Reinickendorfer Stadtentwicklungspreis 2024
Publikumspreis für den Stadtentwicklungspreis 2024
© BA RDF
Wohnräume für bessere Lebensqualität schaffen
Seit 1992 gibt es in Reinickendorf den Bauherrenpreis. Alle zwei Jahre werden Bauprojekte ausgezeichnet, die besonders gut geplant und umgesetzt wurden und die Stadt positiv verändern.
Ab 2024 heißt der Preis „Reinickendorfer Stadtentwicklungspreis“. Der neue Name passt besser, weil es jetzt nicht nur allein um die Bauherren und einzelne Bauprojekte geht, sondern um die nachhaltige und integrative Stadtentwicklung im Bezirk.
Der Preis 2024 legt den Fokus auf den Bau von Wohnungen. Wegen des angespannten Wohnungsmarktes ist es wichtig, neuen Wohnraum zu schaffen und alte Gebäude zu modernisieren.
Die Projektteams haben viele Herausforderungen: hohe Kosten, Fachkräftemangel, weniger Ressourcen und den Klimawandel. Trotzdem gibt es in Reinickendorf viele gelungene Projekte, die den Wohnungsmarkt entlasten.
Eine fachkundige Jury aus internen Mitgliedern des Stadtentwicklungsamtes und externen Mitgliedern hat in der Jurysitzung am 18. September 2024 über die Preise und Anerkennungen entschieden.
Diese Themen machen eine ganzheitliche Stadtentwicklung aus und waren Grundlage für die Entscheidung: Einbindung in den städtebaulichen Kontext, Klimaschutz- und anpassung, Denkmalschutz, Wirtschaftlichkeit, Nutzungskonzept (z.B.: Wohnqualität, Grundrisse).
Stimmen Sie nun für das Projekt ab, das aus Ihrer Sicht den Publikumspreis zum Reinickendorfer Stadtentwicklungspreis verdient hat!
Die Veranstaltung findet am 11. November 2024 statt.
Alt-Reinickendorf 54, 13407 Berlin
Gebänderter Lückenschluss Eigentumswohnungen in Holz-Beton-Hybridbauweise
Fertigstellung 2022 | 20 Wohneinheiten | Eigentumswohnungen | Bauherr*in: AR 54 Grundstücksgesellschaft GmbH & Co KG. | Planer*innenteam: Sehw Architektur
Das Vorhaben
Wohnen in der Innenstadt wird immer teurer und die Menschen weichen in konzentrischen Kreisen in Richtung Peripherie aus. Das bringt auf einmal Viertel auf den Plan, die bisher niemand im Fokus hatte: In diesem Fall Reinickendorf im Norden Berlins. Alt Reinickendorf ist der historische Stadtanger des ehemaligen Dörfchens. Mit dem sechsgeschossigen Neubau wurde eine Lücke im bestehenden Blockrand geschlossen. Zum baumbestandenen Anger auf der Nordseite präsentiert sich das Gebäude eher zurückhaltend und geschlossen, die Südseite wird belebt von Vor und Rücksprüngen für die Loggien der Wohnungen. Charakteristisch ist die Fassade des Gebäudes mit seiner horizontalen Bänderung aus hellem Grauputz im Brüstungsbereich sowie einem dunklem Kammputz im Bereich der Fensterbänder.
Das Gebäude wurde als Stahlbetonstruktur mit vorgefertigten Holztafelelementen für die Außenwände ausgeführt. Diese kombinierte Bauweise trägt sowohl Wirtschaftlichkeit und Terminplan als auch Nachhaltigkeit und Innovation Rechnung. Um einen innenliegenden Erschließungskern legen sich pro Etage vier Wohnungen, zwei kleine Apartments und zwei 3-Zi-Wohnungen. Im Erdgeschoss kommen zwei Sondertypen hinzu mit Maisonetteteil und eigenem Garten. Der Wohnnungsmix führt zu unterschiedlichsten Ausbau- und Nutzerkonstellationen. Von Anlegern, die komplett möblierte Apartments vermieten über Familien bis hin zu Eigenheimenthusiasten, die in den erdgeschossigen Maisonette-Wohnungen das Haus im Haus gefunden haben. Die Wohnungen sind hell, reduziert gestalten und wertig ausgestattet. Der große rückwertige Garten wurde als Gemeinschaftsort mit sozialen Mehrwert für die Bewohnerschaft gestaltet.
