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Umgestaltung des Gertrud-Classen-Platzes

laufend
Ort
Getrud-Classen Platz, 10409 Berlin
Thema
Stadtentwicklung, Umwelt & Grünflächen
Laufzeit
2023 - ca. 2024
Kosten
k. A.
Art der Beteiligung
Mitwirkung
Referenznr.
2023-00780, bearbeitet am

Der Gertrud-Classen-Platz ist ein Dreiecksplatz an der Kreuzung Hosemannstraße und Erich-Weinert-Straße. Aktuell befindet sich auf dem Platz noch eine Baustelle der Berliner Wasserbetriebe (BWB). Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Rahmen der Wiederherstellung des Platzes, soll u.a. an einigen Stellen eine neue Bepflanzung stattfinden und weitere Sitzbänke installiert werden. Außerdem wird die Erich-Weinert-Straße verengt und bietet somit im Randbereich einen Zugewinn an Grünflächen.

Auch aufgrund des Engagements der Kiezinitiative Gertrud-Classen-Platz konnten bereits einige Veränderungen angestoßen und z.T. schon umgesetzt werden:

  • Ein Abschnitt der Erich-Weinert-Straße wird perspektivisch zur Fahrradstraße und dann für den motorisierten Verkehr gesperrt.
  • Rettungsfahrzeuge haben weiterhin die Möglichkeit der Durchfahrt aufgrund von umlegbaren Pollern.
  • Im Bereich des Platzes wurde die Bordlinie der Erich-Weinert-Straße bereits auf die spätere Einrichtung der Fahrradstraße geändert. So konnten die Parkflächen entsiegelt werden. Durch das Straßen- und Grünflächenamt (SGA) werden hier zeitnah großzügige Pflanzflächen angelegt.
  • Zur Hitzeprävention und Verbesserung der Aufenthaltsqualität werden auf der Platzfläche die vier gerodeten Bäume ersetzt und durch das SGA um zwei Bäume ergänzt.
  • Entlang der Hosemannstraße sind ebenfalls Neupflanzungen von Bäumen vorgesehen.
  • Mehr Sitzbänke können für Begegnungen und Aufenthalt genutzt werden.
  • Ein Hüpfespiel im Mosaikpflaster wird nicht nur Kinder zu Bewegung und Spiel einladen.
  • Die BWB hat einen barrierefreien Trinkbrunnen aufgestellt, der 2024 in Betrieb gehen wird.

Im Rahmen der Umgestaltungsmaßnahmen sollen Anwohnende beteiligt werden. Dafür fand am 17.10.2023 im Café Goldstück eine öffentliche Veranstaltung statt, an der ca. 60 Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen teilgenommen haben. Teilnehmende hatten die Möglichkeit, an Plakaten zu den folgenden Aspekten Punkte zu verteilt und/oder Stellungnahmen abzugeben:

  1. Standort neuer Bänke und Fahrradbügel
  2. Konzept neue Bänke
  3. Farbvarianten der flächigen Pflanzungen
  4. Varianten der Baumpflanzungen
  5. Kinderbeteiligung: Form des Hüpfspiels
  6. Allgemeines/Verschiedenes

Auch anwesende Kinder konnten in einem angepassten Rahmen ihre Meinungen einbringen.

Ergebnisse der Beteiligung

Die Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse insgesamt (Erwachsene und Kinder) befindet sich unter den jeweiligen Kategorien. In den Klammern () ist vermerkt, wie viele Punkte jeweils vergeben wurden.

Auf der Karte (Abb. 1) sehen Sie den die vorgeschlagenen Standorte für Bänke und Fahrradbügel des Straßen- und Grünflächenamtes sowie die Vorschläge der Teilnehmenden.

Abb. 1, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Bezüglich der Fahrradbügel haben die Teilnehmenden die Anmerkung gemacht, dass idealerweise mehr als 20 diebstahlsichere Fahrradstellplätze vorhanden sein sollten. Darüber hinaus sei eine E-Rad Ladestation wünschenswert.

Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Punkte für eine Auswahl an Sitzgelegenheiten (siehe Abb. 2) sowie die folgenden Kategorien zu verteilen:

„Wir wünschen uns wieder den klassischen Banktyp“,

„Wir brauchen seniorengerechte Sitzgelegenheiten“,

„Bänke bitte alle einheitlich“,

„Bänke gerne in unterschiedlichen Längen und mit Stühlen gemischt“

Außerdem gab es Platz, um Anmerkungen zu machen.

Abb. 2, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Bei der Auswahl der Bänke ist den Teilnehmenden eine seniorengerechte Gestaltung (11 Punkte) besonders wichtig sowie die Durchmischung verschiedener Typen mit unterschiedlichen Längen und mit Stühlen (10 Punkte). Der klassische Banktyp ist unter den Teilnehmenden sehr beliebt (12 Punkte) wobei diese sowohl mit Holzoptik (2 Punkte) als auch in grün (2 Punkte) oder weiß (entnommen aus den Anmerkungen) infrage kommen. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in den Anmerkungen, die die Teilnehmenden abgeben konnten, wider. Darüber hinaus geht hervor, dass auch kindgerechte Sitzgelegenheiten, bzw. Sitzgelegenheiten in verschiedenen Sitzhöhen, gewünscht werden. Unter den Anwesenden bestehen unterschiedliche Meinungen darüber, ob die Anzahl der Bänke erhöht oder beibehalten werden sollte.

Die Teilnehmenden konnten für die vorgeschlagenen Varianten (siehe Abb. 3) für die flächige Pflanzung, wie Stauden, Gehölze und Bodendecker, Punkte vergeben und Anmerkungen vornehmen.

​​

Abb. 3, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Die Beteiligung hat ergeben, dass das Farbkonzept „Bunte Vielfalt“ (13 Punkte) bei den Teilnehmenden am besten ankommt, gefolgt von „Zarte Farben“ (9 Punkte) und „Kräftige Farben“ (5 Punkte). Aus den Anmerkungen geht außerdem hervor, dass sich die Teilnehmenden Pflanzen wünschen, die die Biodiversität fördern, klimaresilient sind und als Nahrungsquellen und Rückzugsorte für Insekten (insbes. Bienen) und Vögel dienen. Außerdem sind Nutzpflanzen, wie Obststräucher, erwünscht. Um die Pflanzen zu schützen, werden Trittsteine als vorgegebene Übergänge und Rabattengeländer vorgeschlagen.

Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, für die vorgeschlagenen Varianten (siehe Abb. 4 und 5) der Baumpflanzungen Punkte zu vergeben und Anmerkungen vorzunehmen.

Abb. 4, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Abb. 5, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Die Teilnehmenden ziehen die Variante „Laub-Kontraste“ (16 Punkte) den anderen Varianten deutlich vor. Mit rund der Hälfte an Zustimmenden folgen die Varianten „Farbenfroh durchs Jahr“ (8 Punkte) und „Großes Laub, zarte Blüte“ (7 Punkte). Das Konzept „Gleich und gleich gesellt sich gern“ (1 Punkt) wurde von einer Person favorisiert.

Im Rahmen der Anmerkungen wird eine alternative Zusammenstellung der Bäume vorgeschlagen (Blumenesche mit Mehlbeeren sowie Judasbaum mit Feldahorn). Außerdem sind Nutzpflanzen wie Obstbäume mit dem Hinweis „zum Verzehr geeignet“ erwünscht sowie die Möglichkeit des Gießens durch Anwohnende mithilfe einer Pumpe bzw. eines Standrohrs. Auch hier wird angemerkt, dass eine Durchmischung verschiedener Arten bevorzugt wird und die neuen Bäume Gießsäcke haben sollten.

Auf dem Platz soll ein Hüpfspiel als Steinmosaik angelegt werden. Das Straßen- und Grünflächenamt hat dafür folgendes Design (Abb. 6 und 7) vorgeschlagen.

