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Dialogwerkstatt Phase I - Entwürfe der 8 Planungsteams

Im Nachgang zur Dialogwerkstatt I in der AVUS-Tribüne am 20.02.2023 stellen die Planungsteams hier in Kurzform ihre ersten Konzeptideen vor. Welche Anregungen möchten Sie den Planungsteams für ihre weitere Bearbeitung mitgeben? Nutzen Sie die Kommentarfunktion. (Quelle Fotos: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen; Quelle Texte und Abbildungen: jeweiliges Planungsteam)

abgeschlossen
Was denken Sie über die acht Entwürfe?
Sie können die verschiedenen Text- und Abbildungsabschnitte der Planungsteams jeweils separat kommentieren. Der Zeitraum dieser Online-Beteiligung endet zum 12.03.23 So haben die Planungsteams im Nachhinein ausreichend Zeit, um Ihre Anregungen und Hinweise für die weitere Planung zu berücksichtigen.

asp Architekten GmbH, Stuttgart

Konzept für den Stadteingang West in Berlin

Aus Süden und Westen kommend bildet das Areal um den Funkturm einen markanten Stadteingang von Berlin. Die Wahrzeichen des Ortes besitzen historische Bedeutung für die Hauptstadt und genießen internationales Renommee: die AVUS TRIBÜNE, die Messe mit dem Funkturm, der bereits von weitem sichtbar das Tor zur Stadt markiert. Mehrere Hunderttausend Menschen passieren diesen Ort täglich – mit dem Auto, mit der Bahn oder dem Bus. Es ist ein Ort des Durchfahrens, aber nur selten des Verweilens. Sein Charakter ist heute geprägt von Infrastruktur und monofunktionalen Großbauten. Weiträumige verkehrliche Barrieren erschweren seine Zugänglichkeit und teilen ihn in isolierte Fragmente.  

Doch der Ort weist auch Flächen auf, die ein hohes Potenzial für die Entwicklung von Wohn-, Gewerbe- und Logistikflächen bieten. Um diese zu erkennen, bedarf es allerdings eines Perspektivwechsels: Betrachtet man die Fragmente im Einzelnen, losgelöst von ihrem verkehrlichen Kontext, so geben sich Flächen zu erkennen, die geprägt sind von Natur und Grün. Für das Berliner Freiraumnetz stellen sie wichtige, stadtökologische Bausteine dar.

Abstrahiert man diesen Gedanken, so erscheinen die einzelnen Flächen im Maßstab der Gesamtstadt nicht mehr trennend, sondern verbindend. Als grüne Schneisen und Trittsteine vernetzen sie die Stadt auf übergeordneter Ebene und verbinden die Quartiere untereinander. Folgt man diesem Gedanken, wird die Perspektive eine andere. Sichtbar werden fünf begrünte Bänder, die unterschiedliche Charakteristika aufweisen. Einige von ihnen sind bewaldet, andere sind geprägt durch Wasserflächen. Diese Grünbänder vernetzen zum Großteil in nord-südlicher Richtung den Stadtteil Charlottenburg mit dem Grunewald und durchziehen kleinmaßstäblich die neuen Nachbarschaften.

Der Entwurf sieht vor, diesen Bändern eine Klarheit zu verschaffen, die von Nord nach Süd zu erkennen und erleben ist. Wie eine Art Leitersystem sollen die Flächen durch Sprossen von Ost nach West verbunden und auf diese Weise zugänglich gemacht werden. Diese Sprossen können sowohl bestehende Elemente wie Brücken und bestehende Unterführungen sein, aber auch aus vielfältigen neuen Elementen.

Die AVUS TRIBÜNE, das Mercedeshaus, das Westkreuz, das Internationale Congress Centrum (ICC) sowie die Gebäude der Reitschule, des Güterbahnhofs und der Eisenbahnersiedlung weisen allesamt eine historische Identität auf, die für die zukünftige Entwicklung genutzt werden soll. Um lebenswerte Quartiere und Nachbarschaften entwickeln zu können, werden sie als Identitätsanker betrachtet, die, ähnlich wie ein Saatkorn, neue Nachbarschaften und Quartiere um sich herum entstehen lassen.

Auf der nächsten Ebene gilt es, Wegebeziehungen in die Grünbänder zu legen, um eine Verbindung zwischen Charlottenburg und dem Grunewald zu schaffen. Damit sind übergeordnete Wegebeziehungen gemeint, wie etwa ein Schnellradweg von Charlottenburg nach Grunewald, aber auch feinmaschigere Verbindungen, die die bislang fragmentierten und isolierten Flächen zusammenfügen und die Nachbarschaften miteinander verbinden. Darüber hinaus wird eine Anbindung des MIVs gewährleistet und der Logistikverkehr für das Urban Consolidation Center (UCC) und die Messe in das Wegenetz eingegliedert. 

Als weitere Ebene sieht das Konzept unterschiedliche Umsteigeorte vor. Diese erfüllen zum Teil gesamtstädtische Funktionen und verlagern den Verkehr in Richtung Stadtmitte von der Straße auf die Schiene. Mobilitätshubs fangen den Parkierungsverkehr an den Eingängen ab und ermöglichen auf diese Weise autoarme Quartiere und autofreie Bereiche innerhalb der Nachbarschaften. Diese Hubs beinhalten soziale Nutzungen und dienen als Treffpunkte für die BewohnerInnen. Weitere, kleinere Mobilitätspunkte ergänzen das vorhandene Angebot. Die Logistikanforderungen der Messenutzungen bedienen überbaute Parkierungsanlagen im Bereich des Autobahndreiecks, die attraktive Nutzungen auf den Dachflächen ermöglichen.

Auf einer letzten Konzeptebene legen sich fünf Nachbarschaften in die grünen Bänder. Die Nachbarschaften sind stark durchgrünt, zeichnen sich durch unversiegelte Freiräume aus und sind umgeben von einem starken, grünen Saum. Dieser multikodierte Saum besitzt eine hohe ökologische Qualität, hält Emissionen aus den Nachbarschaften fern, vernetzt die Quartiere untereinander und umfasst ein attraktives Angebot an Freizeit- und Sportaktivitäten.

Für eine gute Orientierung innerhalb der Nachbarschaften, werden an jenen Stellen, an denen die Leitersprossen des Wegesystems verlaufen, städtebauliche Hochpunkte gesetzt. Im Zusammenspiel mit der Freiraumstruktur gewährleisten sie die Zugänglichkeit der einzelnen Nachbarschaften.

Die Nutzungen der fünf Nachbarschaften sind auf ihre jeweilige Lage im Stadtgefüge zurückzuführen. Die Quartiere an der Reitschule, dem Güterbahnhof und am Westkreuz weisen einen höheren Wohnanteil auf, wobei der Gewerbeanteil in den Baustrukturen zu den Lärmquellen hin zunimmt. Es entstehen gemischt genutzte Lebensräume, die den Prämissen der produktiven und resilienten Stadt folgen. Die Inseln am Westkreuz stehen im Zeichen von großmaßstäblicheren Mobilitätsinfrastrukturen und beherbergen in den Obergeschossen vorrangig Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gewerbeangebote. Das Messeband inszeniert die historisch bedeutsame AVUS TRIBÜNE und das Mercedeshaus und flankiert diese mit messeaffinen Nutzungen, wie zum Beispiel Hotels und verschiedene Dienstleistungen.

Foto des Modells in Richtung Norden

Foto des Modells in Richtung Südwesten

Vorstellungsclip

Hier stellt sich das Planungsteam in einem kurzen Clip vor.

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