Besondere Merkmale
Holz-Beton-Hybridbauweise
Alt-Reinickendorf 54, 13407 Berlin.pdf
Bildquelle: Helin Bereket
Antonienstrasse 2, Eichborndamm 3, 13403 Berlin
Antonia
Fertigstellung 2024 | 25 Wohneinheiten | 2 Gewerbeeinheiten | Eigentumswohnungen | Bauherr*in: Antonienstraße Projektentwicklung GmbH | Planer*innenteam: Urban space / KSAB Kai Schreiber Architekt Berlin
Das Vorhaben
Der Neubau „Antonia“ entsteht in einer Baulücke zwischen Antonienstr. und Eichborndamm und besteht aus zwei aufeinander abgestimmten Gebäudekörpern. Der Baukörper an der Antonienstr. schließt den Blockrand und schafft einen fließenden Übergang zwischen einem denkmalgeschützten Altbau und einem Gebäude aus den 1970er Jahren, welches aufgrund eines Vorgartens ca. 2 Meter zurückgesetzt ist. Dieser Übergangwird durch eine sanfte Rundung betont. Das zweite Gebäude am Eichborndamm wurde als Eckgebäude ausgeführt. Auch hier wird die Ecke durch eine sanfte Kurve geformt. Im hinteren Bereich schließt es symmetrisch an den Seitenflügel des Nachbargebäudes an, interpretiert dessen Architektur jedoch auf moderne Weise neu. Die geschwungenen Formen setzen sich in den Balkonen fort und verleihen dem Ensemble eine besondere Eleganz. Horizontale Bänder und steile Schrägdächer zitieren die Architektur der umliegenden Gründerzeitbauten und schaffen eine visuelle Verbindung zwischen Alt und Neu. Die gewählte Form der Gauben sorgt dabei für großzügige Wohnräume auch in den obersten Geschossen. Die Farbgestaltung der Fassaden, Fensterrahmen und Dächer in einem einheitlichen Creme-Ton unterstreicht die modellhafte Anmutung der Gebäude und verweist gleichzeitig auf die benachbarten Gründerzeitbauten, wodurch ein harmonischer Dialog zwischen moderner und historischer Architektur entsteht. Dieser Dialog setzt sich in der Ornamentik der Fensterbereiche fort, die durch moderne Baumaterialien neu interpretiert wird. Der üppig begrünte Innenhof bietet Raum für Spielplätze, Aufenthaltsbereiche und Fahrradstellplätze, die durch geschwungene Wege miteinander verbunden sind und ein wohnliches Ambiente schaffen.
Besondere Merkmale
Klimaneutrales Wohnen: GASAG Solution Plus hat ein komplett CO2-neutrales Energiekonzept für das Gebäude entwickelt. Sowohl die Beheizung als auch die Kühlung werden ausschließlich über erneuerbare Energien gewährleistet: 14 Erdsonden mit 98 Meter Tiefe und zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen sorgen für wohlige Wärme im Winter und eine angenehme Kühle im Sommer im gesamten Gebäude. Die beiden Sole-Wasser-Wärmepumpen werden mit Strom aus den Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Hauses betrieben.
Antonienstrasse 2, Eichborndamm 3, 13403 Berlin.pdf
Bildquelle: Urban space / KSAB Kai Schreiber Architekt Berlin
Antonienstrasse 43A,13403 Berlin
Idyllisches Wohnen am Stadtrand
Fertigstellung 2024 | 28 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: Immobilienfonds Nr. 1 Ronald-Weiss-KG | Planer*innenteam: Uranus Architektur
Das Vorhaben
Neubau eines weitgehend autonomen Mehrfamilienhauses mit heller, freundlicher Architektur, mit PV-Anlage und Wärmepumpe, guter Raumklimatisierung mit Fußbodenheizung und Frischluftzufuhr. Geplant wurden vor allem 1-2 Zimmer Wohnungen für Singles, aber auch 10 größere Einheiten für Familien mit Kindern. Die Idee dazu entstand aufgrund eines Freiraumes hinter dem bestehenden Altbau, der bis dato als Parkplatz gedient hatte und eine Brandmauer in 2. Linie geradezu „einlud“, hier weiteren Wohnraum im Grünen zu errichten. Es wurde neben dem Neubau auch der Altbau energetisch saniert und dem Neubau „angeglichen“. Die Grünanlagen müssen noch komplettiert werden, besonders zur Straße hin – zum Neubau hinten ist die Idylle aber schon vorhanden.
Besondere Merkmale
Kfw Antrag für energetisches Bauen wurde eingereicht und genehmigt, ebenso Förderung der Altbausanierung (BAFA).
