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Entscheidung zwischen 3 möglichen Wegen

Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat durch den Ansatz "kritische Rekonstruktion" des historischen Stadtgrundrisses weitegehede Fakten geschaffen und nur unzusammenhängende Überreste der historischen Granzanlagenstrukturen und -freiräume übrig gelassen. Ebenso verursachte der kommerzielle Nutzungsdruck in der Friedrichstadt eine Segregation der Nutzungen, sodass kommerzielle Nutzungen, nicht alltagstauglich für "den" Berliner und Tourismus sich an dieser historischen Kreuizung konzentrierten. Man kann unterschiedliche Logiken an diesem Ort lesen: Eine Straßenkreuzung in der historischen Friedrichstadt, den weltgeschichtlichen Ort der West-Ost-Konfrontation, die Grenze und Übergangsstelle Chackpoint C. Die kommerzialisierte, historisierende Stadtentwicklung seit den 90er Jahren. Aktuell sind von allen diesen Ebenen nur unzusammenhängende Überbleibsel an diesem Ort vorhanden, die durch die jeweils anderen Entwicklungen ihrem Kontext beraubt wurden. Daher ist die Frage, in welche Richtung sich diese "Kreuzung" oder historische Ort entwickeln kann bzw. sollte. Drei Szenarien: 1) Weiterbauen: Vollendung der historisierenden-kommerzialisierten Stadtgrundrissrekonstruktion, 2) Erinnerungsort: Freiräumen und Repräsentation der Grenzanlagen - auch im weiteren Umfeld in den kommenden Jahrzehnten, 3) Umsteuern: Umsteuern der städtebnaulich-nutzungsbezogenen Entwicklung an diesem Ort als Trittstein für die berliner Stadtgesellschaft und Alltags in der Friedrichstadt. Zu 1) Vollendung der Rekonstruktion des Stadtgrundrisses und Verwirklichung der Investor*innenwünsche. Zu 2) Erfahrbarmachen der historischen Dimension des Ortes im städtebaulichen Kontext oder durch die Architektur (dazu Wettbewerbe nötig - vergleichbar Springer-Campus) - bis hin zum Freiräumen schon bebauter Flächen um die Grenzsituation, den städtebaulichen Bruch der historischen Grenzanlagen, (wieder) erfahrbar zu machen und auch die Überreste der Erinnerungskultur (Häuschen und Bild auf der Kreuzung) wieder ein Umfeld zu geben. Zu 3) Vorallem eine städtebauliche und nutzungsbezogene Fragestellung: Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten, alternative Aneignungsräume und sozaile Nutzungen könnten hier konzentriert werden in einem aufgelockerten Setting, die der optimierten Ausnutzungslogik im Umfeld widerspricht.

Kaufmann erstellt am
Referenznr.: 2018-02807

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