Die Europäische Kommission verfolgt die Strategie, die Vergabe von EU-Fördermitteln über Großprojekte, Europäische Partnerschaften und Netzwerke, wie etwa universitäre Allianzen, Forschungsmissionen und Industrie- und Innovationskonsortien, zu bündeln. Aus Sicht der Europäischen Kommission soll dadurch die Innovations- und Finanzkraft der EU gestärkt, mehr Hebelwirkung erzielt und die globale Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden. Projektbeteiligte profitieren nicht nur von der finanziellen Förderung, sondern partizipieren auch am Informationsfluss und nehmen Einfluss auf künftige Förderschwerpunkte und -kriterien. Die Akquise von EU-Fördermitteln in zentralen Berliner Politikfeldern und Clustern ist auch notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anschluss an andere Metropolregionen nicht zu verlieren. Das Land Berlin strebt daher an, sich verstärkt in Netzwerke und Partnerschaften einzubringen und sich an EU-geförderten Projekten zu beteiligen.
Für eine erfolgreiche Fördermittelakquise sind frühzeitige (d. h. insbesondere auch informelle) Informationen über anstehende Förderschwerpunkte unerlässlich. Das Büro des Landes Berlin bei der EU in Brüssel vermittelt frühzeitig relevante Informationen über Ausschreibungen und Förderschwerpunkte an die Fachressorts. Ein weiterer Fokus liegt darauf, Einfluss auf zukünftige Förderschwerpunkte und -kriterien zu nehmen. Ziel ist es, die Interessen des Landes Berlin bereits vor der endgültigen Festlegung und Veröffentlichung von mehrjährigen Arbeitsprogrammen und Förderaufrufen proaktiv an die relevanten Dienststellen der Europäischen Kommission zu kommunizieren. Dies geschieht beispielsweise durch die Teilnahme an offiziellen Gremien wie den Begleitausschüssen, Expertinnen- und Expertengruppen und Konsultationen.
Im Rahmen der Fachgruppe EU-Fördermittel findet ein regelmäßiger Austausch zu den einzelnen Berlin-Brandenburger Clustern mit Berliner Akteurinnen und Akteuren aus Verwaltung, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft statt.
Die Vergabe von EU-Fördermitteln findet in einem hochkompetitiven Umfeld statt. Das Land Berlin wird durch eine Optimierung im Bereich der Projektbeantragung und des -managements die Voraussetzungen schaffen, die Akquise von EU-Fördermitteln auszubauen. Dies geht mit einer grundsätzlichen Aufwertung der europäischen Projektarbeit innerhalb der europäisch vernetzten Berliner Verwaltung einher.