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Nutzung

Intelligente Rekonstruktion eines urbanen Knotenpunkts

Fokus Gesamtraum

  • Lage:
    Hier trifft Kernstadt auf Zwischenstadt; an der bedeutenden Süd-West Achse gelegen ist das Westkreuz und wird vom Transitraum zum Hub für die gesamte Stadt.
  • Stadtreparatur:
    Die ausschließliche Ausrichtung auf die funktionale, autogerechte Stadt wird aufgelöst und dem Standort eine zeitgemäße Identität gegeben. Die „Spaghettikreuzung“ wird für mehr als nur Verkehr nutzbar gemacht.
  • Stadt über der Stadt:
    Der Stadteingang West wird überbaut. Es entsteht die funktionale Stadt unten, sie wird Basis für die Lebens- & Arbeitswelt darüber. Das „Erdgeschoss“ findet ab dem zweiten Geschoss sta(d)t.

Fokus Teilräume

  • Funktown:
    Local Businesstown. Am Funkturm entsteht eine neue dichte Urbanität. Ähnlich der Downtown, hier aber eher Midtown, werden lokale Business- mit Freizeit- sowie Wohnfunktionen sinnvoll gemischt.
  • Solar Circle:
    Zwischen Messe und ICC geht eine neue Sonne auf. Ein Media Production Hub für die dynamischen Bedarfe unserer Technologiegesellschaft sowie zeitgleich Logistik- & Mobilitätsdienstleister. Außenflächen stehen urbaner Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zur Verfügung. Jede Woche grün lautet die Devise.
  • HOWOGE Quartier als Meister*innenquartier:
    Holistisches Lebensumfeld für Wohnen und Arbeiten. Neue Wohnqualitäten im Grünen und Raum für Bildung und Erholung verbinden sich mit Meisterthemen wie Handwerk, Handwerksausbildung und Erprobung neuer Bauweisen.

Mobilität / Infrastruktur

  • Der Stadteingang West ist ein vielfältig vernetzter Ort.
    Er bietet eine attraktive und leistungsfähige Verkehrsanbindung in allen Verkehrsträgern.
  • Der Stadteingang West fördert aktive Mobilität und Multimodalität.
    Er bietet hochattraktive Wegeverbindungen für Fuß- und Radverkehr, die neue räumliche Bezüge herstellen und erlebbar machen.
  • Der Stadteingang West schafft einen neuen räumlichen Zusammenhang zwischen Innenstadt und Grunewald.
    Es entstehen Wegeverbindungen zwischen bisher getrennten Bereich der Stadt, und damit neue funktionale Zusammenhänge und Nutzungsmöglichkeiten.
  • Der Stadteingang West funktioniert als Inselkultur einer neuen Mobilität. 
    Im Kontrast zu der ihn umgebenden Verkehrsinfrastruktur bietet er Vorrang für Nahmobilität und Umweltverbund.

Klimaschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Der Stadteingang West lebenszyklusbewusst, klimasensibel und prozessorientiert.

  • Der Stadteingang West wird ein klimaneutrales Quartier.
    Energie wird ausschließlich regenerativ erzeugt, Materialien werden wiederverwendet und Trinkwasser wird eingespart. Das zukunftsfähige Mobilitätskonzept schafft Angebote für umweltschonende Fortbewegung.
  • Der Stadteingang West wird stadtklimatisch sensibel und nach den Prinzipien der Schwammstadt entwickelt.
    Er berücksichtigt die stadtklimatische Bedeutung des Standortes, indem er durchgehende Grünräume schafft, die zur Durchlüftung der Stadt beitragen. Das Quartier bietet ganzjährig mikroklimatisch attraktive Freiräume durch Verschattung, Begrünung und Begrenzung des Versiegelungsgrades. Zudem wird das anfallende Niederschlagswasser im Quartier gespeichert, genutzt und versickert.
  • Der Stadteingang West legt Wert auf integrierte Prozesse
    Die Entwicklung erfolgt im engen Austausch mit der Stadtgesellschaft. Alle Akteure wirken an der Nachhaltigkeit des Quartiers in Planung, Bau und Betrieb mit.

