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Präsentation Phase I - Entwürfe der 8 Planungsteams

Die acht Planungsteams präsentieren ihre Planungsideen für den Stadteingang West. Die Präsentation Phase I findet am Dienstag, den 13. Juni um 18 Uhr als öffentliche Veranstaltung im Hörsaal 1b an der FU Berlin statt. Sie sind an dem Abend verhindert vorbeizuschauen? Dann kommentieren Sie die Planungsideen am 13. Juni von 9:00 bis 21:00 Uhr auf mein.berlin.de. Die Hinweise werden bereits am nächsten Tag dem Empfehlungsgremium vorgestellt, welches über die vier Teams entscheiden wird, die weiterkommen.

abgeschlossen
Was denken Sie über die acht Planungsideen?
Zur einfacheren Vergleichbarkeit empfehlen wir, dass Sie sich bei der Kommentierung auf folgende Kategorien beziehen: Nutzung, Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, Klima- und Umweltschutz, Bebauung und städtebauliche Qualität, Öffentlicher Raum

asp Architekten GmbH, Stuttgart

Städtebauliches Konzept

Leitidee

Grüne Landschaftsbänder verbinden den Grunewald mit Charlottenburg und transformieren so die fragmentierten Flächen am Stadteingang West zu einem zusammenhängenden Grünraum mit vier Nachbarschaften.

Projektbeschreibung

Beschreibung der Leitideen

Grüne Landschaftsbänder verbinden den Grunewald mit Charlottenburg und transformieren so die fragmentierten Flächen am Stadteingang West zu einem zusammenhängenden Grünraum mit vier Nachbarschaften.

Städtebauliches Konzept für den Stadteingang West in Berlin

Aus Süden und Westen kommend bildet das Areal um den Funkturm einen markanten Stadteingang von Berlin. Die Wahrzeichen des Ortes besitzen historische Bedeutung für die Hauptstadt und genießen internationales Renommee: die AVUS TRIBÜNE oder die Messe mit dem Funkturm, der bereits von weitem sichtbar das Tor zur Stadt markiert. Mehrere Hunderttausend Menschen passieren diesen Ort täglich – mit dem Auto, mit der Bahn oder dem Bus. Es ist ein Ort des Durchfahrens, aber nur selten des Verweilens. Sein Charakter ist geprägt von Infrastruktur und monofunktionalen Großbauten. Weiträumige verkehrliche Barrieren erschweren seine Zugänglichkeit und teilen ihn in isolierte Fragmente.

Doch der Ort weist auch Flächen auf, die ein hohes Potenzial für die Entwicklung von Wohn-, Gewerbe- und Logistikflächen bieten. Um diese zu erkennen, bedarf es allerdings eines Perspektivwechsels: Betrachtet man die Fragmente im Einzelnen, losgelöst von ihrem verkehrlichen Kontext, so geben sich Flächen zu erkennen, die geprägt sind von Natur und Grün. Für das Berliner Freiraumnetz stellen sie wichtige, stadtökologische Bausteine dar.

Abstrahiert man diesen Gedanken, so erscheinen die einzelnen Flächen im Maßstab der Gesamtstadt nicht mehr trennend, sondern verbindend. Als grüne Schneisen und Trittsteine vernetzen sie die Stadt auf übergeordneter Ebene und verbinden die Quartiere untereinander. Folgt man diesem Gedanken, wird die Perspektive eine andere. Sichtbar werden begrünte Bänder, die unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Einige von ihnen sind bewaldet, andere sind geprägt durch Wasserflächen oder Magerrasen. Diese Grünbänder vernetzen zum Großteil in nord-südlicher Richtung den Stadtteil Charlottenburg mit dem Grunewald und durchziehen kleinmaßstäblich die neuen Nachbarschaften.

Der Entwurf sieht vor, diesen Bändern eine Klarheit zu verschaffen, die von Nord nach Süd zu erkennen und erleben ist. Wie eine Art Leitersystem sollen die Flächen durch Sprossen von Ost nach West verbunden und auf diese Weise zugänglich gemacht werden. Diese Sprossen können sowohl bestehende Elemente wie Brücken und bestehende Unterführungen sein, aber auch vielfältige neue Elemente.

Die AVUS TRIBÜNE, das Mercedeshaus, das Westkreuz, das Internationale Congress Centrum (ICC) sowie die Gebäude des Güterbahnhofs und der Eisenbahnersiedlung weisen allesamt eine historische Identität auf, die für die zukünftige Entwicklung genutzt werden soll. Um lebenswerte Quartiere und Nachbarschaften entwickeln zu können, werden sie als Identitätsanker betrachtet, die, ähnlich wie ein Saatkorn, neue Nachbarschaften und Quartiere um sich herum entstehen lassen.

