gm013 Landschaftsarchitektur
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Erläuterungsbericht
Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde
Ziel
Die Neugestaltung des Vorplatzes des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde schafft die Möglichkeit die
historische Bedeutung mit einer zeitgemäßen, quartiersnahen Gestaltung zu verknüpfen.
Unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten erzeugen eine atmosphärische Vielfalt in einer einheitlichen
Gestaltung.
Vorplatz
Eine klare räumliche Gliederung stärkt den Vorplatz als ruhiger und entschleunigter Ort der seiner
Eingangssituation zum Friedhof und zur Gedenkstätte gerecht wird. Der Platz wird räumlich und
funktional offen gehalten, eine gute Orientierung ist möglich. Den Schwerpunkt bildet eine Gruppe von
Blauglockenbäumen, die durch Ihre besondere Blüte, die großen herzförmigen Blätter und ihr
schnelles Wachstum dem Platz ein neues Gesicht geben. Zwischen den Bäumen verläuft ein
zurückhaltendes, urbanes Sitzelement und wird zum Treffpunkt und Kommunikationsort vor dem
Besuch des Friedhofs oder der Gedenkstätte.
Quartiersplatz
Der ruhige Quartiersplatz schafft einen grünen Rücken zum Vorplatz. Ein Baumdach spendet lichten
Schatten zum Verweilen. Bänke mit Rückenlehne bieten Ruhemöglichkeiten neben einer Boulefläche.
Eine abgesenkte Gräser- und Staudenpflanzung mit Schmuckcharakter dient zur Speicherung,
Verdunstung und Versickerung von Regenwasser der angrenzenden Flächen. Zusammen mit einem
ruhigen Wasserbecken bringt die Pflanzung Kühle an den Ort. Ein Trinkbrunnen bietet zusätzlich
Erfrischung.
Der Eingang zum Landschaftspark Herzberge wird durch den Baumhain betont, der Besucher wird
zum Verbindungsweg geleitet. Ein Informationssystem unterstützt die Orientierung. Nördlich des
Quartiersplatzes besteht die Möglichkeit der Anordnung einer öffentlichen Toilette und eines Bike-
Sharing-Angebots.
Sport & Bewegung
Südlich, mit Abstand zum ruhigen Vorplatz, entsteht ein generationenübergreifender Sport und
Bewegungsbereich als lebendiger Quartiersort. Neben Tischtennis, Basketball, Fitnessgeräten,
Calisthenics werden Skate- und BMX-Möglichkeiten angeboten. Der Vorpatz zum Steinmetz wird offen
gehalten. An der Grenze zur Bahn entsteht ein ökologisch wertvoller Wildwiesensaum als Ansaat und
nimmt Regenwasser des Sport- und Bewegungsbereiches auf. Neue Bäume bieten Schatten und
unterstützen die Biotopverknüpfung zu den nördlichen Grünflächen.
Grüne Parkierung
Die Parkplätze werden aus dem Vorplatzbereich nach Süden verlagert und gliedern sich den neuen
Baumsetzungen unter. Die Ausführung mit Rasenfugen setzt die Parkierung von der Platz- und
Straßenfläche ab und erzeugt ein grünes Erscheinungsbild. Durch die Fugen wird Regenwasser der
angrenzenden Flächen versickert. Barrierefreie Parkplätze werden eingangsnah direkt an der
Platzkante angeordnet.
Die Fahrradverbindung wird südlich der Parkplätze geführt und ermöglicht so eine barrierefreie und
sichere Verknüpfung zu den Kleingärten.
Material und Pflanzenwahl
Die Materialien und Pflanzen sind bewusst robust gewählt und für eine starke Benutzung ausgelegt.
Das vorhandene Großsteinpflaster wird wieder verwendet. Im Gehbereich der Plätze wird das
aufgenommene Pflaster vor dem Wiedereinbau gesägt und geflammt. Hierdurch wird es barrierefrei
und rollbar und erhält dennoch eine rutschhemmende Oberfläche. Der Fahrradweg wird materialgleich
ausgeführt. Im Straßenbereich wird das Großsteinpflaster unbearbeitet wiederverlegt und
entschleunigt so den Verkehr. Im Bereich der Parkplätze erhält das Pflaster Rasenfugen und wird zu
einer grünen und versickerungsfähigen Oberfläche. Der Quartiersplatz wird in einer hellen
wassergebundene Wegedecke hergestellt, diese entschleunigt den Ort. Der Sport- und
Bewegungsbereich erhält eine fugenreduzierte Oberfläche aus Ortbeton mit Besenstrich und ist so
robust und vielseitig nutzbar.
Alle Sitzelemente des Platzbereiches erhalten eine warme Holzauflage aus Robinie, die Sitzbänke des
Quartiersplatzes werden mit Arm- und Rückenlehne ausgeführt. Die Beleuchtung erfolgt dem
historischen Kontext angemessen zurückhaltend. Einfache Leuchtstelen erzeugen eine
Verkehrssicherheit, die Baumgruppe wird zurückhaltend angestrahlt.
Die Pflanzungen sind klimangepasst gewählt. Neben der Gruppe Blauglockenbäume (Paulownia
tomentosa) bespielen Feldahorne (Acer campestre) den Platz und Bilden ein lichtes Blätterdach.