Öffentlicher Raum und Landschaftsraum

Der Stadteingang West ist eine Visitenkarte Berlins, die erste Annäherung an die Stadt.

Der Grunewald ist ungekämmt, üppig und drängt sich nach Charlottenburg. Grunewalds Mischwald wird zum Stadtwald.

Eine neue Zusammensetzung und Kombination von Bäumen schafft eine andere Natur: jung und wild, bereit, mit den neuen Bewohnern des Viertels zu wachsen.

Inseln, Archipele und „Nicht-Orte“, die von den Spuren der Infrastrukturen umschlossen sind, werden miteinander durch Baumdialoge verbunden.

Ein ökologischer Korridor, der atmet und transpiriert, ist eine weitere Lunge für die Stadt. 

Die Grunewaldseenkette wird erweitert, gestärkt und um neue Wasserflächen ergänzt. Die neuen Wasserflächen sammeln das Regenwasser aus der Nachbarschaft und sorgen für Frische und Atmosphäre. Die neuen Grunewald-Wasserflächen stehen in der Tradition der Berliner Seenkultur. Sie laden Bewohner und Gäste im Sommer zur Abkühlung und im Winter zum Schlittschuhlaufen ein.

Die geplanten Fußgänger- und Fahrradverbindungen vernetzen die Stadt und laden dazu ein, das neue Gebiet zu besuchen und zu entdecken.

Bebauung, städtebauliche Qualität

Der Stadteingang West ist geprägt von einer Stadtvision von vorgestern, von Stadtautobahnen, die durch das Nervensystem der Stadt führen, beschädigen und teilen.

Die Stadt von Morgen ist bereits heute und muss nicht erfunden werden. Was sind die vorhandenen Qualitäten und wo müssen wir anpacken um die gegenwärtige Stadt dahin zu schieben, wo wir alle leben mögen. Nicht erfinden, verschieben!

Der Stadteingang West benötigt keine Symbole. Ikonen kann man nicht behaupten. Der Eingang ist die urbane und dicht gemischte Stadtkulisse aus unterschiedlichen Zeitschichten und Stadtmodellen.

Die Ingredenzien der neuen Stadtareale sind die Orte mit Gebäude und Plätze, Wege und Grün. Nicht neu, aber neu zusammengestellt.

Das Neue möchte sich im Licht der Zukunft darstellen und wünscht sich den Glanz einer utopischen Glasur. Meistens tritt Ernüchterung ein sobald die Versprechungen eingelöst werden sollen.

Die greifbar größte Qualität wird zum Missing Link der Vernetzung, ein aufgespannter grüner Raum verbindet den Landschaftsraum Grunewald mit Charlottenburg und weiter in die Stadt hinein.

Die Parkstadt Grunewald auf dem Areal des ehem. Güterbahnhofes Grunewald könnte eine Parkstadt sein, ein Pendant zur Gartenstadtidee von Max Taut im Eichkamp, der Park im Nest der schützend aufgestellten Gebäude.

Der Zugang Charlottenburg zum Bahnhof Westkreuz wird gewendet: aus der Rückseite der aufgelösten gründerzeitlichen Struktur wird eine neu formatierte Vorderseite mit Halle und Platz. Auch ein Stadteingang West.

Verdichtung an der Infrastruktur. Der bestens erschlossene Bahnhof Westkreuz wird zu einem neuen Hotspot urbaner Dichte.

Der aufgespannte Grünraum ist reine Landgewinnung, die kostbarste urbane Ressource.

„Future starts right now“ Syd Mead, 2019

Die aktuell laufende Phase erlaubt keine Kommentare.