Antonienstrasse 43A, 13403 Berlin.pdf
Bildquelle: Prof. Dr. Christian Gabka
Biedenkopfer Strasse 44, 13507 Berlin
My Tegel
Fertigstellung 2024 | 199 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: M&L Projektentwicklung Alpha S.à r. l. | Planer*innenteam: GALANDI SCHIRMER | ARCHITEKTEN + INGENIEURE GMBH, Frankenstein Consult GmbH, Ebert Ingenieure GmbH, Ed. Züblin AG, Direktion Nord-Ost
Das Vorhaben
Lage: Im grünen Norden Berlins zwischen urbanen Industrie- und Wohnstrukturen und reizvoller Natur unweit des Tegeler Sees entsteht „MyTegel“. Das neue, gemischte Stadtquartier verfügt über flexible Büroflächen, attraktive 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen, eine Kita und einen großzügigen grünen Innenhof. My Tegel ist ein lebenswerter, inspirierender Ort zum Arbeiten, Wohnen und Erholen, der Vielfalt und Lebensqualität mit optimalen Nutzungsarten und kurzen Wegen vereint. Städtebauliches Konzept/Architektur: Städtebaulich wurde eine spannende und funktionale Anordnung der Baukörper als Grenzbebauung umgesetzt, um einen geschützten Innenhof mit innenliegender Kita zu bilden und den Altbaumbestand großteilig zu erhalten. Der Gewerberiegel im Norden fungiert als Lärmschutzwand zum Sirius-Industriepark. Klare, logische Fassadengliederung mit interessanten Kammputzstrukturen, Loggien und zurückgesetzten Staffelgeschossen demonstrieren eine zeitlose elegante Architektur, die sich nahtlos in Ihre Umgebung einfügt. Der autofreie Innenhof besitzt einen hochwertigen Aufenthaltscharakter mit seinem großen und gut erhaltenen Altbaumbestand, einem Quartiersplatz mit Sitzbänken und Tischtennisplatten, 2 Spielplätzen, Fahrrad- und Lastenradstellplätzen und klimaresistenter Begrünung. Jede Wohnung besitzt eine Loggia oder einen Terrassenzugang mit eigenem Grünbereich. Zusätzlich stehen größere Staffelgeschossmietergärten für „Urban Gardening“ zur Verfügung.
Besondere Merkmale
ESG und Digitalisierung: Die Gebäude sind nach KFW55ee Standard errichtet. Der PV-Strom wird von dem Energie-Contractor direkt in die Wärmepumpen geleitet, die ca. 70% der Wärmeversorgung für das gesamte Quartier abdecken. Ein teils mit Biogas betriebenes BHKW und ein Brennwertkessel in der Energiezentrale im Keller sorgen für die Versorgung der Spitzenlasten und produzieren zusätzlichen Strom. Digitale Messtechnik kann zu jedem Zeitpunkt den Energie- und Medienverbrauch des gesamten Quartiers abbilden und optimieren („Realtime Energy-Tracking“). Die Tiefgarage kann durch digitale Nummernschilderkennung eine Mehrfachvermietung und somit eine bessere Auslastung von Stellplätzen ermöglichen. Das gesamte Quartier sowie alle Wohneinheiten sind 100% schwellenfrei erschlossen. 50% der Wohneinheiten sind barrierefrei. 33 Wohneinheiten werden als geförderte Wohnungen vermietet.
Biedenkopfer Strasse 44, 13507 Berlin.pdf
Bildquelle: FAIRFLEET GmbH/Dirk Pfeifer/Empira
Finsterwalder Strasse 102 A, 13435 Berlin
Wohnen statt Parken – Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 84 Wohnungen im Märkischen Viertel
Fertigstellung 2022 | 84 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: GESOBAU AG | Planer*innenteam: Arge DMSW Architekten/ Gössler Kinz Kerber Schippmann Architekten
Das Vorhaben
Am nördlichen Rand des Märkischen Viertels in Berlin entstand ein neues Wohnhaus mit 84 Mietwohnungen für die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU AG. Auf dem Grundstück befand sich eine Parkhausanlage, die für das Bauvorhaben abgerissen wurde. Es konnten Flächen entsiegelt werden, da die Grundfläche der ehemaligen Garage größer war als die des neuen Wohngebäudes. Der achtgeschossige quaderförmige Baukörper nimmt in seiner Formensprache Elemente des Märkischen Viertels auf. Als plastischer Solitär tritt er in den Dialog mit dem skulpturalen Städtebau der Umgebung. Der richtungslose Baukörper besitzt keine klassische Vorder- und Rückseite, er hat vier gleichwertige Fassaden sowie zwei Eingänge in ein „durchgestecktes“ Foyer. Ein markantes Merkmal der Fassade stellt das U-Profil-Blech dar, das an der Sockelfassade sowie an den Balkonen Verwendung findet. Faltung und Perforation des Blechs schreiben den Ausdruck der Gebäudekubatur fort. Der Gebäudesockel öffnet sich mit einer großzügigen Geste zur urbanen Landschaft. Eine Treppenskulptur mit sich verschränkenden Treppenläufen führt in die Obergeschosse, wo die Wohnungen allseitig um das zentrale Foyer angeordnet sind. Die Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen verfügen über Wohnflächen zwischen 38 und 70 m². Pro Geschoss werden jeweils zwölf Wohnungen sehr effizient mit nur einem Treppenhaus erschlossen. In der Nutzung führen die kompakte Bauweise und die effiziente Erschließung zu niedrigen Energiekosten. Differenzierte Grün- und Spielflächen gestalten den Außenbereich. Der umlaufende Betonbelag der Feuerwehraufstellfläche wird zum Skaten, Bobbycar-Fahren und gemeinschaftlichen Aufenthalt genutzt. Das Projekt zeigt, wie qualitativ hochwertiger Wohnraum zu erschwinglichen Mietpreisen erstellt werden kann.