Abb. 6, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Abb. 7, Quelle: Straßen- und Grünflächenamt Pankow

Aus der Beteiligung hat sich ergeben, dass die 6 anwesenden Kinder das vorgeschlagene Hüpfspiel in Schneckenform alle gut finden. Außerdem wurden zwei weitere Varianten vorgeschlagen (siehe Abb. 6 und 7).

Aus weiteren Anmerkungen, die keinen der vorgegebenen Kategorien zugeordnet werden können, geht hervor, dass die Installation eines Trinkbrunnens auf dem Platz befürwortet wird und aus Sicht der Beteiligten weitere Wasserstellen wünschenswert wären. Außerdem sei es wichtig, dass ablaufendes Wasser nicht in die Kanalisation geleitet wird, sondern in die Umgebung versickern könne.

Aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit besteht der Wunsch, die illegale Nutzung der Naugarder Straße nicht nur durch die vorhandenen Poller zu verhindern, sondern weitere Ausstattungselemente als Absperrungen aufzustellen, z.B. Fahrradbügel.

Es wird klar unterstützt, eine „freie Fläche im Platzinneren“ zu erhalten, damit die Kinder hier spielen können.

Das Café Goldstück wünscht sich außerdem einen schmalen Transportweg in der Begrünung. Des Weiteren wird angemerkt, dass an der Erich-Weinert-Straße zwischen Platz und Straßenseite des Cafés /des Restaurants die Installation eines Zebrastreifens oder einer Bodenwelle wünschenswert sei.

Wie geht es nun weiter?

Die Ergebnisse der Beteiligung wurden von den zuständigen Mitarbeitenden des Straßen- und Grünflächenamtes geprüft und im rechtlich und finanziell möglichen Rahmen in der Umgestaltung des Platzes berücksichtigt.

Ergebnisse der Ausführungsplanung

Es sind einige Monate vergangen, seitdem die Beteiligung zum Gertrud-Classen-Platz stattgefunden hat. Inzwischen wurde die Ausführungsplanung erstellt und in einem Leistungsverzeichnis konkretisiert. Der Auftrag für die Umsetzung konnte ebenfalls vergeben werden, sodass die Umgestaltung beginnen kann! 

Im Rahmen der Ausführungsplanung konnten viele Wünsche aus der Beteiligung und den Gesprächen vor Ort berücksichtigt werden, welche im Folgenden genauer beschrieben werden:

Das Bild zeigt den Plan mit den Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen

Abb. 8, Quelle: Straßen und Grünflächenamt

Hier noch einmal als Pdf: Ausfuehrungsplanung

Es sind insgesamt 14 neue Fahrradbügel im Bereich Gertrud-Classen-Platz / Erich-Weinert Straße vorgesehen, was bedeutet, dass hier zukünftig 28 Fahrräder angeschlossen werden können. 

Südlich der Platzfläche sind 5 Fahrradbügel eingeplant. Hier gab es im Entwurf eine größere Anzahl, welche jedoch aufgrund des Platzbedarfes der Berliner Wasserbetriebe [kurz: BWB] nicht realisiert werden kann. Hier befinden sich Schachtdeckel, welche dauerhaft zugänglich sein müssen. Im Fall einer Havarie des unterirdischen Bauwerks ist schnelles Handeln gefragt und es darf keine beengten Verhältnisse geben, welche durch die zweite Reihe Fahrradbügel und ggf. angeschlossene Fahrräder entstehen würden. 

Weitere 7 Fahrradbügel werden südlich der Erich-Weinert-Straße aufgestellt. Im Kreuzungsbereich der Naugarder Str. 17 / Erich-Weinert-Straße werden 1 oder 2 Fahrradbügel aufgestellt, hier ist das SGA in Abstimmung mit dem ansässigen Gastronomen. 

