Wohn- und Geschäftsquartier Breite Straße Berlin Mitte
Werkstattverfahren
© Ulrike Kurz
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
in den kommenden Jahren soll in der Breite Straße ein anspruchsvolles Ensemble aus Wohnungen, Gewerbeflächen und Künstlerateliers entstehen, das diesen Stadtraum nachhaltig verändern und beleben wird.
Um sich dieser bedeutenden Aufgabe an exponierter Stelle im historischen Stadtzentrum zu nähern, sollen in einem ersten Schritt die vielfältigen und komplexen Anforderungen untersucht und überprüft werden.
Drei Planungsteams sollen in zwei Bearbeitungsphasen die diversen Zielkonflikte ausloten und Lösungen für die folgenden Planungsschritte entwickeln.
In diesem Werkstattverfahren geht es nicht um einen konkreten Entwurf, wie das zukünftige Quartier aussehen soll.
Vorrangig sollen zunächst folgende Fragen geklärt werden:
- Wie kann das Grundstück gegliedert werden, um einen Bezug zur historischen Mitte herzustellen?
- Wie können die archäologischen Funde integriert und präsentiert werden?
- Sind die Vorgaben des Bebauungsplans mit der heutigen Planungssituation kompatibel?
- Welche Grundstücksausnutzung ist städtebaulich vertretbar und zugleich für eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft wirtschaftlich abbildbar?
- Wie können die Anforderungen an Erschließung und Anlieferung mit der geplanten Verkehrswende in Einklang gebracht werden?
- Wie können die ökologischen Ansprüche, auch an das Regenwassermanagement umgesetzt werden?
DIE AUFGABE
Entlang der Breite Straße zwischen Neumanngasse und Scharrenstraße soll ein neues Wohn- und Geschäftsquartier als Teil eines neu zu bebauenden Straßenblocks entstehen.
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Mitte, WBM wird hier zukünftig mietpreisgebundene Wohnungen, Gewerbeflächen und Künstlerateliers errichten. Die Erdgeschosszone soll mit publikumswirksamen Gewerbeeinheiten belebt werden.
Entlang der Breite Straße sollen drei ausgewählte archäologische Fundstellen in den Neubau integriert werden.
Für das Grundstück wurde 2016 ein Bebauungsplan festgesetzt, der sehr viele Vorgaben macht.
An die zukünftige Bauaufgabe werden vielfache Anforderungen gestellt, die nicht alle zu vereinen sein werden.
Im Rahmen dieses Werkstattverfahrens sollen die zwingend vorgegebenen und die gewünschten Anforderungen überprüft und untereinander abgewogen werden. Das Ziel ist es unter den Beteiligten abgestimmte, finanzierbare und vor allem genehmigungsfähige Vorgaben für einen daran anschließenden Realisierungswettbewerb zu erarbeiten. Hierfür wurde ein offener diskursiver Planungsprozess in zwei Bearbeitungsphasen unter Einbindung der Bauherrin, Fachexpert:innen, Verwaltungen sowie interessierter Öffentlichkeit gewählt.
Für u. a. folgende Anforderungen sind Lösungsvorschläge zu erarbeiten:
Städtebau und Architektur
- Städtebaulich zusammenhängendes, lebendiges, vielfältiges Quartier
- Maßstäblichkeit, die sich am historischen Stadtgrundriss orientiert
- Unterteilung des Grundstücks in eigenständige, kleinteilige Parzellen mit individueller Bebauung
- Überprüfung der Vorgaben des Bebauungsplans
- Städtebauliche Bezüge zur angrenzenden Bebauung
- Identitätsstiftende, überzeugende Adressenbildung
Archäologie
- Integration der drei denkmalgeschützten Grabungsfunde in den Neubau als Teil eines Archäologischen Pfades in der Berliner Mitte
- Sichtbarmachung eines Teils der Funde durch archäologische Fenster
- Erlebbarmachung eines Teils der Funde durch Integration in eine öffentlich genutzte Einheit
- Berücksichtigung der baurechtlichen Anforderungen und Denkmalschutzbelange
Freiraum
- Gestaltung von zwei Teilhofflächen mit Aufenthaltsqualitäten
- Anordnung eines Spielplatzes
- Gestaltung der Dachflächen
- Erarbeitung eines Konzepts für die Regenwasserbewirtschaftung
- Platzierung von Photovoltaikmodulen
Erschließung
- Nachweis von Fahrrad- und PKW-Stellplätzen auf dem Grundstück
- Angemessene und funktional sinnvolle Anordnung von Anlieferbereichen
- Nachweis von Zufahrten und Aufstellflächen für Feuerwehr-, Rettungs- und Müllfahrzeuge
- Berücksichtigung des Mobilitätswandels
Sonstiges
- Berücksichtigung der Lärmvorschriften
- Barrierefreie Zugänglichkeit zu allen Bereichen
- Wirtschaftliche Ausnutzung des Grundstücks
- Einhaltung der Berliner Bauordnung und weiterer Regelwerke
DIE PLANUNGSTEAMS
Die Entwürfe werden von folgenden drei Planungsteams erarbeitet. Die Teams aus Architekt:innen werden von Tragwerksplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen unterstützt.