Besondere Merkmale
Die Hälfte der Wohnungen wird zu einem geförderten Mietpreis von 6,50 €/m² nettokalt angeboten. Von den freifinanzierten Wohnungen werden wiederum 21 Wohnungen zu einer einkommensgestaffelten Miete angeboten. Alle Wohnungen sind schwellenlos erreichbar, 48 Wohnungen entsprechen den planerischen Vorgaben des barrierefreien Wohnungsbaus.
Finsterwalder Strasse 102A, 13435 Berlin.pdf
Bildquelle: Dawin Meckel
Hechelstrasse 39, 13403 Berlin
Liebling Reinickendorf – Eigentumswohnungen in Holzmodulbau, Berlin
Fertigstellung 2022 | 11 Wohneinheiten | Eigentumswohnungen | Bauherr*in: Hechelstrasse 39 Verwaltungsgesellschaft mbH & CO. KG | Planer*innenteam: Sehw Architektur
Das Vorhaben
Liebling Reinickendorf ist wie Reinickendorf selbst: ein Original, das seinen Platz im Kiez beansprucht, das auffällt, aber auch dazugehört, das polarisiert, aber von denen, die es bewohnen, geliebt werden wird wegen seiner Eigenart. Die Architektur ist zeitgemäß mit einem augenzwinkernden Bezug zur Moderne der Zwischenkriegszeit, die diese Gegend und Berlin insgesamt sehr geprägt hat. Das Grün der Fassade, ein Farbton, den Bruno Taut in vielen seiner heute denkmalgeschützten Gebäude verwendet hat, zaubert aus dem oft fahlen, kalten Berliner Licht eine warme, anziehende, einladende Architektur. Das gleiche gilt für die Lamellen der Loggien, die gleichzeitig als Sichtschutz wirken und durch die das Sonnenlicht scheint. Das Gebäude wird als vorgefertigter Holzmodulbau ausgeführt und präsentiert sich damit nachhaltig und gerüstet für die Zukunft.
Besondere Merkmale
Holzmodulbau
Hechelstrasse 39, 13403 Berlin.pdf
Bildquelle: Helin Bereket
Holländer Strasse 36Q-S, 13407 Berlin
Generationenhaus Holländergarten
Fertigstellung 2024 | 43 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Genossenschaft | Bauherr*in: Stadtbürgergenossenschaft von 2010 e.G. | Planer*innenteam: Fabian Schwade Architekten GmbH, energiebüro Fütterer &Ruppmann Ingenieure Partnerschaft mbB, neubauer + ernst Ingenieure GmbH, Dipl.-Ing. Stephan Haan - Freier Garten und Landschaftsarchitekt, Dr. Zauft Ingenieurgesellschaft mbH, ALB Akustiklabor Berlin Part mbB
Das Vorhaben
In der Holländerstraße 36Q-S wurden von der Stadtbürgergenossenschaft von 2010 e.G. zwei Gebäude mit 45 Einheiten errichtet. Das Grundstück war ursprünglich für die Erweiterung des benachbarten Friedhofes vorgesehen und konnte über eine Konzeptvergabe erworben werden. Das Bauvolumen aus Solitär und Zeile definiert einen geschützten Garten, der einen „grünen Salon“ für Gemeinschaft und Erholung bildet. Viele der damals richtungsweisenden ästhetischen und inhaltlichen Ansätze der nahe gelegenen Siedlung Schillerpark von Bruno Taut wurden aufgegriffen und für einen innovativen, heutigen Wohnungsbau weiterentwickelt. Jede Wohnung verfügt über eine großzügige Loggia oder Terrasse, die alle auf den gemeinsamen Garten orientiert sind. Die Loggien setzen sich baulich und materiell von den Hauptgebäudekörpern ab, als „grüne Zimmer“ erweitern sie den Wohnraum nach außen. Die Treppenhäuser wurden analog als eigene Baukörper vor die Gebäude gestellt und stellen hausgemeinschaftliche „Pufferräume“ dar. Die Gebäude mit vier Geschossen und einem Staffelgeschoss wurden im KfW-55- Standard erstellt. Die Beheizung erfolgt mittels kombinierter PVT-Anlage auf dem Dach, überschüssiger Strom wird ins Stromnetz eingespeist. Die Dachbegrünung hält Niederschlagswasser zurück, anfallendes Regenwasser wird auf dem eigenen Grundstück versickert. Die Ausführung der Treppenhäuser als „Sicherheitstreppenräume light“ ermöglichte, eine Umfahrung der Gebäude mit Feuerwehrfahrzeugen zu vermeiden und schafft damit eine großzügige, zusammenhängende Grünfläche und den Erhalt von wertvollen Bestandsbäumen. Ein in großen Schleifen angelegter Sandweg führt durch den Garten und verbindet ihn mit den Nachbargrundstücken.
