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Stellungnahme

- Die nicht zum S+U-Bahnhof Pankow führenden Varianten 3D, 4A* (siehe auch S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf), 4B und 5B sollten wegen der großen Bedeutung dieses Verkehrsknotens höchstens als spätere Option geprüft werden. Am S-Bahnhof Pankow sind kurze Umsteigewege zum bestehenden S+U-Bahnhof und eine Verknüpfung mit dem Bestandsnetz der Straßenbahn wichtig, wobei hier sowohl eine Tramlinie ums Eck nach Pankow Kirche und Rathaus Pankow eine größere Bedeutung als auch eine Tramlinie zur Schönhauser Allee sinnvoll sein könnten. Planerisch berücksichtigt sollten auch ein potenzieller Bahnhof für die U9, die in einer Variante oberirdisch von Wollankstraße kommen und zwischen den S-Bahn-Gleisen enden könnte, und vielleicht auch für die Regionalbahn, wodurch sich ebenfalls der Bahndamm verbreitern könnte.

- Die südlichen Varianten 1 und 2 sind wegen der großen Umwege durch die Kleingartenanlage unrealistisch. Daher bleibt nur die Nutzung der Granitzstraße übrig, die im Zusammenhang mit den Neubaugebiet "Pankower Tor" im eigenen Gleiskörper trassiert werden sollte.

- Variante 3A ersetzt den derzeitigen Bus X55 am direktesten. Entlang der engen Rothenbachstraße, deren Verkehr durch das neue Netzelement N1 weiter steigen dürfte, wäre ein eigener Gleiskörper wichtig, wozu aber wegen der geringen Straßenbreite der Rand der Kleingartenanlage genutzt werden müsste, was zu Eigentumskonflikten führen könnte. Neben einer höhengleichen Querung der Prenzlauer Promenade sollte eine längere Unterführung geprüft werden, auch um einen Engpass der Granitzstraße in Höhe des DB-Gebäudes zu vermeiden. Gegen Variante 3A spricht aber, dass der S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf nicht angeschlossen wird. Eine solche Verknüpfung ist zwar nicht unbedingt notwendig, wenn die neue Tangentialstrecke auch den S-Bahnhof Pankow bedient, könnte aber insbesondere auf den Querverbindungen von Weißensee oder Heinersdorf Richtung Buch oder Französisch Buchholz für Reisezeitverkürzungen sorgen. Dabei sollte auf kurze Umsteigewege geachtet werden, die auch den Anwohnern in Heinersdorf zu Gute kämen. Für die im ÖPNV-Bedarfsplan eingezeichnete Verbindung entlang der Prenzlauer Promenade zwischen der M2 vom Caligariplatz und der Tram 50 bei Pankow-Heinersdorf sollte eine kreuzungsfreie Querung (ähnlich wie Variante 4A*, aber vielleicht in einem anderen Winkel) unter den S-Bahn-Gleisen als spätere Option vorbereitet werden. Dieser könnte dann auch von einer Zweiglinie genutzt werden, die von Heinersdorf entlang der heutigen Tram 50 direkt Pankow Kirche erreicht und damit den Engpass S-Bahnhof Pankow umgeht. Durch eine Haltestelle unter den S-Bahn-Gleisen mit direkten Treppen zum S-Bahnhof könnte schließlich die Umsteigezeit minimiert werden.

- Die Varianten 3B, 3C und 4A sind auch noch halbwegs direkt. Um eine höhengleiche Kreuzung mit der Prenzlauer Promenade zu vermeiden, sollte hier entweder ein neuer Tunnel oder eine Unterquerung unter der Brücke über die S-Bahn geprüft werden, wobei auch hier jeweils eine spätere Tram kommend von der Prenzlauer Promenade zum S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf vorbereitet werden sollte. Die Varianten 3B, 3C und 3D sind auch noch relativ direkt, nutzen aber eher enge Straßen, weshalb das Brachland zwischen der Neukirchstraße und der Idunastraße unbedingt für die Tram freigehalten werden sollte! Entlang der nördlichen Romain-Rolland-Straße kann die bestehende Strecke der M2 genutzt werden. Die Führung durch das Ortszentrum von Heinersdorf wäre ebenfalls straßenbündig, was aber durch die neuen Netzelemente ein eher geringes Problem ist. Es bliebe zu hoffen, dass durch den Bau der Tram und eine gute Gesamtplanung das Zentrum von Heinersdorf aufgewertet werden kann. Bei Heinersdorf Kirche sollten zur M2, die in den Blankenburger Süden verlängert werden soll, nicht nur kurze Umsteigewege für die Fahrgäste, sondern auch möglichst viele Verbindungsbögen für Betriebsfahrten oder optionale Linienführungen eingerichtet werden. Eine kreuzförmige Haltestelle wäre aber ausreichend, zumal Fahrgastpotenzial aus dem Blankenburger Süden sowohl nach Pankow als auch nach Weißensee besteht, so dass ohnehin höchstens in eine Richtung am selben Bahnsteig umgestiegen werden kann. Eine Weiterführung über die Romain-Rolland-Straße erscheint geeigneter, um Kurven zu vermeiden und der Kaufland direkt anzubinden. Wenn die direkt an der Straße liegenden Parkplätze des Kaufland umgewidmet werden können, wäre der Anteil der straßenbündigen Strecke auch geringer als eine Weiterführung über die Malchower Straße, wo nur entlang der alten Industriebahn eine eigene Trasse bestünde. Der einzige Vorteil der letzteren Variante ist die bessere Erschließung der östlichen Wohngebiete von Heinersdorf.

- Variante 5A bietet denselben Vorteil für die östlichen Wohngebiete, umfährt das Ortszentrum von Heinersdorf aber komplett. Ein möglicher Fahrzeitvorteil durch die Nutzung der alten Industriebahn und einen daher hohen Anteil an eigenem Bahnkörper relativiert sich durch den großen Umweg. Schließlich ist die Nutzung der bestehenden Kleingartenanlagen nachteilig.

- In der Rennbahnstraße sollte wegen des starken Verkehrs möglichst ein eigener Gleiskörper angestrebt werden, selbst wenn dafür Bäume gefällt oder Gärten enteignet werden müssen! Auch eine Freihaltung der parallelen Trasse der alten Industriebahn sollte nochmals geprüft werden, bevor sie vollends verbaut ist.

- Am Pasedagplatz stellt sich die Frage, ob die Wendeschleife für die Tram 12 beibehalten wird bzw. ob die Tram 12 zusammen mit der Tram 27 nach Pankow geführt wird.

 

 

Felix Thoma erstellt am
Referenznr.: 2018-03813

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