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Wirkungsorientiert und anpassungsfähig

Kombination von evaluierendem Lernen und Reaktionsgeschwindigkeit

Die Smart City Berlin kann mit Mehrdeutigkeit umgehen. Smart City-Projekte haben systemische Wechselwirkungen im Blick und denken bei der Umsetzung positive und negative Folgen mit. Indem angenommene Ergebnisse und Wirkungen frühzeitig in der realen Welt getestet und hinterfragt werden, sind konzeptionelle Anpassungen auch bei großen Infrastrukturprojekten möglich. Indikatoren, die an den Qualitätsmerkmalen einer wünschenswerten Smart City ausgerichtet sind (people & life first indicators), machen den Erfolg und Misserfolg von Maßnahmen nachvollziehbar. Diese Transparenz ist sowohl für die Kommunikation nach außen als auch für das interne Monitoring wichtig. Durch regelmäßige Prozessevaluationen können öffentliche Mittel optimal eingesetzt werden.

Ein „in der Welt lernendes“ Vorgehen kann bestehende Strukturen und Einstellungen herausfordern. Anpassungsfähigkeit ist eine zentrale Qualität der Smart City Berlin. Flexible Strukturen, neue Prozesse und klare Rollen ermöglichen es, mit dem hohen Tempo der digitalen Transformation Schritt zu halten und sie trotz der Komplexität verantwortungsvoll zu gestalten. Eine iterative Arbeitskultur und neue Modelle und Strukturen der Projektentwicklung können hier zur Umsetzung von Smart City-Projekten genutzt werden. Dabei dürfen bestehende Hierarchien und Abläufe neu gedacht und smarte Governance-Ansätze erprobt werden. Speziell in der Berliner Verwaltung können ressort- und ebenenübergreifende Projektteams eine agile Entwicklung von Maßnahmen und Projekten der Smart City unterstützen. Adaptivität fördert die Widerstandsfähigkeit gegenüber unvorhersehbaren Belastungen. Indem Überraschungen frühzeitig mitgedacht werden, kann die Reaktionsfähigkeit gesteigert und ein Vertrauen in dezentrale Lösungen aufgebaut werden.

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Diskussion

  • Comment 29418
    SCU

    "people & life first indicators" - diese Begriffe tauchen hier zum ersten Mal auf und bedürfen einer Erklärung. "Erfolg und Misserfolg" - Eher Wirkung: Geringe oder keine Wirkung ist dann zugleich auch Fehlschlag/Misserfolg. "Überraschungen" können nicht mitgedacht werden. -> Anderer Begriff: mögliche, wenig kalkulierbare Entwicklungen/Trends/Auswirkungen o.ä.

  • Comment 29154
    Ralf Eilers

    Die Corona-Pandemie lehrte uns u. a., welche Herausforderung es ist, verschiedene Akteure zu gemeinschaftlichen Handeln zu bewegen. Verwaltungen sind durch Silodenken geprägt. Neben den technischen sind die politischen Herausforderungen für smart city Berlin im Grünbuch genannt: "Die Digitalisierung ist zudem kein reiner Technikdiskurs. Es geht ganz wesentlich auch um klassisch analoge Verwaltungsstrukturen, die ihre Zusammenarbeit neu regeln müssen." (S. 16) Das Neudenken von Abläufen in Verwaltungen halte ich für gleichzeitig unglaublich wichtig und unglaublich schwer. In den unterschiedlichen Fluren eines Rathauses wurden verschiedene IT-"Workarounds" von Mitarbeiter*innen entwickelt, um etwas zu ermöglichen, was i. d. R. proprietäre Software nicht leistete. Fortbildungen im Zuge von IT-Umstellungen zeigten, dass Silodenken gemeinsames Lernen behindert und IT-Grundkenntnisse fehlen. Ich finde Ihre Ziele sehr ambitioniert, bin aber angesichts vager Formulierungen wie "Anpassungsfähigkeit ist eine zentrale Qualität..." u. ä. skeptisch. Genauere Aussagen finde ich wünschenswert.

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