Alle Bereiche wurden möglichst naturnah gestaltet mit heimischen Baum und Straucharten und Spielflächen unter Bäumen. Es stehen eine große Anzahl an Fahrradstellplätzen sowie oberirdische PKW-Stellplätze zur Verfügung. Die Müllcontainer wurden als unauffälliges Unterflursystem ausgeführt.
Besondere Merkmale
z.B. Wärmeerzeugung mittels kombinierter PVT-Anlagen der GASAG
Holländer Strasse 36Q-S, 13407 Berlin.pdf
Bildquelle: Bürgerstadt AG
Oraniendamm 1-3, 13469 Berlin
Oranie 1
Fertigstellung 2023 | 25 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: Project PW Oraniendamm 1-3 Berlin GmbH & Co KG | Planer*innenteam: delusearchitects
Das Vorhaben
Der Oraniendamm in Berlin Reinickendorf ist eine der großen Ausfallstraßen in Richtung Norden. Das zu beplanende, ursprüngliche Gewerbegrundstück bot die Möglichkeit, ein Wohngebäude mit 25 Wohnungen zu kreieren, welches quer zu dieser lärmintensiven Straße steht und damit wie ein Lärmschild für die rückwärtige Wohnbebauung wirksam wird. Mit der Orientierung des Gebäudes nach Südwesten und den vorgelagerten Wintergärten entstehen räumliche Pufferzonen, die den Nachteil, der durch die Straße entsteht, ausgleichen. Direkt vor dem Baugrundstück befindet sich der stark bewachsene Packereigraben, durch den eine ideale städtebauliche Eingliederung des Bauwerks sowie eine attraktive Grünraumanbindung mit Radwegeverbindung vorgefunden wurde. Auf der Rückseite des Wohnhauses wurde ein geschützer Grünbereich geplant, der mannigfaltige Aufenthaltsqualitäten im ruhigen Hof bietet. Ein besonderes Highlight sind die Eigengärten, mit ca. 25m², im gründen Hinterhof: auf Wunsch kann zusätzlich zur Wohnung eine von elf verfügbaren Gartenparzellen erworben werden.
Oraniendamm 1-3, 13469 Berlin.pdf
Bildquelle: delusearchitects
Raschdorffstrasse 85-95, 13409 Berlin
Holzbaukasten - Nachverdichtung und Aufstockung eines Wohnquartiers in Holzsystembauweise, Berlin
Fertigstellung 2024 | 50 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: JOPE Real Estate AG | Planer*innenteam: Sehw Architektur
Das Vorhaben
Sehw entwickelte ein modulares Baukastensystem aus Holz zur Planung von Wohnungsbauprojekten an verschiedenen Standorten. Der Standort, an dem wir dieses System verwirklichen befindet sich in Berlin Reinickendorf. Die Aufgabe ist die Nachverdichtung und Aufstockung eines sehr prägenden Eckgebäudes aus den dreißiger Jahren mit Putzfassade, Loggien mit verklinkerten Brüstungen und einem steilen rot gedeckten Satteldach. Der Bestand wird um zwei Etagen aufgestockt. die neuen Wohngebäude liegen im rückwertigen Bereich und werden in Holzsystembauweise erstellt. Während im Bestand ausschließlich gleiche Zwei-Zimmer-Wohnungen vorherrschen, sieht der Entwurf für die Neubauvolumen große Familienwohnungen vor und sorgt so für einen sozialen Mix im quartier. das Projekt wird durch eine Übererfüllung des Anteils regenerativer Energien, einen Tiny Forest im Hof, einem innovativen Niederschlagsmanagement zur Kühlung des Stadtraums und den bereits erwähnten Holzbau zertifiziert werden.
