einflussmöglichkeiten auf europäischer Ebene macht das Land Berlin zu einem geschätzten Ansprechpartner für die Verwaltungen anderer europäischer Staaten sowie zu einem interessanten Partner in EU-weiten Projekten. Dass das Land Berlin Verwaltung europäisch denkt, ist nicht zuletzt die Grundlage für die Erreichung und Umsetzung der anderen strategischen Ziele.  


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