Stadtteilwerkstatt zum Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept PLUS
- Ort
- Gropiusstadt
- Thema
- Stadtentwicklung
- Kosten
- -
- Art der Beteiligung
- Information (ohne Beteiligung)
- Referenznr.
- 2022-00510, bearbeitet am
Dokumentation der Stadtteilwerkstatt IHEK+ Gropiusstadt
vom 09.02.2022
Einführung
Für die Gropiusstadt wird seit November 2021 im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie dem Bezirksamt Neukölln ein Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept plus (IHEK+) erarbeitet. Das Konzept setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, die zusammengenommen einen vollständigen Blick auf den Stadtteil Gropiusstadt erlauben.
Der Fokus in der Stadtteilwerkstatt lag auf den Bestandteil „Ressortübergreifende Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial benachteiligter Quartiere“. Auf diese Form der ressortübergreifenden Bündelung von Aktivitäten auf Landesebene haben sich die neun beteiligten Senatsverwaltungen geeinigt. Sie bringen dazu jeweils eigene Ressortbeiträge ein, die auf 16 ausgewählte Handlungsräume im Land Berlin konzentriert werden können. Die Bezirksregion Gropiusstadt stellt einen dieser Handlungsräume dar, und wird unter der Bezeichnung 13 c geführt. Das Ziel besteht in der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse auf Quartiersebene, wozu ein abgestimmter und konzentrierter Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen stattfinden soll. Dieser Ressourceneinsatz zielt auf leistungsfähige soziale Infrastruktur, öffentliche Dienstleistungen und sozio-integrative Angebote.
Das Gebietskonzept IHEK+ soll die Bedarfe im Stadtteil in übergreifender, interdisziplinärer und alle Fachressorts betreffender Weise erfassen. Abgeleitet von den Bedarfen werden Maßnahmen entwickelt, die zukünftig seitens der Verantwortlichen angegangen werden. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Gropiusstadt eine definierte Entwicklung zeitigt. Dazu gehört auch der Blick auf Strukturen, Netzwerke, Engagement und Beteiligung, Ankerorte und die sogenannte Verstetigung. Mit Verstetigung ist die Phase gemeint, wenn die verschiedenen öffentlichen Interventionen (wie zum Beispiel das Quartiersmanagement) und Investitionen (zum Beispiel Landesprogramme) zurückgenommen werden.
Zur Entwicklung des Gebietskonzepts IHEK+ werden Bewohnende, Gropiusstädter Einrichtungen, Wohnungsunternehmen, weitere Akteur*innen, Fachämter und Beauftragte des Bezirks und die Hauptverwaltungen des Berliner Senats eingebunden. Alle auf Basis von statistischen Materialien, Gesprächen, Veranstaltungen und Abfragen erhobenen Bedarfe werden im Konzept erfasst. Die mit den Partnern und auf Basis der Erhebung festgestellten Prioritäten finden ihren Widerhall im Konzepttext. Dieser wird bis zur Jahresmitte erstellt, in den Fachämtern des Bezirksamts Neukölln diskutiert, vom politischen Bezirksamt beschlossen und nach Abgabe bei der zuständigen Senatsverwaltung veröffentlicht.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie dem Bezirksamt Neukölln haben für die Durchführung des Prozesses die Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung (STERN) GmbH beauftragt. Das IHEK-Bearbeitungsteam ist personell deckungsgleich mit dem Team, welches das Quartiersmanagement(QM)-Verfahren in Gropiusstadt Nord durchführt. Zeitgleich wird von dem QM-Team ein IHEK für das Gebiet des Quartiersmanagements Gropiusstadt Nord erstellt, welches ebenfalls unter Einbindung der vorgenannten Partner und in einem ähnlichen Prozess entwickelt wird. Dieses IHEK wird Teil des vorgenannten IHEK+ sein. Ebenso wird in dem IHEK+ die östliche Gropiusstadt betrachtet, die zu einem großen Teil deckungsgleich ist mit dem ehemaligen QM-Gebiet Lipschitzallee/Gropiusstadt. Seit 2017 wird dort das Städtebauförderprogramm Zukunft Stadtgrün durchgeführt, und seit Anfang 2022 wird dort ein Pilotvorhaben „QM größer denken“ umgesetzt, das über das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt finanziert ist.
Durchführung der Stadtteilwerkstatt
Die am 9. Februar durchgeführte Stadtteilwerkstatt musste bedingt durch die Corona-Pandemie in einem digitalen Format stattfinden. Die Stadtteilwerkstatt markiert einen Meilenstein im Prozess der IHEK+-Erstellung; sie bezieht sich jedoch dabei ausdrücklich auf den sogenannten Handlungsraum Gropiusstadt im Rahmen der ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative der Senatsverwaltungen. In der Stadtteilwerkstatt sollen aus den erfassten und priorisierten Bedarfen Maßnahmen entwickelt werden bzw. bereits vorgeschlagene Maßnahmen konkretisiert werden, die sich eignen, die Anforderungen der Gemeinschaftsinitiative zu erfüllen. Dabei soll es um Maßnahmen gehen, die für mindestens einen Großteil der Gropiusstadt eine Bedeutung haben und zu dessen Durchführung mehrere Fachämter notwendig sind (ressortübergreifender Ansatz).
Die etwa 40 Teilnehmenden aus örtlichen Einrichtungen, bezirklichen Fachämtern und Beauftragten, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie der Bewohnerschaft haben sich mit ihrer Anmeldung einem der vier Themenbereiche (Nachbarschaft, Bildung, Gesundheit, Öffentlicher Raum) zugeordnet, um dort ihre Erfahrungen und Expertisen einzubringen. Die Themenbereiche wurden innerhalb der Videokonferenz in so genannten Breakout-Rooms (=digitale Arbeitsgruppen) durchgeführt. Ziel war es, nach Möglichkeit zu jedem der am wichtigsten angesehenen Bedarfen eine Maßnahme zu bestimmen. Zu jeder Maßnahme sollten in den Arbeitsgruppen möglichst Zielsetzung, Anforderungen und Zielgruppen formuliert werden.
Die aus der Stadtteilwerkstatt gewonnenen Ergebnisse werden durch das Bearbeitungsteam in Form von Maßnahmen-Steckbriefen aufbereitet. Die Diskussion und Konkretisierung der Steckbriefe erfolgt mit den zuständigen Vertreterinnen der Bezirks- und der Senatsverwaltungen im Rahmen zweier Erweiterter Ämterrunden Ende Februar. Auch werden die Ergebnisse der Stadtteilwerkstatt den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt und auf der Website des Quartiersmanagement Gropiusstadt Nord veröffentlicht.