- ADEPT ApS, Kopenhagen
- Heide & von Beckerath, Berlin
- LH Architekten Landwehr Henke + Partner mbB, Hamburg
DAS VERFAHREN
Das Werkstattverfahren wird als nicht-anonymes Verfahren mit drei Teams aus Architekt:innen durchgeführt, die von Tragwerksplaner:innen und Landschaftsarchitekt:innen unterstützt werden.
Das Verfahren erfolgt in einem offenen, transparenten und partizipativen Prozess.
Mai 2021 | Bewerbung zur Teilnahme
Ende Mai wurden Planungsteams zur Bewerbung für das Verfahren aufgerufen, die u. a. Erfahrung mit komplexen innerstädtischen Bauten und Erfahrung in Beteiligungsverfahren haben. Insgesamt haben sich 20 Teams beworben.
August 2021 | Auswahl der Teams
Ein Gremium aus Vertreter:innen der Wohnungsbaugesellschaft Mitte und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen wurde von zwei unabhängigen Architekt:innen beraten. Gemeinsam wurden Anfang August 2021 drei Teams ausgewählt.
August 2021 | Beginn der 1. Bearbeitungsphase durch die Teams
Anfang August 2021 begann die 1. Bearbeitungsphase. Im Rahmen einer Ortsbesichtigung wurden die Teams zusätzlich in die Aufgabe eingeführt.
September 2021 | Bürgerbeteiligung | Vorprüfung
Vom 16.- 20. September werden die Entwürfe der 1. Bearbeitungsphase auf dieser Plattform eingestellt und können kommentiert werden. Zusätzlich sind in diesem Zeitraum die Entwurfspläne auch am Bauzaun der Breite Straße zu sehen. Es wird auch eine rechnerische und inhaltliche Prüfung der Arbeiten unter Einbindung der Sachverständigen stattfinden. Die Ergebnisse werden der Jury zum Zwischenkolloquium vorgestellt.
September 2021 | Zwischenkolloquium
Am 30. September 2021 stellen die Teams ihren ersten Arbeitsstand der Jury vor. Die Jury setzt sich zusammen aus Vertreter:innen der Wohnungsbaugesellschaft Mitte, des Bezirksamtes Mitte, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, des Landesdenkmalamtes und unabhängigen Architekt:innen in beratender Funktion. Weitere beteiligte Verwaltungen sind als Sachverständige eingebunden.
Die Entwürfe werden gemeinsam diskutiert. Anschließend erhalten die teilnehmenden Planungsteams Empfehlungen für die weitere Bearbeitung. In die Empfehlungen fließt die Auswertung der Bürgerbeteiligung mit ein.
Oktober 2021 | Beginn der 2. Bearbeitungsphase durch die Teams
Am 05. Oktober 2021 beginnt die 2. Bearbeitungsphase.
November 2021 | Abschlusskolloquium
Am 26. November 2021 findet die abschließende Sitzung statt. Die Teams stellen die Entwürfe der Jury vor. Die Entwürfe werden begutachtet und diskutiert. Ziel ist es, ein Präferenzkonzept oder Elemente aus mehreren Entwürfen auszuwählen auf dessen Grundlage nach Klärung der Vorgaben ein Realisierungswettbewerb ausgelobt werden kann.
Dezember 2021 | Ausstellung
Die Arbeiten werden im Dezember öffentlich ausgestellt.
BETEILIGUNG: IHRE MEINUNG IST JETZT GEFRAGT!
Das Werkstattverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem lebenswerten Quartier an der Breite Straße.
Im November 2018 fand die Stadtwerkstatt mittlere Spreeinsel statt. Weitere Information finden Sie unter https://www.berlin.de/stadtwerkstatt/ergebnisse.
Die Ergebnisse der damaligen Beteiligung sind in die Aufgabenstellung des laufenden Werkstattverfahrens eingeflossen.
Das jetzige Werkstattverfahren besteht aus zwei Bearbeitungsphasen.
Wo kann ich mich informieren?
Neben den Informationen auf der online Plattform mein.berlin.de werden die Entwürfe der 1. Bearbeitungsphase zusätzlich im Zeitraum vom 16. bis 20. September 2021 am Bauzaun der Breite Straße auf Höhe der Bushaltestelle ausgestellt.
Informationen über den weiteren Prozess werden hier zeitnah eingestellt.
Wann kann ich mich beteiligen?
Die Zwischenstände der Entwürfe können auf mein.Berlin.de in der Zeit vom 16.September ab 17:00 Uhr bis zum 20. September 2021 bis 24:00 Uhr eingesehen und kommentiert werden.
