Team 2 / bjp / Mandaworks / form follows you
Bläser Jansen Partner Stadtplanung Dortmund, Mandaworks Stockholm mit form follows you Berlin
Das internationale Team um bjp, Mandaworks und form follows you sieht den Weg zur Lösung der Aufgabenstellung als eine Art Versuchsanordnung, bei der experimentell verschiedene Aspekte und Interessen der Zivilgesellschaft und der Verwaltung miteinander reagieren.
Dabei formulieren sie eine Strategie, die das geforderte Raumprogramm aus Wohnen, Verwaltung, Einzelhandel und Schule aus der Multicodierung entwickelt. Durch diese Mehrfachnutzung von Räumen soll eine 120%-MixMixStadt entstehen. Dabei werden kleinere und größere Funktionsbausteine identifiziert, deren Nutzungen und Nutzer*innen sich immer wieder neu verweben und ergänzen.
Das Planungsteam sieht als einen strategischen Ansatz, einen durchgehenden Nord-Süd-Grünraum vom Fritz-Schloss-Park durch das Quartier und den ULAP-Park zum Spreebogen und zum Tiergarten erlebbar zu machen und das ULAP-Quartier zu durchwegen. Als Raumkanten des Quartiers zur Nachbarschaft definiert es an der Straße Alt-Moabit einen grünen Saum, an der Invalidenstraße eine aktive urbane Stadtkante in Verbindung zur Nachbarschaft und im Osten entlang der Clara-Jaschke-Straße einen Blickpunkt auf die Innenstadt.
Das Planungsteam 2 hat sechs erste städtebauliche Idee erarbeitet, wovon wir Ihnen hier vier zur Diskussion stellen wollen:
Die Entwurfsansätze oszillieren zwischen einem gefassten Stadtraum mit großen grünem Innenraum, einer Safe-the-trees- Strategie mit einer aufgelockerten Stadtkante oder einem zu einem Public Tableau geformten Dachlandschaft auf einen Sockelbereich. Oder doch einem Mix aus Allem?
Dieser städtebauliche Ansatz vertritt die Idee, eine harte Schale um das Grundstück zu ziehen und somit einen ruhigen grünen Innenbereich zu schaffen. Der Urania-Saal ist dabei ein Teil dieser Stadtkante. Der Innenbereich wird mit ein paar Solitären gefüllt und bildet das neue grüne Herz des Quartiers. Hochpunkte werden an der Nordostecke als Gegenüber zum Hauptbahnhof und an der Westecke gesetzt.
Rettet die Bäume: Hier sollen möglichst viele der schützenswerten Bäume erhalten bleiben. Die Außenkante des neuen Quartiers mäandert somit um den wertvollen Baumbestand und bildet somit durch Vor- und Rücksprünge ein wechselhaftes Stadtgefüge mit Taschenparks entlang der Straßen. Dabei wird der Urania-Saal eingerahmt von Neubauten, es entsteht eine kleine Platzsituation. Die inneren Grün- und Freiräume sind hier kleiner und geschützter. Neben den Hochpunkten an der Nordost- und Westspitze wird hier ein weiteren Hochpunkt an der Südecke vorgeschlagen.
Das Besondere bei dieser Variante ist der Vorschlag zur Schaffung eines öffentlichen Daches über die Straßenbahnaufstellgleise an der Emma-Herwegh-Straße. Diese mit Nutzungen gefüllte Brücke, die unterhalb des Stadtbahnviadukts weiterlaufen soll, verbindet das Quartier mit dem ULAP-Park und darüber hinaus mit dem Spreeraum. Dieser Entwurf ist geprägt durch kleinteiligere Solitärbauten, die aus diesem Sockelbereich hinauswachsen. Es entsteht ein großer Freiraum oberhalb dieser Sockelebene – das Public Tableau. Auf Straßenniveau gibt es kleine grüne Parks. Auch hier sollen schützenswerte Bäume entlang des Straßenraums erhalten werden. Oberhalb der Sockelebene wird die Straßenkante immer wieder geöffnet, es entsteht somit eine lockere gegliederte Quartierskante. Hochpunkte gibt es hier an der Nordost- und an der Westspitze. Der Urania-Saal wird baulich gerahmt, es entsteht ein kleiner Stadtplatz.
Oder doch eine Mischung aus allem? Das Team entwickelt hier einen Ansatz, das Areal gemäß seiner Grundstückszugehörigkeit in drei Bereiche mit jeweils eigenen „Charakteren“ zu gliedern: Einen kompakten dichten Baukörper in der Nordostecke, mit einem besonderen Hochpunkt und einer klaren ausformulierte Stadtkante als Gegenüber zum Hauptbahnhof. Daneben entsteht auf dem Aldi-Grundstück ein kompakter Block mit Einzelhandel und Wohnen. Die westliche Hälfte des Areals soll dann zu einem aufgelockerten mit Solitären und Miniblocks gefüllten Stadtbereich entwickelt werden, bei dem der Urania-Saal integriert wird und auch das Hauptgebäude des jetzigen Polizeistandortes erhalten bleiben kann.