Diskussion

  • Comment 46313
    Anwohner_Westkreuz

    Der Versuch mit schönen Worten im Architektur-Jargon diesen Kahlschlag vorhandener Strukturen zu verschleiern. Kein Wort über die Entwicklung der Bürgerbeteiligung und die Einbeziehung der Ergebnisse aus der Dialogwerkstatt.

    Nicht mal der Versucht die bestehenden Strukturen zu bewahren und in die Planung einzubeziehen - stattdessen Hochhäuser am Westkreuz - wer soll darin wohnen oder sollen hier erneut Büros entstehen wie an den meisten Freiflächen der Stadt? - Auch hier fehlt jeglicher Ansatz einer Überbauung der Autobahn um damit Fläche für Wohnungsbauten zu schaffen.

    Diese Antwort lässt die Planung ebenso vollkommen offen - insgesamt wirkt der Entwurf wenig durchdacht hinsichtlich der Bestands-Situation vor Ort. Waren die Planer jemals dort - haben Sie mit den Anwohnern gesprochen für die Sie planen?

    Eine verbesserte Verkehrsanbindung ist von allen erwünscht aber nicht mit der Brechstange sondern behutsam und bewahrend. Das ist die Aufgabe und die Kunst. Erst dann wird Vertrauen geschaffen und Dialog möglich.

    Letztlich bleibt die immer die Frage: für wessen Interessen wird hier geplant und gebaut - für die Menschen die in der Stadt leben und arbeiten oder für Investoren die mit einer solchen Planung mehr an Ihren Gewinnen interessiert sind?

  • Comment 46312
    J. Hallier

    Woher kommt das Wasser für die neuen Wasserflächen?

  • Comment 46292
    Ni.Ma

    Insgesamt zu hohe Bebauung, die die Kaltluftschneise nicht berücksichtigt. Der Entwurf wirkt wenig visionär, die Hochhäuser haben wenig Bezug zur Umgebung. Der erwähnte See ist im Entwurf nicht zu sehen (oder ich habe ihn übersehen).

  • Comment 46238
    JPC

    Der Entwurf zeugt von völliger Respektlosigkeit und Unverständnis gegenüber Bedeutung und Geschichte des Ortes. Existierende Sichtachsen, Perspektiven und Panoramen aus Funkturm ICC und Bahnhof Westkreuz, erlebbar aus den reichen und gewachsenen Grünflächen, werden dem Diktat eines Hochhausensembles am Bahnhof Westkreuz untergejocht. Statt an den Rändern behutsam zu verdichten wird ein Pseudo-Down...

  • Comment 46176
    diri

    Gut: Mobiltät, insbesonere ÖPNV, wird gleich mitgedacht - jedenfalls nach Westen, nach Südosten fehlt es leider.

    Verbesserungsfähig: Reitschulgelände: zu hoch, zu dicht - das scheint im Quartier Güterbahnhof besser gelungen sein. Westkreuz: 3 Hochhäuser in der Kaltlustschneise sind bestimmt keine gute Idee.. Die passen besser zwischen Rasthaus und ICC. Die geplant Bebauung rückt zu dicht an die ...

  • Comment 46104
    JS

    Versiertes Architekten-Wortgeklingel kann die ernsthafte Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Ortes und der Aufgabe nicht ersetzen. Auch in diesem Kozept wird der Stadteingang mit der für die Lebensqualität und Klimaresilienz der City West bedeutenden Frischluftschneise rücksichtslos zugebaut und eingeengt. Topografie und erhaltenswürdige wie weiter zu entwickelnde Grünräume werden übe...

  • Comment 46103
    AnwohnerEK

    Als Anwohner stellt sich für mich die generelle Frage, neben Rad und Fußweg wie der Individual Verkehr und die Anlieferung gestaltet werden soll? (oder soll es den überhaupt nicht mehr geben?) Soll der gesamte Verkehr für das Quartier Reitschule und Güterbahnhof nach Nordosten herausgeführt werden mit welchen Anschlüssen? Weiter stellt sich für die Anwohner der Eichkamp Siedlung die Frage, dass di...

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