Dem Ansinnen aus der Beteiligung, mehr als 20 Fahrradbügel aufzustellen, kann nicht vollumfänglich nachgekommen werden, da ein Teil der ursprünglich vorgesehenen Fläche nicht genutzt werden kann und die umliegenden Flächen bereits als Aufstellflächen in Anspruch genommen werden. Die Platzfläche an sich soll der Nutzung als Treffpunkt, Aufenthalts- und Begegnungsfläche vorbehalten werden und nicht dem Abstellen von Fahrrädern dienen.

Im Rahmen der Ausführungsplanung konnte dem Wunsch nach seniorengerechten Sitzgelegenheiten und Banktypen verschiedener Ausführungen gefolgt werden: 

Es wird ein Bank-Typ aufgestellt, den es sowohl mit klassischer Sitzhöhe, als auch in seniorengerechter Gestaltung gibt. Letztere Variante hat eine leicht erhöhte Sitzhöhe und auch die Arm- und Rückenlehnen sind dann anders geneigt, sodass das Aufstehen erleichtert wird. 

Es wird an zwei Stellen auf dem Platz, je unter einem Baum, seniorengerechte Sitzkombinationen geben: eine Kurzbank mit Arm- und Rückenlehne, zusammen mit einem fest installierten Einzel-Sitz, ebenfalls mit Arm- und Rückenlehnen. 

Im Bereich der flächigen Pflanzung nördlich der Erich-Weinert-Straße werden zwei Hockerbänke aufgestellt. Diese haben keine Rückenlehne, sodass die Blickrichtung frei gewählt werden kann. 

Neben dem Trinkbrunnen und unter Bäumen werden Sitzbänke mit Arm- und Rückenlehnen aufgestellt. Bei der Wahl der Standorte wurden auch die händischen Einzeichnungen in den Plänen der Beteiligung berücksichtigt. 

So wird die Anzahl von ursprünglich drei Sitzbänken auf 2 „Sessel“ und 7 Sitzbänke erhöht und die Aufenthaltsqualität deutlich gesteigert. Die Belattung wird in einem dunklen Rotton lackiert, sodass der Platz zu jeder Jahreszeit einen dauerhaften Farbtupfer erhält.

Als Ergebnis der Beteiligung wurde der Wunsch nach „Bunter Vielfalt“ mitgenommen und bei der Zusammenstellung der Pflanzen berücksichtigt. 

In der Pflanzplanung wurde ein Schwerpunkt auf insektenfreundliche Bepflanzung gelegt, sodass sich hier ein Lebensraum für Bienen, Käfer, Spinnen und Vögel entwickeln wird. Zu nennen sind beispielsweise verschiedene Flieder-, Spieren- und Geranium-Sorten. Vogelnährpflanzen und heimische Pflanzen sind ebenfalls integriert, wie das Blut Johanniskraut oder die Rundblättrige Glockenblume. 

Im Rahmen der Beteiligung wurde auch nach Obststräuchern und Nutzpflanzen gefragt. Auf klassische Obstsorten wurde in der Bepflanzung verzichtet, u.a. aufgrund der Nähe der Hosemannstraße, welche viel befahren wird. Es sind einige Sträucher mit Früchten vorgesehen, welche jedoch eher als Schmuck und Nahrung der Tierwelt vorgesehen sind. 

In der strauchigen Pflanzung finden Sie zum Beispiel Apfelbeeren (für Mensch und Tier essbar), Berberitzen (für den Menschen giftig, Vogelnährgehölz) und Heckenkirschen (für den Menschen ungenießbar, Vogelnährgehölz). 

Die Aspekte der Pflanzung werden mit Zwiebelpflanzen im Frühjahr beginnen, werden dann von verschiedenen Blütenfarben und –formen abgelöst und durch herbstliches Laub fortgesetzt. Einige Immergrüne und den Winter über stehenbleibende Fruchtstände haben auch in der trüben Jahreszeit ihren Reiz.

Aus der Beteiligung ging hervor, dass der Platz sich durch eine Vielfalt an Baumarten auszeichnen solle und dass die Berücksichtigung von Sorten, die als klimaresilient eingestuft werden, gewünscht ist. 

Vor diesem Hintergrund haben wir uns für eine Kombination aus 3 Stück Feldahorn ‘Elsrijk‘ [Hosemannstraße], 4 Stück Blumenesche ‘Obelisk‘ [Ersatz gerodeter Linden] und 2 Stück Baum-Felsenbirne ‘Robin Hill‘ [Neupflanzungen im Platz] entschieden. Es ist eine Mischung mit kontrastreichem Laub und ganzjährigen Aspekten – vom farbigen Laubaustrieb der Felsenbirne über verschiedene Blüten- und Blattstrukturen bis zu farbigem Herbstlaub in vorrangig Gelb- und Orange-Tönen. 

Im Rahmen der Beteiligung wurde angeregt, die Bäume mit Gießsäcken auszustatten. Diese haben sich im Bezirk Pankow nicht bewährt. Beispielsweise verstopfen die feinen Löcher schnell und sind dann nicht wiederverwendbar, sondern müssen nach einer Saison entsorgt werden. Die Gießsäcke müssen zum Winter abgenommen werden, weil sich sonst zwischen dem Baum und dem Kunststoff schnell Pilzbefall einstellt, welcher den Baum schädigen kann. Hinzu kommt, dass das Wasser aus dem Gießsack langsam heraustropft und so nur die oberflächennahen Bodenschichten erreicht mit oft negativen Konsequenzen für das Wurzelwachstum. Zudem sind immer wieder Probleme mit Vandalismus festzustellen. Stattdessen erhalten die neu gepflanzten Bäume Gießringe. Mit ihrer Hilfe wird das Wasser besser im Wurzelbereich gehalten und kann in tiefere Bodenschichten eindringen, wodurch es für die Wurzeln besser verfügbar ist. Außerdem sind sie wiederverwendbar.

Das Hüpfspiel wird, wie zur Beteiligung vorgestellt, als Steinmosaik realisiert. Es wird im Bereich der vorhandenen Mastleuchte entstehen, im Rasterfeld zwischen den beiden neu gepflanzten Bäumen.

Es kam im Beteiligungsverfahren auch die Idee auf, der Platz könne mit einer Pumpe ausgestattet werden, um das Gießen der Bepflanzung durch Anwohnende zu ermöglichen. 

Ein neuer Wasseranschluss mit Schwengelpumpe war nicht finanzierbar. Laut Aussagen der Berliner Wasserbetriebe ist es nicht gestattet, das Wasser aus dem Trinkbrunnen in die angrenzende Grünfläche einzuleiten oder zu sammeln. 

Ein weiterer Punkt in den Beteiligungsgesprächen und -notizen war der Gedanke, Oberflächenwasser nicht in die Kanalisation einzuleiten, sondern vor Ort zu versickern. Im Rahmen der Umgestaltung wird die Platzfläche jedoch nicht in ihrer Belagsstruktur überarbeitet, sodass der Abfluss von Regenwasser nicht beeinflusst wird. Es werden Teilbereiche saniert, wo die Wurzeln der Linden das Pflaster sehr angehoben haben. Zwischen den Stammanläufen der Bestandsbäume und dem anschließenden Pflaster besteht mittlerweile ein Höhenunterschied, welcher im Rahmen dieser Maßnahme nicht umgekehrt werden kann und eine Einleitung in die Baumscheiben verhindert. 

Anders verhält es sich mit den neu angelegten Pflaster- und Pflanzflächen, die durch die BWB vorbereitet wurden. Die befestigten Flächen sind in Richtung der neuen Pflanzung geneigt, sodass das anfallende Regenwasser hier versickern kann. Auch die Gehwege südlich der Erich-Weinert-Straße sind in Richtung der neuen Pflanzflächen geneigt, sodass das Oberflächenwasser hier in der Grünfläche versickern kann. 