Auf der nächsten Ebene gilt es, Wegebeziehungen in die Grünbänder zu legen, um eine Verbindung zwischen Charlottenburg und dem Grunewald zu schaffen. Damit sind zum einen übergeordnete Wegebeziehungen gemeint, wie etwa ein Schnellradweg, der eine zügige, kreuzungsfreie Verknüpfung ermöglicht. Zum anderen ein zweiter Pfad, der mit geringerer Geschwindigkeit durch das südliche Grünband führt. Zusätzliche, feinmaschigere Verbindungen fügen die bislang fragmentierten und isolierten Flächen zusammen und verbinden die Nachbarschaften miteinander. Darüber hinaus wird eine Anbindung des MIVs gewährleistet und der Logistikverkehr für das UCC und die Messe in das Wegenetz eingegliedert.

Auf einer weiteren Konzeptebene legen sich vier Nachbarschaften in die grünen Bänder. Die Nachbarschaften sind stark durchgrünt, zeichnen sich durch unversiegelte Freiräume aus und sind umgeben von einem starken, grünen Saum. Dieser multikodierte Saum besitzt eine hohe ökologische Qualität, hält Emissionen aus den Nachbarschaften fern, vernetzt die Quartiere untereinander und umfasst ein attraktives Angebot an Freizeit- und Sportaktivitäten. Mobilityhubs fangen den Parkierungsverkehr an den Eingängen ab und ermöglichen auf diese Weise autoarme Quartiere und autofreie Bereiche innerhalb der Nachbarschaften. Diese Hubs beinhalten soziale Nutzungen und dienen als Treffpunkte für die BewohnerInnen. Weitere, kleinere Mobilitätspunkte ergänzen das vorhandene Angebot. Überbaute Parkierungsanlagen (LogPoint) südlich der Avus bedienen die Logistikanforderungen der Messenutzungen. Dadurch werden attraktive Angebote auf den Dachflächen ermöglicht.

Die Nutzungen der vier Nachbarschaften sind auf ihre jeweilige Lage im Stadtgefüge zurückzuführen. Die Quartiere an der Reitschule, dem Güterbahnhof und am Westkreuz weisen einen höheren Wohnanteil auf, wobei der Gewerbeanteil in den Baustrukturen zu den Lärmquellen hin zunimmt. Es entstehen gemischt genutzte Lebensräume, die den Prämissen der produktiven und resilienten Stadt folgen.

Auf dem Reitschulareal mit seinem schmalen Grundstückszuschnitt schirmt eine langgezogene, durchgängige Riegelbebauung die Nachbarschaft gegenüber der Autobahn ab und ermöglicht ruhigere, geschützte Wohninnenhöfe. Das Güterbahnhofsquartier nutzt die Chancen der städtebaulichen Eingliederung des UCC auf dem Gelände. Abwechslungsreiche Wohnkuben stehen vor und teilweise auf dem UCC, das zusätzlich eine Mantelbebauung erhält. Die bespielte Dachfläche des UCC wird Teil des Landschaftsbandes und bildet – im Zusammenspiel mit dem darunterliegenden, zentral durch die Nachbarschaft verlaufenden Park – einen spannenden Landschaftsraum. Nördlich an den Park anschließende Bebauungsstrukturen sorgen im Duktus des Berliner Blocks für eine klare Körnung in der Nachbarschaft. Um das Westkreuz legt sich zum einen ein Stadtquartier, das auf die angrenzenden Blöcke Charlottenburgs Bezug nimmt und den Linien einer alten Bahntrasse folgt. Zum anderen markieren drei Hochpunkte den S-Bahnhaltepunkt. Der südlichste ragt unmittelbar über der Autobahn auf. Auf diese Weise schafft er einen hohen Wiedererkennungswert für die neue Nachbarschaft und setzt die Tradition markanter Baukörper entlang der Stadtautobahn fort. Das Messeband inszeniert die historisch bedeutsame AVUS TRIBÜNE sowie das Mercedeshaus und flankiert diese mit messeaffinen Nutzungen, wie zum Beispiel Hotels und verschiedenen Dienstleistungen.

Neben der klaren räumlichen Struktur konzentriert sich die Konzeption für den Stadteingang West darauf, die Bedürfnisse der zukünftigen BewohnerInnen zu erfüllen. Gleichzeitig sollen die Umwelt und natürliche Ressourcen geschützt werden. Ein nachhaltiger, zukunftsfähiger Stadtteil kann nur entstehen, wenn soziale, wirtschaftliche, energetische, ökologische und gesellschaftliche Parameter ineinandergreifen. Für den Stadteingang West hat das Projektteam folgende Leitbilder definiert: Stadt der Nachbarschaften, Polyvalente Orte, Energy City, Natur erobert die Stadt zurück und Stadt als Gemeingut. Diese Planungsprinzipien finden sich in der Ausbildung der Landschaftsbänder und der vier Nachbarschaften wieder und stellen das Konzept auf ein zukunftsfähiges Fundament.

Modell

Gesamtes Modell

Blick Richtung Norden

Blick Richtung Süden

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