Besondere Merkmale
Aufstockung im Bestand in Holzsystembauweise
Nachverdichtung im urbanen Kontext
Raschdorffstrasse 85-95, 13409 Berlin.pdf
Bildquelle: Helin Bereke
Residenzstrasse 142, 13409 Berlin
Fertigstellung 2024 | 23 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: Christian Wolter | Planer*innenteam: Architekturbüro LS
Das Vorhaben
Im Rahmen des Quartierentwicklungs-Programms der Senatsverwaltung für „Lebendige Zentren und Quartiere“ entwarf das Architekturbüro LS in der Residenzstraße in Berlin Reinickendorf, angrenzend an die Denkmalgeschützen Paddenpuhl-Siedlungsbauten der späten 20er und 30er Jahre ein modernes Wohn- und Geschäftshaus, welches ein Signal im Umfeld setzen sollte. Die Residenzstraße ist Bestandteil des Ortsteilzentrums. Städtebauliches Ziel war es, die Ladennutzung zu stärken und zusätzlich Wohnungsbau zu errichten. In dem 5-geschossigen Neubau mit einem Staffelgeschoss entstand im Erdgeschoss die gewerbliche Nutzung und darüber 23 Wohneinheiten in verschiedenen Größen. Der inclusive Staffelgeschoss sechsgeschossige Neubau des Wohn- und Geschäftshauses auf der Residenzstraße, gegenüber dem Eingang der gleichnamigen U-Bahnstation in der Einmündung der Rohrschacher Zeile, schließt als Fortsetzung der Blockrandbebauung an eine unter Denkmalschutz stehende Wohnbebauung aus den späten zwanziger Jahren an. Diese Lage verschafft der Straßenfassade des Hauses eine gewisse Prominenz, der mit einer unregelmäßigen Gliederung durch versetzt angeordnete Fenster im Gegensatz zur regelmäßigen Lochfassade der Nachbarbebauung und gehobener Materialqualität in Gestalt von hellem römischen Travertin gerecht werden sollte.
Eine weitere Problematik bestand in der Einhaltung der Firsthöhe Nachbar für den Anschluss der Attika Staffelgeschoß, was zur Ausbildung des Terrassenvordachs zu einer flügelartigen Symbolik genutzt wurde. Die hofseitige Südfassade mit Balkonen als strukturierende Elemente ist als geputzte WDVS-Fassade ausgeführt. Das Erdgeschoss mit fast quadratischer Grundfläche ist für gewerbliche Nutzung vorgesehen, im Untergeschoss befindet sich neben den Kellerräumen auch eine Tiefgarage. Ab dem 1. OG entwickeln sich die Obergeschosse winkelförmig, wodurch eine große begrünte Dachfläche mit Terrassen entsteht.
Residenzstrasse 142, 13409 Berlin.pdf
Bildquelle: Architekturbüro LS
Romanshorner Weg 111, 13407 Berlin
Fertigstellung 2024 | 47 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Eigentumswohnungen | Bauherr*in: Projekt Romanshorner Weg 111 Berlin Grundstücks GmbH | Planer*innenteam: Nadia Kayat Architects visionkay Kayat & Kayat UG, Ingenieurbüro für Haustechnik KEM GmbH, Landschaftsplanungsbüro Atelier van Geisten, GSE Ingenieur Gesellschaft mbH, Ingenieurbüro Bendel Bradtke & Lang Bauwesen und Tragwerksplanung GmbH, Projekt Romanshorner Weg 111 Berlin Grundstücks GmbH
Das Vorhaben
Das Projekt umfasste die Umwandlung des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes, Maschinenhauses und Kesselhauses. Das gesamte Projekt sollte den ursprünglichen Charakter des Ensembles wertig unterstützen und der Schornstein des Kesselhauses als Landmarke und als Zeuge der früheren Funktion der Gebäude stehen. In der Planung wurde wie bei den Architekten Mohr und Weidner ein besonderes Augenmerk auf die Ausrichtung des Wohnraums zum Licht gelegt. Bei der Erstellung des Konzeptes wurde viel Wert auf den Erhalt des bestehenden ursprünglichen unaufdringlichen barocken Stils der Fassaden und der Dächer gelegt. Die Bestandstreppenhäuser aus den Wirtschaftsgebäuden wurden insoweit aufgearbeitet bzw. ergänzt. Die Höhenunterschiede der Gebäudeteile im Bestand, wurden in das neue Konzept integriert. Die besonderen Fenster, die es zu erhalten galt, sind nur ein kleines Beispiel für die Details, die in diesem Projekt geplant und realisiert wurden. Hier sind neben den Fenstern im ehemaligen Maschinenhaus insbesondere die des Kesselhauses, der danebengelegenen Einheit und die maßgefertigte neue Fensterfront des nördlichen Giebels der ehemaligen Hauptküche als beispiellos an zu sehen. Hier greift eine in sich geschlossenen Planung mit in Szene gesetzter Formensprache den unaufdringlichen Stil erneut auf. Demgegenüber steht die dezente Aufarbeitung und farbliche Einfügung der Fassaden in den gesamten Komplex des ehemaligen Humboldt-Krankenhauses. Die Außenanlagenplanung ist auf moderne Art ein wertiger Zusatz zum Gartenbereich (Ensemble) um den ursprünglich das gesamte modernste Krankenhaus der Zeit einmal errichtet wurde. Jede Ausrichtung hat Ihre eigenen Reize und überlagert nicht das Gesamtbild. Der klare Verzicht auf einen kompletten Abriss von Bauteilen und die Hingabe zum Erhalt macht das Projekt Romanshorner Weg 111, 13407 Berlin so besonders.
