Grundlagen & Ergebnisse des Gestaltungskonzepts Hildegard-Knef-Platz
Schöneberg | Hildegard-Knef-Platz, 12829 Berlin
Bild: Mark Feigman
Schöneberg | Hildegard-Knef-Platz, 12829 Berlin
Bild: Mark Feigman
Präsentation der Ergebnisse zum Gestaltungskonzept Hildegard-Knef-Platz
Beim bezirklichen Infoabend des Fördergebiets Schöneberg-Südkreuz wurden am 18. November 2025 die Ergebnisse des Gestaltungskonzepts für den Hildegard-Knef-Platz vorgestellt. Die detaillierte Präsentation steht Ihnen auf der Bezirkswebsite zum Download zur Verfügung.
Zur Einordnung:Nachfolgend finden Sie eine kurze Zusammenfassung der zentralen Inhalte.
Ziele aus Beteiligung und Planung
Das von der DB InfraGO AG beauftragte Planungsbüro BahnStadt präsentierte zwei Vorzugsvarianten, die auf einer umfassenden städtebaulich-verkehrlichen Neuordnung des westlichen Vorplatzes am Bahnhof Südkreuz basieren.
Mit Blick auf die zurückliegende Stakeholder- und Öffentlichkeitsbeteiligung besteht unter den Projektbeteiligten der Konsens, dass die Ziele des Gestaltungskonzepts nur durch eine weitgehende städtebaulich-verkehrliche Neuordnung der Funktionen sowie durch einen Beitrag für die Verkehrswende umgesetzt werden können. Sowohl Vorzugsvariante C als auch D verorten daher den Linienbusverkehrs an der Wilhelm-Kabus-Straße, so dass der Vorplatz einen großzügigeren und angemessenen Eingangsbereich mit entsprechender Aufenthaltsfläche und Grünelementen erhält. Der geräumig Vorplatz ist den Reisenden und Besuchern vorbehalten. Für die Fußgänger am Bahnhof wird eine sichere, angenehme und verkehrsberuhigte Situation geschaffen.
Entkopplung von Linienbus- und Fernbusverkehr
Damit verbunden ist die Entkopplung von Linienbus- und Fernbusverkehr. Letzterer wird zukünftig zusammen mit dem Taxiverkehr im südwestlichen Bereich des Vorplatzes bzw. auf der Lotto-Laserstein-Straße geführt. Die Variante C ordnet anders als die Variante D alle Funktionen oberirdisch an. Demgegenüber ermöglicht die D-Variante eine zusätzliche Entflechtung der Verkehrsströme durch die Verlagerung des Fernbusverkehrs und des Radverkehrs einschließlich einer großzügigen Abstellanlage ins Untergeschoss (unter dem Vorplatz). Damit einher geht der Lückenschluss für die Radverbindung des Nord-Süd-Grünzugs unter dem Bahnkörper (Tunnel).
Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung
Bei der Entwicklung der städtebaulich-verkehrlichen Varianten wurden die Verbesserungen im Bereich Verkehrsraum, Klimaschutz und Klimaanpassung als Ziele des Förderprogramms „Nachhaltige Erneuerung“ berücksichtigt. Beide Vorzugsvarianten bilden eine konsensfähige Entscheidungsgrundlage für die verkehrliche Erschließung und Verknüpfung sowie die mittelfristige städtebauliche Entwicklung des Hildegard-Knef-Platzes. Sie dienen ferner als gestalterischer Orientierungsrahmen für eine vertiefende Objektplanung.
Auswertung des Beteiligungsprozesses für die Neugestaltung des HKP
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg und die Deutsche Bahn AG bedanken sich bei allen Bürger*innen, die am Beteiligungsprozess für die perspektivische Neugestaltung des Hildegard-Knef-Platzes am Bahnhof Berlin-Südkreuz mitgewirkt haben. Die Beteiligung der Öffentlichkeit wurde in einem zweistufigen Verfahren durch das für die Machbarkeitsstudie beauftragte Planungsbüro BahnStadt GmbH im Zeitraum zwischen April und Juli 2025 organisiert.
