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Infrastruktur Blankenburger Süden

Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir die Bebauung "Blankenburger Süden" nicht gefällt, denn der Verlust dieser Natur ist unumkehrbar ! Genau diese Flächen sollten eigentlich auch Berlinern zum Entspannen und Ausruhen zur Verfügung stehen, die z.B. im Sommer bei 30 Grad in ihren innerstädtischen eng bebauten Wohngebieten sitzen und nicht wissen, wohin... Vom Nutzen für das Klima einmal ganz abgesehen. Aber das nur nebenbei.

Wenn das Wohngebiet nun schon kommt, kann und muss die Infrastruktur nicht mit dem Hammer, sondern im Interesse aller geplant werden!

1. Auto: Es muss das Bestreben sein, den Autoverkehr auf der Blankenburger und Heinersdorfer Straße keinesfalls anwachsen zu lassen. Im Verkehrswegeplan des Bundes ist z.B. die westliche Ortsumfahrung (eine Bundesstraße) von Malchow geplant. Von dort sollte es einen Abzweig ins Wohngebiet geben, der den Verkehr aus dem Blankenburger Süden auch wieder dorthin ableitet.

Aber wenn es Autoverkehr gibt, ist es für den Berliner Nordosten insgesamt wichtig, ihn so zu lenken, dass die Nutzer (ob von der A114 aus, der A10 oder von der B2) erst in die Ortsteile abbiegen, wenn es nötig ist und nicht quer hindurch über Heinersdorf, Alt-Blankenburg oder Alt-Karow fahren. Das gilt für Blankenburg genauso wie für alle geplanten Wohnungsbau-Gebiete in Karow oder Buch.

2. Straßenbahn: Eine Trassenführung quer durch die Anlage Blankenburg ist nicht nötig und weitaus einschneidender und bei weitem nicht so schmal, als bisher veröffentlicht wurde.

a) macht auch die Straßenbahn trotz Flüstergleisen o.ä. Lärm und es wird sicher einen Nachtbetrieb geben. Das muss nicht sein!

b) benötigt die Bahn bei Bau durch die Anlage parallel zum Gleisbett zusätzlich zum Geh- oder/und Radweg auch einen breiten Wirtschaftsweg für Polizei- und Feuerwehreinsätze (eventuell auch mit schwerer aufwändiger Technik für eine Bergung) sowie für regelmäßige Gleisbauarbeiten. Hier ist eine Gleisführung durch die Bahnhofstraße die zweckmäßigere Lösung. 

Es kann an der Kreuzung Heinersdorfer Str./Blankenburger Pflasterweg auf der östlichen Seite neben der Fahrbahn eine separate kombinierte Bus- und Straßenbahnhaltestelle (auch gut für alle Umsteiger) mit eigener Ampelphase in alle Richtungen eingerichtet werden. Die Straßenbahn Richtung S-Bhf. fährt dann in die Bahnhofstraße und schließt mit einer Haltestelle das Seniorenheim Albert-Schweitzer an den ÖPNV an. Ähnlich wie in der Konrad-Wolf-Straße in Hohenschönhausen (wo es funktioniert) nutzen Autos und Bahn in der Bahnhofstraße die gleiche Fahrbahn, die Haltestellen sind als erhöhte Bahnsteige barrierefrei und es gibt Platz für einen breiten Radweg.

Die Bahn fährt dann vor dem Bahnhof rechts auf das ehemalige Bahngelände und endet dort. Eine Gleisschleife ist aufgrund moderner Zwei-Richtungs-Wagen nicht nötig. Es reichen stattdessen zwei oder drei parallel verlaufende Gleise mit Haltestellen, die wiederum eventuell von Buslinien oder einem SEV genutzt werden können.

Parallel dazu wird ein großes Fahrrad-Parkhaus gebaut. Dann würde sogar ein direkter Radweg durch die Anlage Blankenburg Sinn machen.

3. S-Bahn / Deutsche Bahn: Ich las schon mehrmals das Argument, dass Anwohner des Blankenburger Südens eher mit der Bahn in Richtung Heinersdorf und Stadtzentrum fahren würden anstatt einen Umweg über den S-Bhf. zu machen. Das mag durchaus sein!

Dazu folgendes: In den 1970er Jahren fuhren die Regionalzüge aus Basdorf nicht nach Karow, sondern nach Blankenburg. Warum baut man parallel zur Endstelle der Tram nicht einen zweigleisigen Halt für Regionalbahnen (der Platz ist vorhanden)? Dort könnten sowohl die Regional-Expresszüge aus/in Richtung Bernau, ... halten als auch - statt in Karow - die Züge aus Basdorf / Wandlitz / Groß Schönebeck mit weiteren Möglichkeiten ins Stadtzentrum, zum Hauptbahnhof oder zum Flughafen. Durch die bestehende S-Bahn-Kehranlage und eine Taktverdichtung würde dadurch auch der Bahnhof Karow entlastet werden, was den täglichen "Berufsverkehr Karow-Nord" betrifft. Den Regional-Bahnhof Blankenburg können die Fahrgäste nutzen, die nicht zum Alexanderplatz (City-Ost) fahren wollen, sondern mit einer RB-Linie zum Gesundbrunnen, zum Hauptbahnhof, zum Potsdamer Platz oder zum Südkreuz. Alles, ohne umsteigen zu müssen! Ohne zu verdichten! Ohne zu enteignen! Schneller als mit dem Auto! Es wäre sogar eine Direkt-Verbindung (auch über Ostkreuz) zum Flughafen BER möglich.

Wenn man das bestehende Areal am Bahnhof wirklich optimal ausnutzt, entsteht in Kombination mit meinem Straßenbahntrassen-Vorschlag daraus ein attraktiver Verkehrsknotenpunkt, ohne in bestehende Strukturen eingreifen zu müssen.

Und Anwohner aus Französisch-Buchholz bekommen ebenfalls eine Alternative.

Mario P. erstellt am
Referenznr.: 2021-10899

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