Besondere Merkmale
Denkmalschutz, Gartendenkmal, Nachbarschaft UNESCO-Welterbe, Umwandlung reiner Wirtschaftsgebäude in Wohnraum
Romanshorner Weg 111, 13407 Berlin.pdf
Bildquelle: Rita Beuth, Boaz Arad
Senftenberger Ring 45-45B, 47-47C, 13435 Berlin
Theodor Quartier am Senftenberger Ring– Neubau einer generationsübergreifenden Wohnanlage im Märkischen Viertel
Fertigstellung 2021 | 388 Wohneinheiten (inkl. Seniorenwohnen) | Kindertagesstätte für 120 Kinder | Bauherr*in: GESOBAU AG | Planer*innenteam: Arge Arnold und Gladisch / DMSW Architekten
Das Vorhaben
Eine städtebauliche Figur aus sechs Solitären wurde als Ensemble in den bestehenden Freiraum zwischen Schulbauten und Seniorenzentrum eingepasst. Sie nimmt die Campus-Struktur des inneren Märkischen Viertels auf. Das Seniorenwohngebäude mit der Kindertagesstätte in den beiden ersten Geschossen und ein Wohngebäude rahmen das Entree ins Quartier mit der zentralen Erschließungsachse zum Quartiersplatz. Die weiteren, in der Grundfläche nahezu gleichen Kuben variieren in der Geschossigkeit nach Süden mit dem Übergang zu Park und Bassin hin. Die Umgebung der Häuser ist geprägt durch gemeinschaftliche Begegnungsräume auf einem campusähnlichen Areal. Insgesamt wurden mehrere Spiel- und Sportbereiche für alle Altersgruppen realisiert. Der Quartiersplatz lädt als Treffpunkt im Außenraum ein. Auf dem Gelände wurde eine Mischung aus Ein- bis Fünf-Zimmerwohnungen realisiert. Ein zentraler Kern um einen Lichthof erschließt die Obergeschosse barrierefrei. In den Obergeschossen gruppieren sich die Wohnungen ringförmig um den Lichthof, in dem sich die Treppenläufe gegeneinander verschränken. Viele Wohnungen verfügen über eine attraktive Ecklage mit Loggia oder Terrasse als Freisitz. Das fein abgestimmte Farbkonzept verleiht dem neuen Wohnquartier seine eigene Identität und schafft zugleich eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Baukörpern sowie zu den umliegenden Gebäuden
Besondere Merkmale
60 % der Wohnungen sind im Rahmen der Wohnungsneubauförderung errichtet worden und werden an Personen mit Wohnberechtigungsschein vermietet. Ein Gebäude ist gezielt auf die Bedürfnisse von älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen zugeschnitten. Es entstanden insgesamt 50 barrierefreie Seniorenwohnungen, von denen fünf zur uneingeschränkten Rollstuhlnutzung ausgelegt sind. Es handelt sich bei den Seniorenwohnungen um Ein- bis Dreizimmerwohnungen, bei denen u. a. Wert auf Fenster- und Balkonbrüstungen gelegt wurde, die das Hinaussehen im Sitzen ermöglichen. Die Bäder sind für die nachträgliche Ausrüstung mit Nutzungserleichterungen vorgerüstet
Senftenberger Ring 45-45B, 47-47C, 13435 Berlin.pdf
Bildquelle: Werner Huthmacher
Titiseestraße 7, 13469 Berlin
FACE CAMPUS mit 126 Wohnungen
Fertigstellung 2024 | 126 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Bauherr*in: Kirchenkreis Reinickendorf-Familienzentrum, Kita / GESOBAU AG -Wohnungsbau | Planer*innenteam: Ten Brinke, Baukind
Das Vorhaben