Im ersten Schritt besuchten im Rahmen des Tags der Städtebauförderung am 10. Mai 2025 rund 50 Interessierte die Planungswerkstatt, die in den Räumlichkeiten von QCells und damit in direkter Nachbarschaft stattfand. Hier haben die Besucher*innen nach einer kurzen Projektvorstellung die Gelegenheit genutzt, ihre Hinweise und Ideen für die ersten städtebaulichen Testentwürfe für den Vorplatz auf der Bahnhofswestseite einzubringen. Im zweiten Schritt wurde der Beteiligungsprozess auf den digitalen Raum auf mein.berlin.de ausgeweitet. Hier haben 83 Teilnehmer*innen fast 100 Kommentare verfasst und somit einen wichtigen Beitrag für die öffentlichkeitswirksame Diskussion geleistet. Zwar richteten sich beide Formate vorrangig an die Bewohner*innen bzw. Nutzer*innen aus dem unmittelbaren Umfeld des Bahnhofs Südkreuz, durch die Onlinebeteiligung wurde aber sichergestellt, dass auch weitere Interessierte ihren Input an den Bezirk Tempelhof-Schöneberg, an die Deutsche Bahn und an das Planungsbüro vermitteln konnten.
Ob in Präsenz oder online, die Anregungen bzw. Kommentare zu den fünf vorgestellten Varianten betonen durchgehend den Bedarf nach mehr Aufenthaltsqualität, Begrünung und Hitzeschutz. Besonders wichtig waren formatübergreifend klare Wegeführungen, eine sichere Verkehrsführung sowie ausreichend Fahrradabstellplätze. Viele Teilnehmende wünschen sich außerdem mehr Sitzgelegenheiten, attraktive Gestaltungselemente und eine bessere Verbindung zwischen den verschiedenen Bereichen des Hildegard-Knef-Platzes.
Es besteht ein großer Konsens unter den Beteiligten, dass diese Ziele nur durch eine weitgehende städtebaulich-verkehrliche Neuordnung der Funktionen umgesetzt werden können. Dementsprechend wurden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Varianten gemeinsam diskutiert, so dass die Planer*innen nun auf einer breiten Basis an Hinweisen und Kommentaren bis Ende des Jahres die zwei Vorzugsvarianten erarbeiten können, die das Endergebnis des Projektes darstellen werden. Die Rückmeldungen aus den verschiedenen Beteiligungsformaten bilden eine wichtige Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung dieser Vorzugsvarianten. Das Endergebnis soll in einer Abendveranstaltung am Dienstag, 18. November 2025, im Rathaus Schöneberg vorgestellt werden.
Grundlagenermittlung und Gestaltungskonzept
Der Bahnhof Südkreuz ist der wichtigste Bahnhof im südlichen Berliner Stadtgebiet. Er wird täglich von insgesamt etwa 180.000 Reisenden und Besuchern besucht, womit Südkreuz zu einem der meist frequentiertesten Fernbahnhöfe der Stadt Berlin gehört. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist das Quartier "Südkreuz" eines mit der höchsten Entwicklungsdynamik mit einer Vielzahl an Akteuren, die neue Projekte realisieren oder deren Umsetzung planen.
Der Bahnhofsvorplatz wird von vielen Verkehrsteilnehmern auf engstem Raum genutzt. Ziel des Projektes ist, die vielfältigen Nutzungen verträglich und übersichtlich zu ordnen.
Unter anderem heißt das, die Verkehrssicherheit für Fußgänger_innen, Radfahrer_innen, Autofahrer_innen, Bahn- und Busreisende und die Aufenthaltsqualität für Anwohnende zu verbessern. Neue Ansprüche, wie Klima- und Hitzeschutz, sollen ebenfalls auf dem Platz realisiert werden. Mit den umliegenden Unternehmen und Anwohnenden soll die zukünftige Gestaltung des Platzes gemeinsam erarbeitet und abgestimmt werden.
Es soll eine Entscheidungsgrundlage für die mittelfristige städtebauliche Entwicklung des Hildegard-Knef-Platzes erarbeitet werden. Es handelt sich ausschließlich um die Erstellung einer Konzeptidee und mündet nicht selbsttätig in ein Umbauprojekt des Vorplatzes am Bahnhof Südkreuz. Das Ergebnis kann als Grundlage für vertiefte Planungen genutzt werden. In einem partizipativen Verfahren sollen unterschiedliche Varianten erarbeitet werden.
Für das Vorhaben ist am 10. Mai 2025, dem Tag der Städtebauförderung, eine Beteiligung der Öffentlichkeit geplant. Die Grundlagenermittlung und Konzepterstellung zur Gestaltung des Hildegard-Knef-Platzes stößt auf großes öffentliches Interesse. Um die Planungsüberlegungen auf eine breite Basis zu stellen, wird im Rahmen des Projekts ein offenes Dialogverfahren durchgeführt. Zuvor findet ein Fachworkshop mit allen relevanten Stakeholdern zur Grundlagenermittlung statt.
Ansgar Kuschel (Stapl 37)
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Stadtentwicklungsamt
Fachbereich Stadtplanung
E-Mail: Ansgar.Kuschel@ba-ts.berlin.de
Telefon: 030 90277-3855
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin