Erinnerungsstätte Kulturgeschichte Friedhof IX Französisch Buchholz
Errichtung einer Erinnerungsstätte zur Kulturgeschichte Französisch Buchholz vor dem Hintergrund der Ansiedlung und Assimilation der französischen Réfuges (Hugenotten, Potsdamer Edikt 1685) und ihrer Nachfahren in Französisch Buchholz, heute 13127 Berlin.
Vorschlag: Errichtung eines Erinnerungs-Rund-Pavillons mit einer Dokumentation der Ortsgeschichte und der Friedhofskultur des 1871 begonnenen Gemeinde-Friedhofes und der 1909 errichteten Trauerhalle (Denkmal) ca. 50 qm, ca. 8 m Durchmesser und ca. 7 m Höhe in einem kleinen Park vor den wiederhergestellten Erbbegräbnisstätten. Hintergrund ist die Sicherung und Wiedererrichtung der historischen Erbbegräbnisse an der Mühlenstraße durch das Bezirksamt Pankow (BVV-Beschluss DS VIII 1318, 9.12.2020)
Die Erinnerungsstätte:
Die Besonderheit des Ortes Französisch Buchholz soll in seiner Einmaligkeit besonders gewürdigt werden. Da es nur einen historischen Friedhof für den Ortsteil gibt, sollte eine Erinnerungsstätte in der Nähe der Erbbegräbnisse errichtet werden. In diese Erinnerungsstätte sollen auch die Spolien der bereits abgerissenen Erbbegräbnisse integriert werden. Dadurch kann die Verbindung zu den abgerissenen Grabmahlen sichtbar bleiben. Gleichzeitig kann auf die besondere Bedeutung der Familien der französischen Réfuges (Hugenotten, Potsdamer Edikt 1685) und ihrer Geschichte, erinnert werden. Der Kriegsopfer und Toten der IMI (italienischer Erinnerungsstein auf dem Friedhof) muß dabei ebenfalls gedacht werden. In der Erinnerungsstätte auf dem Friedhof, zusammen mit den kulturhistorisch wertvollen und künstlerisch schön gestalteten großen Einzel-Grabstätten soll Die Atmosphäre des Friedhofes ihre ursprüngliche Bedeutung und Darstellung zurückerhalten, zusammen mit allen im immateriellen Kulturerbe geforderten Informationen zur Friedhofskultur.
Die Erinnerungsstätte in der Friedhofskultur kann auch als Informationsort wirken, besonders für die Neu-Französisch Buchholzer des auf 20.000 EinwohnerInnen gewachsenen Dorfes. Die Nachfahren der Hugenotten-Familien leben – assimiliert – noch in Buchholz und die hugenottischen Straßennamen in Buchholz-West können in ihrer Ortsgeschichte auch auf den Gräber-Namen reflektiert werden.
Interessengemeinschaft KULTURGUT-FranzösischBuchholz-BIENCULTUREL
Anne Schäfer-Junker, Hans-Karl Krüger, Dr. Thomas Hardieck, Kristine Hardieck, Bernd Kinast, Karin Wagenhaus, Lars Bocian, Helmut Guttowski, Marcel Chartron, Bianca Kase, Silva Savov,
Rückmeldung
Status
Sehr geehrte Frau, sehr geehrter Herr, liebe/r Pankower:in,
Sie haben in 2021 einen Vorschlag für den Pankower Bürger:innenhaushalt eingereicht.
Insgesamt sind 304 Vorschläge eingegangen, 85% der Vorschläge betreffen Verkehrswege, Mobilität, den öffentlichen Raum (inkl. Grünanlagen) und werden durch das Straßen- und Grünflächenamt bearbeitet.
Beginnend mit dem 18.05.2021 wurden die zuständigen Fachausschüsse der BVV laufend in Form von aufbereiteten Steckbriefen über die Bürger:innenvorschläge sowie die Einschätzung zur Umsetzbarkeit durch die zuständigen Fachämter informiert.
Auf dieser Grundlage wurde Ihr Vorschlag beraten.
Folgendes kann Ihnen nun zu dem Vorschlag mitgeteilt werden:
Der Vorschlag wurde im Ausschuss für Weiterbildung und Kultur der BVV Pankow beraten und inhaltlich unterstützt. Zugleich wurde festgestellt, dass die Zuständigkeit nicht beim Amt für Weiterbildung und Kultur, sondern beim Straßen- und Grünflächenamt / Friedhofswesen liegt. In diesem Sinn bewertet das Amt für Weiterbildung für Weiterbildung und Kultur Ihren Vorschlag aus der Perspektive des Fachbereichs Museum / bezirklichen Geschichtsarbeit, der für dieses Projekt keinen Zugriff auf das Fachvermögen Friedhofswesen hat und dem keine Haushaltsmittel zur Realisierung zur Verfügung stehen: „Die mit dem Antrag durch die Interessengemeinschaft Kulturgut-Französisch Buchholz-Bienculturel vorgeschlagene „Errichtung eines Erinnerungs-Rund-Pavillons mit einer Dokumentation der Ortsgeschichte und der Friedhofskultur“ ist prinzipiell zu begrüßen. Die Diskussion um den Abriss der Erbbegräbnisse auf dem Friedhof IX hat ein verstärktes Interesse der Anwohnerschaft an dem Erhalt historischer Spuren und der Vermittlung der Friedhofsgeschichte als Teil der Ortsgeschichte hervorgerufen. Zweifelsohne ist dieser Friedhof bis heute ein Ort, der die Geschichte Französisch Buchholz bezeugt und zugleich weit darüber hinaus für die hugenottische Migration im Berliner Raum steht.
Die Schaffung eines Ortes der Erinnerung, der Information und des Gedenkens wäre in der Stadtgesellschaft und darüber hinaus von großem Interesse und ein wichtiger Beitrag der dezentralen Geschichtsarbeit vor Ort.“
Ansprechpartner:in für Rückfragen: Matthias Zarbock, Matthias.Zarbock@ba-pankow.berlin.de
Mit besten Grüßen.
Bezirksamt Pankow
Sozialraumorientierte Planungskoordination (SPK)
www.berlin.de/pankow-spk