Die Gründe der Nicht-Beteiligung lassen sich nicht auf Alltagsfaktoren reduzieren. Sie sind Teil eines Komplexes, der von der prozessualen und gesellschaftlich geprägten Wahrnehmung zur eigenen Rolle und Wirksamkeit innerhalb der Gesellschaft bestimmt ist. Bei individuellen Entscheidungen für oder gegen Beteiligung ist es wichtig , ob innerhalb einer Gesellschaft grundsätzlich Vertrauen, eine offene Haltung und eine ehrliche, transparente Kommunikation vorhanden ist, durch die sich Menschen als anerkannten Teil dieser Gesellschaft wahrnehmen. Beteiligungsverfahren können in diesem Sinne auch eine Mittlerrolle einnehmen und als Ausdruck einer offenen politischen Kultur fungieren, die zu positiven Alltagsveränderungen führt. In solchen Verfahren können sich idealerweise Individuen und Gemeinschaften als wirkmächtig erleben und die Erfahrung machen, dass sie selbst Teil positiver Veränderungen sind. Diese Erfahrung wird die Bereitschaft zur Teilhabe langfristig prägen. (Rohr, Ehlert, Möller, Hörster, & Hoppe, 2017)