Aus einer schadstoffbelasteten Kirche entstand ein lebendiges neues Wohn- und Lebensquartier. Ziel des FACE CAMPUS ist es, den Herausforderungen des Sozialraums zu begegnen und die soziale Arbeit am Standort langfristig zu gewährleisten. Er wird dem Quartier als Familien-, Nachbarschafts- und Begegnungszentrum dienen und beherbergt neben diesen Angeboten auch eine evangelische Kindertagesstätte. Somit bündelt der FACE CAMPUS die Angebote und soll als Quartiersanker dienen. Im Erdgeschoss wird sich das FACE Familienzentrum mit den Räumen für seine sozialen Angebote mit Familien, dem Kinder Club, den Räumen für die Initiativen aus dem Quartier, Büroräumen für die Mitarbeiter*Innen sowie der großen Kita ansiedeln. Der Neubau enthält daher unter anderem einen großen Mehrzweckraum, in dem größere Zusammenkünfte der Bürgerinnen und Bürger abgehalten werden können, Gottesdienste und Feste der Region gefeiert werden können. In den darüber liegenden fünf Stockwerken und einem Staffelgeschoss wurden 126 Wohnungen errichtet. Durch Realteilung wurde ein Teileigentum für den Kirchenkreis Reinickendorf (Kita und Familienzentrum) zum einen und für die GESOBAU AG zum anderen (Wohnungen) gebildet. Das Verbundprojekt wurde über mehrere Jahre mit der GESOBAU AG entwickelt. Durch die Vergabe eines Teilerbbaurechtes, was die GESOBAU AG erworben hat, können Erbbauzinsen generiert werden über 99 Jahre, die die Finanzierung des Familienzentrums langfristig absichern. So ist eine gelungene Kombination aus Wohnen und sozialem, kirchlichen Engagement vor Ort entstanden
Besondere Merkmale
Neben KfW55-Mittel wurden im Wohnen noch die Förderung Wohnungsbauförderung 2022 (WfB 2020) mit 30% (38 Wohnungen) Fördermodell 1 (Nr. 4.1) und 20% (25 Wohnungen) Fördermodell 2 (Nr. 4.2) - zusammen 50 % WfB-Förderung - in der Titisesstr. 7 als öffentliche Mittel eingesetzt. Familienzentrum und Kita werden mit Mitteln des KAP Programmes, Europa im Quartier und Baufonds-Sozialer Zusammenhalt, KFW-55 Mittel gebaut.
Titiseestraße 7, 13469 Berlin.pdf
Bildquelle: Ute Strelow, Hanna Halfon
Veitstrasse 13C, 13507 Berlin
Fertigstellung 2022 | 12 Wohneinheiten | Mietwohnungen | Eigentumswohnungen | Bauherr*in: Potthoff Immobilienverwaltungs und Vertrieb UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG
Das Vorhaben
Der Neubau in der Veitstraße 13C in Berlin Reinickendorf ist ein moderner Lückenschluss unweit des Tegeler Sees. Das Gebäude mit 12 Wohneinheiten und einer Tiefgarage integriert sich hervorragend in die bestehende Nachbarbebauung. Die architektonische Konzeption nimmt dabei Rücksicht auf ein größeres Gebäude östlich und ein kleineres Gebäude westlich des Grundstücks. Die hellen Klinker im Erdgeschoss und die weiße Putzfassade in den darüber liegenden Etagen mit klaren architektonischen Linien verleiten dem Gebäude ein zeitloses und modernes Design. Die Grundrisse sehen verschiedene Nutzungen vor. Von der 1,5-Zimmer-Wohnung bis zum großzügigen Penthouse mit 4 Zimmern, ist für jede Zielgruppe etwas dabei. Ebenfalls berücksichtigt wurden Gärten für die Wohnungen im Erdgeschoss - sowohl zur Straße, als auch zum ruhigen Innenhof. Die Tiefgarage ist völlig unscheinbar über einen Auto Lift erreichbar. Dadurch war die Gestaltung eines grünen Innenhofes - ganz ohne Autos - möglich.
Veitstrasse 13C, 13507 Berlin.pdf
Bildquelle: Profi Select Coriolanus GmbH
Die Preisverleihung findet am 11. November 2024 statt. Die Ergebnisse werden danach bekannt gegeben.