 

In der Beteiligung wurde das Anliegen geäußert, die Nutzung der Naugarder Straße, Abschnitt Nr. 15-17, besser zu reglementieren. Nach Verlassen der Baustelle durch die BWB wurde der ursprüngliche Zustand mit Pollern wiederhergestellt, sodass das widerrechtliche Parken unterbunden und die Befahrung durch die Feuerwehr weiterhin gesichert wird. 

Im Rahmen der Umgestaltung werden Fahrradbügel und Platzbeschilderung so in den Einmündungsbereichen der Straße aufgestellt, dass die direkte Befahrung des Platzes verhindert wird. Außerdem werden die flächigen Pflanzungen mit Rabattengeländer eingefasst. Sie stellen einen zusätzlichen Durchfahrschutz dar. 

 

Des Weiteren gab das Anliegen, im Bereich des Cafés „Goldstück“ einen oder mehrere Durchgänge zu ermöglichen. Im Rahmen der Ausführungsplanung wurden zwei schmale Stichwege vorgesehen, je ca. 1,50 m Breite. Vor der Umsetzung müssen diese hinsichtlich der möglichen Entwässerung noch einmal geprüft werden. 

 

Zusätzlich gab es die Anregung, einen zusätzlichen Zebrastreifen oder eine Bodenwelle einzurichten, um das Überqueren der Erich-Weinert-Straße im Bereich des Gertrud-Classen Platzes sicherer zu gestalten. Dieser Fahrbahnabschnitt ist langfristig als Fahrradstraße vorgesehen und wird zukünftig nicht mehr für den Kfz-Verkehr zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund wird dieser Anregung nicht nachgekommen.

Sowohl in der Planung als auch im weiteren Verlauf des Vorhabens haben ein paar Faktoren dazu geführt, dass die Vorbereitung der Umgestaltung leider mehr Zeit benötigt, als zuerst gedacht:

Zum einen gab es noch ein paar Umstände mit den Berliner Wasserbetrieben zu klären, welche ja das unterirdische Bauwerk unter der Pflanzfläche und Straße errichtet haben. Im Bereich der Umgestaltung befinden sich Schächte, die dauerhaft zugänglich sein müssen, damit die BWB im Fall einer Havarie schnell handeln kann. Hierzu erfolgten im Rahmen der Ausführungsplanung Abstimmungstermine und wir haben Lösungen gefunden. Zum anderen wurden im Bereich der Erich-Weinert-Straße neue Mastleuchten aufgestellt, welche zeitnah an das Stromnetz angeschlossen werden müssen. Hierfür fällt eine zusätzliche bauliche Maßnahme im Randbereich des Platzes an, welche im Vorfeld abgestimmt werden musste. Sie soll so umgesetzt werden, dass die Beeinträchtigung für Bürgerinnen und Bürger möglichst gering ausfällt. Dafür stehen das SGA und Berlin Licht in Kontakt. 

 

Die Stauden, Sträucher und vor allem die Bäume können nur bei entsprechender Witterung von den Gärtnereien und Baumschulen geliefert und in die vorbereiteten Flächen gepflanzt werden. Leider kann die Bepflanzung erst im Herbst erfolgen, um einen Anwachserfolg garantieren zu können. Die vorbereitenden Arbeiten für Baumgruben und Entsiegelungen, sowie die Anpassungsarbeiten an Pflasterbelägen, werden jedoch seit Ende Mai umgesetzt, damit es im Herbst dann schnell gehen kann. 

 

Die Sitzmöbel und Fahrradbügel sind bestellt und werden eingebaut, sobald sie geliefert wurden. Lieferzeiten können derzeit bis zu 3 Monate in Anspruch nehmen. Voraussichtlich können die Bänke demnach Ende August an die Öffentlichkeit übergeben werden.

Art der Beteiligung: Mitwirkung

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung konnten Anwesende Hinweise und Anregungen zur Bepflanzung des Platzes und zu Ausstattungselementen einbringen.

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