Wie werden die Ergebnisse der Beteiligung genutzt?
Sämtliche Anregungen, Anmerkungen, Wünsche und Kritikpunkte aus der Beteiligungsphase werden ausgewertet und fließen am 30. September 2021 zum Zwischenkolloquium in die Empfehlungen der Jury ein. Die Planungsteams sollen in der 2. Bearbeitungsphase die Empfehlungen der Jury umsetzten.
Wir freuen uns auf Ihre Meinung und Kommentare zu den Entwürfen!
WIE WIRD ES WEITERGEHEN?
Nachdem die Jury einen Entwurf oder Elemente aus mehreren Entwürfen als Grundlage für die weitere Entwicklung ausgewählt hat, beginnen die nächsten Arbeitsschritte.
Die Ergebnisse werden mit den Vorgaben des Bebauungsplans und den beteiligten Verwaltungen abgestimmt, ggf. werden Anpassungen an den Bebauungsplan notwendig. Die hierfür zuständigen Verwaltungen sind bereits in das Verfahren als Sachverständige oder Juroren eingebunden.
Auf Grundlage der Ergebnisse werden die finanziellen Rahmenbedingungen und die planungsrechtliche Genehmigungsfähigkeit geprüft.
Anschließend wird auf Grundlage der Ergebnisse des Werkstattverfahrens, der ggf. überarbeiteten Vorgaben des Bebauungsplans und der wirtschaftlichen Eckdaten ein Realisierungswettbewerb vorbereitet.
Beim Realisierungswettbewerb geht es dann um konkrete Vorschläge, wie das Quartier aussehen und gebaut werden soll.
Die Bürger:innen werden auch zukünftig über den Entwicklungsprozess des neuen Quartiers an der Breite Straße informiert und eingebunden.
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1. Die Breite Straße soll ein innerstädtisches, lebendiges Quartier werden.
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Das Werkstattverfahren wurde Ende November mit dem Abschlusskolloquium beendet.
1. Ergebnisse des Werkstattverfahrens
Zum Zwischenkolloquium am 30. September 2021 wurden die Entwürfe der 1. Bearbeitungsphase von den Jurymitgliedern ausführlich diskutiert. Es wurden Empfehlungen für die 2. Bearbeitungsphase formuliert, in die auch die Kommentare und Anregungen der öffentlichen Beteiligung mit eingeflossen sind.
Am 26. November 2021 fand die abschließende Sitzung des Werkstattverfahrens statt. Die Planungsteams präsentierten jeweils ihre überarbeiteten Entwürfe der Jury. Anhand der vorgestellten Arbeiten konnten zahlreiche Entscheidungen und Festsetzungen für die weiteren Planungsschritte konkretisiert werden.
Unter anderem wurden folgende Festsetzungen getroffen:
- Das Grundstück wird in fünf Parzellen untergliedert. Jede Parzelle soll als eigenständiges Haus mit individueller Fassadengestaltung und Gebäudehöhe entwickelt werden.
- Neben der im Bebauungsplan bereits festgeschriebenen Durchwegung des gesamten Straßenblocks soll auch das zu beplanende Grundstück eine Durchwegung unter Einbindung der rückwärtigen Freiflächen erhalten.
- Aus städtebaulicher Sicht soll das Grundstück durch eine mögliche Erhöhung der Geschossigkeit und der Gebäudehöhe baulich ausgenutzt werden. Die nachbarschaftlichen Belange werden berücksichtigt.
- Die drei zu erhaltenden archäologischen Bodendenkmale sind als archäologischer Pfad miteinander zu verbinden. Die Fundstelle des ehemaligen Ermelerhaus an der Ecke Scharrenstraße | Breite Straße soll in einen gastronomischen Betrieb integriert und aktiv genutzt werden. Die zwei weiteren Fundstellen sollen einsehbar sein und zu besonderen Anlässen besichtigt werden können.
- Im Sinne einer nachhaltigen Planung unter Berücksichtigung des Klimawandels sind die Dachflächen für die Bewirtschaftung von Regenwasser (insb. Versickerung und / oder Verdunstung) und der Verortung von Solaranlagen vorzusehen. Die Dachflächen der Hofüberbauungen können für die Unterbringung der geforderten Spielplatzflächen genutzt werden.
2. Überarbeiteter Entwurf #1 Planungsteam ADEPT ApS, Kopenhagen
KURZBESCHREIBUNG
Architektur/Städtebau: Unser Entwurf sieht vor eine Reihe individueller Stadthäuser als „Häuser unter einem Dach“ zusammenzuführen. Jedes einzelne Haus spielt dabei eine wichtige Rolle und wird durch die diverse Programmierung die unterschiedlichsten Nutzerinnen anziehen und begeistern. Die Kombination des vielfältigen Wohnungsangebots mit kommerziellen und kulturellen Nutzungen macht die Breite Straße sowohl für zukünftige Bewohnerinnen, die hier ihr neues Zuhause finden, als auch für Nutzerinnen der Gewerbeeinheiten und zahlreiche Besucherinnen zum attraktiven Ort mit hoher Anziehungs- und Strahlkraft.
Archäologie: Inmitten des Neubaus finden sich die drei archäologischen Funde wieder. Integriert in öffentliche Funktionen des Erd- und Untergeschosses entstehen einzigartige Räume die Nutzerinnen dazu einlädt die Geschichte in unterschiedlichen Kontexten zu erleben. Auch außerhalb der Geschäftszeiten sorgt die offene Fassadengestaltung dafür, dass die archäologischen Funde vom Straßenraum visuell erlebbar sind.
Freiraum: Unterschiedlich programmierte grüne Innenhöfe stärken ebenfalls die Gemeinschaftsfunktion und sind dienen verschiedenen Nutzerinnengruppen - geschützte Spielflächen für die kleinen Bewohnerinnen und ein Bibliotheksgarten mit abwechslungsreicher Bespielung bieten diverse Freiräume zum Genießen. Das begrünte Flachdach bietet einen Ort der Gemeinschaft und Erholung mitten im Stadtgeschehen. Gleichzeitig wird ein Großteil der begrünten Dachfläche um Photovoltaikanlagen ergänzt.
Erschließung: Das Haus der Vielfalt ist hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad erreichbar. Stellplätze für Fahrräder finden sich entlang der Breitestraße und zusammen mit PKW- Stellplätzen in einer Tiefgarage welche von der Scharrenstraße erschlossen wird.
Sonstiges: Der Entwurf sieht die Errichtung des Neubaus in moderner Holzbauweise vor. So kann das Haus der Vielfalt schnell, effizient und mit dem geringstmöglichen CO2-Fußabdruck gebaut werden. Auf diese Weise entsteht außerdem eine flexible Gebäudestruktur die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten angepasst werden können wenn sich Nutzungsanforderungen ändern.
VIDEOPRÄSENTATION
In diesem Video erläutert das Planungsteam seinen Entwurf für Sie.
Bitte folgen Sie diesem link: https://youtu.be/VjgVfUzcGIQ
PLAN 1/2
PLAN 2/2
QUERSCHNITTE DURCH DIE DREI ZU ERHALTENDEN ARCHÄOLOGISCHEN FUNDE:
Schnitt eh. BRS 11 – Ermelerhaus
Schnitt eh. BRS 15 – Kaufhaus Hertzog
Schnitt eh. BRS 18 – Erweiterung Kaufhaus Hertzog
VERFASSERANGABEN
Architekt:innen ADEPT ApS, Kopenhagen
Verfasser:innen Martin Laursen
Mitarbeitende Jens Peter Nielsen, Ayoub Chkairi, Anika Haget, Samuel Grandin
Landschaftsarchitekt:innen ADEPT ApS, Kopenhagen
Verfasser:innen Martin Laursen
Mitarbeitende Hans Pedersen
BEURTEILUNG DES ENTWURFS DURCH DIE JURY
Unter dem Titel "Haus der Vielfalt" schlägt die Arbeit einen Komplex aus 9 Bausteinen vor, die sich zu einer 5-geschossigen Gesamtform aneinanderreihen. Alternierend werden diese um ein rückspringendes Dachgeschoss ergänzt. Im Regelgeschoss liegen die gewerblichen Flächen in den beiden tiefen, an den westlich angrenzenden Nachbar reichenden Parzellen sowie auf der Südecke. Dadurch ergeben sich für die Wohnhäuser Parzellen ähnlichen Zuschnitts, die mit 3- und 4-Spänner-Typologien bespielt werden. Ähnlich den Berliner Altbau-Vorderhäusern verfügen diese über ein rückwärtiges Treppenhaus, größere seitlich durchgesteckte sowie kleinere straßenseitige Wohnungen. Den archäologischen Funden wird viel Aufmerksamkeit geschenkt, indem die drei betreffenden Häuser großzügige Schauräume erhalten, die sich über EG und UG erstrecken.
Die Arbeit ist angesichts der zahlreichen zu bearbeitenden Themen durch eine gewisse vereinfachende Systematik gekennzeichnet. Dies ist im Endergebnis nicht unproblematisch, da Widersprüche, die sich aus der Aufgabenstellung ergeben, nicht gelöst werden. So wird beispielsweise den archäologischen Funden zwar viel Raum gegeben, die gewählten Formen des Displays wirken jedoch wenig durchdacht. Die Schallschutzthematik zum Verkehrslärm an der Breite Straße und Brandüberschläge an den Gebäude-Innenecken werden nicht gelöst. Die interne Anlieferung über das eigene Grundstück ist nicht gegeben. Das dargestellte Holztragwerk steht weder im Zusammenhang mit der Raumgeometrie noch nimmt es Rücksicht auf die archäologischen Funde. Auch das gewählte Motto "Haus der Vielfalt" findet keine Entsprechung durch die einheitlichen Baukörper- und Fassadengestaltung in Klinker.
Zusammenfassend ist positiv festzustellen, dass die Arbeit versucht, zu allen gestellten Teilfragen eine Antwort zu finden.
3. Überarbeiteter Entwurf #2 Heide & von Beckerath, Berlin
KURZBESCHREIBUNG
Mit dem Werkstattverfahren für ein urbanes Wohn- und Geschäftsquartier an der Breite Straße, besteht die Chance, an diesem sensiblen und repräsentativen Ort eine beispielhafte und zeitgemäße Mischung aus kostengünstigem Wohnen, Arbeiten und Kultur zu entwickeln.
Es wird ein mehrteiliges Ensemble aus Gebäuden, der Durchwegung, Höfen und einer halböffentlichen Passage zwischen der Sparrenstraße und der Neumannsgasse vorgeschlagen. Dieses nimmt die archäologischen Fundstellen wie selbstverständlich in die alltäglichen Abläufe des Lebens auf und stellt einen eigenständigen, stadträumlich und architektonisch anspruchsvollen Beitrag zur Wiederbelebung der Breite Straße dar.
Das Konzept beruht auf fünf typologisch unterschiedlichen und individuell erschlossenen Gebäuden. Sie entwicklen untereinander Verwandtschaften hinschliche ihres Ausdruckes und werden in ihrer Reihung städtebaulich wirksam.
Die Erdgeschosszone mit ihren Freiräumen stellt den Übergang und die Vermittlung zwischen öffentlichen und privaten Nutzungen her. Das Nebeneinander von unterschiedlich großen Wohnungen und Studios bzw. Wohnungen und Büro- oder Gewerbeflächen ist bewusst angelegt, um eine gemischte Nachbarschaft zu initiieren.
Die Passage ist über Tore von der Scharrenstraße und der Neumannsgasse aus zugänglich und ermöglicht zu Tageszeiten fußläufig erfahrbare Einblicke in die archäologischen Fundstellen. Kleine Höfe und Pocket Gardens reihen sich aneinander ermöglichen das Flanieren und laden zum Verweilen ein.
Über der gewerblich und kulturell genutzten Erdgeschosszone befindet sich eine Bel Etage, die teilweise Studios, Büros und einen Kinderladen für außerschulische Aktivitäten aufnimmt. Hier befindet sich auch das Plateau, welches als Spielfläche für Kinder vorgesehen ist.
Die klar strukturierten Grundrisse erlauben weitgehend durchgesteckte Wohnungen in unterschiedlichen Größen. Jede Wohnung hat einen Freisitz und ist flexibel in Richtung Straße bzw. Hof bewohnbar. Auf den Dächern befindet sich ein alle fünf Gebäude verbindender Parcours.
Die Gebäude werden von der Breite Straße erschlossen und sind gleichermaßen im Erdgeschoss von der Passage bzw. im 1. Obergeschoss von dem Plateau aus zugänglich.
Die großzügigen und unterschiedlichen Fassaden, die das Leben hinter ihnen nicht verbergen, sind durch die Wahl der Materialien und Farben gleichermaßen zusammen lesbar. Unabhängig von der Aufteilung in 5 Einzelne Gebäude ist das Erdgeschoss im Bezug zur Breite Straße kontinuierlich erfahrbar und trägt mit seinen vielfältigen und kleinteiligen gewerblichen Nutzungen der Entstehung eines belebten und städtischen Quartiers an der Breite Straße in Berlin–Mitte bei.
VIDEOPRÄSENTATION
In diesem Video erläutert das Planungsteam seinen Entwurf für Sie.
Bitte folgen Sie diesem link: https://youtu.be/rpDM-k4UgwU
PLAN 1/2
PLAN 2/2
QUERSCHNITTE DURCH DIE DREI ZU ERHALTENDEN ARCHÄOLOGISCHEN FUNDE:
Schnitt eh. BRS 11 – Ermelerhaus
Schnitt eh. BRS 15 – Kaufhaus Hertzog
Schnitt eh. BRS 18 – Erweiterung Kaufhaus Hertzog
VERFASSERANGABEN
Architekt:innen Heide & von Beckerath, Berlin
Verfasser:innen Tim Heide, Verena von Beckerath
Mitarbeitende Lena Brandt, Bárbara Roque, Sunghoon Go
Tragwerksplaner:innen Studio C, Berlin
Verfasserin Nicole Zahner
Landschaftsarchitekt:innen Atelier Miething, Paris
Verfasserin Justine Miething
BEURTEILUNG DES ENTWURFS DURCH DIE JURY
Die Arbeit von Heide & von Beckerath entwickelt aus den komplexen Eigenschaften des Ortes und der Aufgabenstellung ein beispielhaftes Konzept einer gemischten Stadt.
Das Grundstück wird überzeugend in fünf Parzellen für maßstäblich angemessene Stadthäuser gegliedert, deren Lage konzeptionell mit den archäologischen Fundstellen harmoniert.
Die gelungene Gliederung in annähernd fünf gleich große Parzellen mit einer Breite von ca. 25m, die den städtebaulichen Bedingungen und dem geometrischen Zuschnitt des Bebauungsplans folgt, schafft wirtschaftlich effiziente Hausgrößen mit insgesamt fünf Erschließungskernen. Jede Parzelle übernimmt für sich eine spezifische Aufgabe im Blockgefüge (2 Ecken, 2 Anschlussstücke, eines davon als Torhaus und ein Zwischenstück). Die Eckhäuser sind siebengeschossig geplant.
Die Arbeit zeichnet sich durch eine kleinteilige und vielfältige „Hofwelt“ entlang einer Hofpassage aus. Diese Hofpassage ermöglicht es, die Fundstellen in einer dramaturgischen Raumabfolge zu erleben und gleichzeitig an diesem urbanen Ort innerstädtisches Wohnen mit nachbarschaftlichen Qualitäten anzubieten.
Die Hofpassage dient gleichzeitig der rückwärtigen Anlieferung der Gewerbeflächen, was zu einer ungewünschten, hofseitigen Lärmbelastung der Wohnungen führt.
Die Wohnungsgrundrisse bleiben hinter den Erwartungen zurück, bei einem Viertel der Wohnungen wurde kein hofseitig ausgerichteter Aufenthaltsraum nachgewiesen. Bei den Wohnungen, die zum Laubengang ausgerichtet sind wird die fehlende Privatheit kritisiert. Zahlreiche Wohnungen sind mit ungünstigen, schmalen Wohnungszuschnitte geplant. Die Künstlerateliers im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind wenig belichtet und ungünstig proportioniert.
Jede Parzelle variiert in den Grundprinzipien wie Sockel- und Gebäudehöhe, Material und Fassade. Sie ist als Haus erkennbar und zugleich mit den anderen Häusern verwandt, durch die Verbindung, durch die Hofpassage und den archäologischen Pfad.
Die Arbeit versteht Stadt als differenzierte Großform, die aus einzelnen Häusern besteht. Die urbane Lebendigkeit entsteht nicht bildhaft über die „Buntheit von Fassaden“, sondern über die Vielfalt von Nutzungen, Wohnformen, Erschließungstypologien, Außenraumangeboten, usw.
Neben der gelungenen Integration der archäologischen Fundstellen in das alltägliche Leben, ist der tragwerksplanerische, konstruktive Lösungsansatz aufgrund seiner geringen, wohlplatzierten Eingriffe im Bereich der archäologischen Funde hervorzuheben und verspricht einen angemessenen Umgang mit den wertvollen historischen Funden.
Die Nutzungsmischung bietet einen hervorragenden Ansatz für ein nachbarschaftliches innerstädtisches Wohnen, das zudem auf dem Weg zum Humboldt-Forum alltägliche Erdgeschossnutzungen und weniger touristische Infrastruktur in Aussicht stellt.
Die Arbeit gewinnt aus den Besonderheiten des Ortes einen unverwechselbaren Charakter.
In diesem Sinne liefert die Arbeit eine sehr geeignete Grundlage für den weiteren Qualifizierungsprozess.
4. Überarbeiteter Entwurf #3 LH Architekten Landwehr Henke + Partner mbB, Hamburg
KURZBESCHREIBUNG
Auch in der Überarbeitung der des Konzeptes haben wir an der grundsätzlichen Idee den Straßenabschnitt zwischen Neumannsgasse und Scharrenstraße in sieben Häuser zu gliedern festgehalten und damit den Bezug zu der kleinteiligen Bebauung der „Breite Straße“ aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts herzustellen.
Die Gebäude an den Straßenecken haben wir als Bürohäuser geplant, weil sie durch ihre Lage eine bessere Sichtbarkeit haben und damit eine wertvolle Adressbildung ermöglichen. Außerdem sind die Gebäudeecken durch die Lautstärke besonders beeinträchtigt, sodass diese Lage eher für Bürohäuser als für Wohnhäuser geeignet ist. Die Büroräume können in kleine Mieteinheiten aufgeteilt oder zusammenhängend genutzt werden und bieten insofern vielfältige Vermietungsmöglichkeiten und sehr gut belichtete, moderne Arbeitsräume.
Die kleinteilige Parzellierung, die unterschiedlichen Haustypen und Geschoßhöhen erlauben eine gute, individuelle und eindeutige Adressbildung für die vielfältigen Nutzungen des Quartiers.
Eine Veränderung zu unserem Beitrag aus der ersten Phase findet sich in der Ausbildung der Staffelgeschosse, welche wir an der Breiten Straße zugunsten eines eindeutigen und ruhigen Straßenprofils aufgegeben haben und auf der privaten Hofseite im Südwesten zu Gunsten einer besseren Nutzbarkeit für die Bewohner vergrößert haben. Der nördliche Hof mit seinen gemeinschaftlichen Flächen für die Bewohner befindet sich nun auch auf dem Dach des Erdgeschosses, sodass auch in Zusammenhang mit dem südlichen Baufeld eine großzügige Gemeinschaft, ein privater Freiraum der Bewohner, entstehen kann.
