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1. Entwurf #2 Planungsteam Heide & von Beckerath, Berlin

 

 

Kurzbeschreibung

Wohn- und Geschäftsquartier Breite Straße – Berlin Mitte

Mit dem Werkstattverfahren für ein urbanes Wohn- und Geschäftsquartier an der Breite Straße, das von der landeseigenen WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH realisiert wird, besteht die Chance, an diesem sensiblen und repräsentativen Ort eine beispielhafte und zeitgemäße Mischung aus kosten­günstigem Wohnen, Arbeiten und Kultur zu entwickeln und diese mit unterschiedlichen und aus der Planungsgeschichte und den lokalen Gegebenheiten heraus scheinbar widersprüchlichen Anforderungen abzugleichen. Die einzigartige Denkmaltopografie soll dabei erhalten, in die Bebauung integriert und öffentlich erfahrbar gemacht werden. Vor diesem Hintergrund wird ein mehrteiliges Ensemble aus Ge­bäuden, der Durchwegung, Höfen und einer halböffentlichen Passage zwischen der Sparrenstraße und der Neumannsgasse vorgeschlagen. Das Ensemble nimmt die archäologischen Fundstellen wie selbstver­ständlich in sich auf und stellt einen eigenständigen, stadträumlich und architektonisch anspruchsvollen Beitrag zur Wiederbelebung der Breite Straße unter Berücksichtigung der Herausforderungen des Klima- und Mobilitätswandels dar.

Städtebau

Der Entwurf beruht auf einer geschlossenen Bauweise und schlägt für die Bebauung eine Gliederung in fünf Parzellen vor. Das Ensemble erstreckt sich entlang der Breite Straße und schließt die Bebauung zur Sparrenstraße und zur Neumannsgasse mit je einem Winkelbau zur im Südwesten gelegen Brandwand ab. Zwei weitere Gebäude beruhen auf einem T, das ebenfalls an die Brandwand anschließt. Während die beiden südlichen Gebäude sechs Geschosse erreichen, entwickeln die übrigen Gebäude fünf Geschosse. Durch diese Anlage entstehen mehrere Höfe und ein Plateau, die über eine halböffentliche Passage ent­lang der Brandwand miteinander in Verbindung stehen. Die Passage ist über Tore von der Sparrenstraße und der Neumannsgasse aus zugänglich und ermöglicht zu Tageszeiten fußläufig erfahrbare Einblicke in die archäologischen Fundstellen als integralen Bestandteil der Archäologischen Promenade durch die historische Stadtmitte. Quer zur Passage liegt der öffentliche Durchgang, der die Breite Straße mit der Neumannsgasse und dem Petriplatz verbindet. Auch hier befinden sich Tore zur halböffentlichen Passa­ge, um diese während der Nacht zu schließen. Die großzügige Erdgeschosszone zur Breite Straße nimmt gewerbliche (Buchhandlung), kulturelle (Galerie und Studios) und gastronomische (Café und Restaurant) Nutzungen auf und schließt die archäologischen Fundstellen in diese mit ein.

Architektur

Das architektonische Konzept beruht auf fünf typologisch unterschiedlichen und individuell erschlossenen Gebäuden, welche untereinander Verwandtschaften hinsichtlich ihres Ausdruckes entwickeln und somit als ein Ensemble wirksam werden. Über der gewerblich und kulturell genutzten Erdgeschosszone an der Breite Straße mit einer lichten Höhe von 5 m befindet sich eine Bel Etage mit einer lichten Raumhöhe von 3 m, die teilweise Studiowohnungen aufnimmt. Die darüber liegenden Wohngeschosse haben eine lichte Raumhöhe von 2,55 m. Das im Südosten an der Ecke Breite Straße/ Scharrenstraße gelegene Gebäude nimmt ausschließlich Gewerbeflächen auf und hat auf allen Ebenen einschließlich des Erdgeschosses eine lichte Raumhöhe von 3 m. Jedes Gebäude erhält ein zentrales Treppenhaus mit Fahrstuhl. Die Erschließung erfolgt als 4-7-Spänner mit Laubengängen bzw. Korridoren bei den Wohngebäuden und als 3-Spänner bei dem Gewerbebau. Die klar strukturierten Grundrisse erlauben weitgehend durchgesteckte Wohnungen in unterschiedlichen Größen. Die großzügigen Fassaden, die das Leben hinter ihnen nicht verbergen, beru­hen auf einem unterschiedlichen Raster und sind durch die Wahl der Materialien und Farben gleicherma­ßen zusammen lesbar.

Nutzungsverteilung

Der Entwurf sieht ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen gewerblicher Nutzung (davon 10% für kulturelle Zwecke) und preisgünstigen Mietwohnungen vor. Die Nutzungen verteilen sich grundsätzlich über das Erdgeschoss (Gewerbe, kulturelle Nutzungen und Studios), die Bel Etage (Wohnungen und Studiowoh­nungen) und die Obergeschosse (Wohnungen), wobei das Eckgebäude an der Breite Straße/ Scharren­straße gewerblichen Nutzungen vorbehalten ist. Die Erdgeschosszone mit ihren Freiräumen stellt dabei den Übergang und die Vermittlung zwischen öffentlichen und privaten Nutzungen her. Das Nebeneinander von Wohnungen und Studios bzw. Wohnungen und Büroflächen ist bewusst angelegt, um eine gemischte Nachbarschaft zu initiieren. Auf den Dächern befindet sich ein alle fünf Gebäude verbindender Parcours.

Freiraum

Die Freiräume sind ein fester Bestandteil des Entwurfes und sind auf der Ebene der Erdgeschosse ent­lang der Passage angeordnet. Kleine Höfe und Pocket Gardens reihen sich aneinander und erlauben den Zugang und Einblicke in die Ausgrabungen Kleinere Baumgruppen lassen geschützte Orte mit grünen Dächern entstehen. Auf einem Plateau befindet sich im Kontrast dazu eine begrünte Spielfläche für Kinder.

 

Videopräsentation

In diesem Video erläutert das Planungsteam seinen Entwurf für Sie.

Bitte folgen Sie diesem link: https://youtu.be/P7dVZSRyQPc

Video Heide von Beckerath

 

Plan 1/2

Planungsteam Heide von Beckerath Plan 1

 

 

Plan 2/2

Planungsteam Heide von Beckerath Plan 2

 

 

 

Querschnitte durch die drei zu erhaltenden archäologischen Funde:

Planungsteam Heide von Beckerath Schnitt AA

Schnitt AA

 

Planungsteam Heide von Beckerath SchnittBB

Schnitt BB

 

Planungsteam Heide von Beckerath Schnitt CC

Schnitt CC

Referenznr.: 2021-12946

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