Zwischen den Bürohäusern befinden sich die Wohngebäude, so das insgesamt ca. 50% Wohnflächen und 50 % Gewerbe- und Büroflächen entstehen. Die Wohnhäuser bieten vielfältige und unterschiedliche Wohnungsgrößen und Wohnungsarten an. Es gibt fünf Hauszugänge sodass jede Hausadresse nicht zu viele Wohnungen beherbergt und die Anzahl der Bewohner pro Haus nicht allzu groß wird. Alle Wohnungen besitzen Freisitze und sind überwiegend zur Innenhofseite ausgerichtet. Abstell-, Müll- und Technikräume sind im Untergeschoß angelegt. Ebenso befinden sich die Fahrradstellplätze im Untergeschoß und sind sehr bequem Tiefgaragenrampe aus der Scharrenstraße zu erreichen. Ein Versorgungsgang im UG/EG leistet hier die horizontale und vertikale Verbindung aller Nutzungen. Anlieferung, Entsorgung und Verteilung für alle Gewerbeeinheiten, Zugang zu den Fahrrad- und Abstellräumen der Häuser und Verbindung der Fundstätten sind auf einfache Weise möglich.
In der erhöhten Erdgeschosszone aller Häuser befinden sich entweder kleine Ladenflächen oder die ausgegrabenen Fundstätten, so dass ein lebendiger, beleuchteter und einladender Stadtraum zu erwarten ist. Die Nutzungen Gewerbe, Wohnadressen und archäologische Fundstätten erhalten eigenständige, ablesbare Adressen. So haben wir als Platzhalter für die Fassaden der Fundstätten im EG beispielsweise ein Bogenmotiv entwickelt, welches diese für den Besucher leicht auffindbar macht. Hier springt die Fassade zurück, sodass ein Erleben aus dem öffentlichen Raum regengeschützt möglich wird und der archäologische Spaziergang eindeutig erkennbar ist.
Die Fundstätten selbst sind vom Stadtraum aus sichtbar und erschlossen. Über einen 2-geschossigen Bereich an der Breiten Straße verbinden sie sich mit der eigentlichen Lage im Untergeschoss. Dies ermöglicht den Besuchern den Ort so zu verstehen, wie er gebaut wurde: als Keller eines alten Bürgerhauses. Um eine möglichst ganzheitliche und authentische Erlebbarkeit der Fundstätten zu erreichen sind diese von weit spannenden Trägern überbaut, sodass die Ableitung der Lasten der aufgehenden Bauteile diese nicht beeinträchtigen.
Die Fundstätte im ehemaligen Ermeler Haus wird durch eine gastronomische Nutzung mit Hauptzugang von der Neumannsgasse belebt, denkbar ist hier auch eine Nutzung als CoWorking Space mit inspirierendem Arbeiten in der historischen Fundstätte.
Die Fundstätte des ehemaligen Kaufhauses Hertzog im Haus 15 ist angeschlossen an einen kleinen Werkhof mit Künstlerateliers. Hier kann eine lebendige Synergie des Denkmals und der Nutzung entstehen.
Die Fundstätte im Innenbereich des Blocks ist im Wesentlichen als archäologisches Fenster geplant, kann aber auch für geführte Besichtigungen begangen werden.
Bei der Konstruktion der Gebäude soll darauf geachtet werden, dass möglichst wenig CO2 verwendet wird um Klimaschäden weitgehend zu vermeiden. Hierfür sollten Holzkonstruktionen zur Anwendung kommen. Es muß darüber nachgedacht werden, an bestimmten Stellen alte Materialien aufzuarbeiten oder wiederzuverwenden.
Die Konstruktionsart muß so gewählt werden, dass man alle Verbindungen eines Tages wieder lösen kann, um eine spätere Wiederverwendung zu erlauben. Außerdem sollen Dächer, Innenhöfe und teilweise auch die Fassaden begrünt werden, um das direkte Umfeldklima zu verbessern und Regenwasser speichern zu können. Auf den Dächern werden zusätzlich Sonnenkollektoren aufgebaut um Energie zu gewinnen.
Alle Räume sind barrierefrei zu erreichen. Die Innenhöfe werden den Hausbewohnern zur Verfügung gestellt.
VIDEOPRÄSENTATION
In diesem Video erläutert das Planungsteam seinen Entwurf für Sie.
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PLAN 1/2
PLAN 2/2
QUERSCHNITTE DURCH DIE DREI ZU ERHALTENDEN ARCHÄOLOGISCHEN FUNDE:
Schnitt eh. BRS 11 – Ermelerhaus
Schnitt eh. BRS 15 – Kaufhaus Hertzog
Schnitt eh. BRS 18 – Erweiterung Kaufhaus Hertzog
VERFASSERANGABEN
Architekt:innen LH Architekten, Landwehr Henke + Partner mbH, Hamburg
Verfasser:innen Jo Landwehr, Heike Hillebrand
Mitarbeitende Isabelle Finner-Prével, Julius Ihle, Laura Tripsel, Aylin Günney
Tragwerksplaner:innen WETZEL & von SEHT, Berlin
Verfasser Bernd von Seht
Landschaftsarchitekt:innen TREIBHAUS Landschaftsarchitektur Hamburg, Berlin
Verfasser Gerko Schröder
BEURTEILUNG DES ENTWURFS DURCH DIE JURY
Die Arbeit übersetzt die Aufgabenstellung als Addition von sieben Gebäuden mit vier unterschiedlichen Grundrisstypen. Durch den Einsatz der vorgeschlagenen Typen entsteht ein Wechselspiel unterschiedlicher Fassadenbreiten. Gleichzeitig modellieren die Autor:innen die Höhen der Fassadenfronten zur Breiten Straße an den Ecken mit ansteigenden Höhen.
Diese Differenzierung schafft zwar zusätzliche Flächenangebote, eine überzeugende Gesamtfigur gelingt durch die einfache Reihung am Ende nicht.
Die Gliederung der Fassaden erfolgt ebenso direkt und pragmatisch - die Erdgeschosszonen heben sich gegenüber den aufgehenden Geschossen als geschäftlich genutzte Zonen ab. Auf die archäologischen Funde wird durch bogenförmige Fenster im Erdgeschoss aufmerksam gemacht.
Das Motiv bleibt bewusst Nische im Straßenbereich.
Die Arbeit entwickelt an vielen Stellen Lösungen, eine darüberhinausgehende Haltung und weiterführende Idee wird jedoch vermisst.
Die auf den ersten Blick einfache Logik und Klarheit der Lösung wirkt bei näherer Betrachtung eher eindimensional und kann an dem so besonderen Geschichtsort, dem Stadtraum und der geplanten Nachbarschaft keine Vielschichtigkeit entwickeln.
Die Wohnungsgrundrisse überzeugen durch ihre Orientierung und Zuschnitte, insbesondere die Anforderungen an den Lärmschutz werden hervorragend umgesetzt. Die wohlproportionierten Ateliers um den gemeinschaftlichen Werkhof im Hochparterre sind wenig belichtet.
Insgesamt verbleibt jedoch die Feinjustierung der Flächen und die gestalterische Durchwirkung auf einer pragmatischen Entscheidungsebene.
Die Außenräume stellen sich undifferenziert dar. Die Gestaltung bleibt durch die Anordnung der Balkone und Fassadenöffnungen als etwas beliebiger Wohnhof im Gedächtnis.
Im Erd- und Untergeschoss wird auf die archäologischen Bodendenkmale eingegangen, die Qualität der Erschließung der archäologischen Fenster wird als nicht bewältigt gesehen. Lange, dunkle Flure, die mit der Anlieferung für die Läden zusammenfallen, entbehren positiver dramaturgischer Wirkung.
Insgesamt wurden beim Umgang mit den Fundamenten der vormaligen Bebauung entscheidende Chancen auf eine zukunftsfähige Inszenierung von Stadtgeschichte vergeben: Wandscheiben gehen zu dicht an die Kellermauern, weit gespannte Decken belasten die Konstruktionen unnötig und führen zu bisher unberücksichtigten Konstruktionshöhen.
Insgesamt löst die Arbeit die Anforderungen in vielen einzelnen Punkten, das Zusammenspiel und die gestalterische Haltung bleiben jedoch qualitativ hinter den Möglichkeiten des Ortes und der Auslotung von Programm und Geschichte deutlich zurück.
5. Ausstellung der überarbeiteten Entwürfe
Die überarbeiteten Entwürfe der 2. Bearbeitungsphase werden vom 10. bis 20. Dezember 2021 öffentlich ausgestellt:
- am Bauzaun der Breite Straße auf Höhe der Bushaltestelle
- in der Schaufensterfassade der WBM-Büroräumlichkeiten, Leipziger Straße 54, Berlin Mitte
6. Wie geht es weiter?
Im Rahmen des Werkstattverfahrens konnten viele der offenen Themen anhand der eingereichten Entwürfe geklärt und konkretisiert werden.
Von den Fachabteilungen beim Bezirksamt Mitte von Berlin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen werden nun die Möglichkeiten einer wirtschaftlicheren Ausnutzung im Rahmen des bestehenden Bebauungsplans ausgelotet.
Als nächster Schritt wird ein Realisierungswettbewerb vorbereitet.
Sie, als Bürger:innen werden auch weiterhin über den Entwicklungsprozess des neuen Quartiers an der Breite Straße informiert und eingebunden.