Straßenbahnneubaustrecke Warschauer Straße – Hermannplatz (M10-Verlängerung)
Information zur Straßenbahnneubaustrecke Warschauer Straße – Hermannplatz (M10-Verlängerung)
© Foto: pandionhiatus3/Depositphotos
Berlins bekannteste Straßenbahn wächst über sich hinaus: Die M10 wird in der Zukunft nach Kreuzberg und Neukölln fahren — rund um die Uhr. Die neue Strecke wird vom S+U-Bahnhof Warschauer Straße bis zum U-Bahnhof Hermannplatz führen. So binden wir das östliche Kreuzberg und das nördliche Neukölln besser an das Berliner Nahverkehrsnetz. Es entstehen praktische Direktverbindungen nach Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Mitte und Moabit.
Mit dem Ausbau der M10 stärken wir die Mobilitätswende und schaffen für mehr Menschen ein zuverlässiges, klimafreundliches und komfortables Angebot. Die neue Strecke wird voraussichtlich nicht vor 2031 in Betrieb gehen. In 2023 bis 2024 wird von uns die so genannte Vorplanung durchgeführt.
Der Berliner Senat hat für die Verlängerung der M10 von Friedrichshain bis Neukölln nach einer umfänglichen Grundlagenuntersuchung mit dem Beschluss im April 2021 die sogenannte planerisch zu bevorzugende Streckenvariante (s. Abbildung) bestätigt. Auf Basis dieser Streckenvariante werden nun verschiedene Konzepte entwickelt, wie sich die Straßenbahn positiv in den Stadtraum einfügen kann. Dabei sollen der Umweltverbund (ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr) gestärkt und gute Kompromisse in den teilweise engen und stark genutzten Straßenräumen gefunden werden.
Verlauf der planerisch zu bevorzugenden Streckenvariante, inkl. Planungsabschnitte
Nach der Entwicklung erster Ideen und Konzepten, auch zusammen mit Expert:innen und Akteuren vor Ort, wurde am 12. Juni 2024 der gesamten Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, sich im Rahmen eines Infomarktes zu den Konzepten zu äußern. Begleitend zum Infomarkt konnten sich alle Interessierten auch online auf mein.berlin.de informieren und beteiligen. Um auf dem Laufenden gehalten zu werden, auch bzgl. Auswertungsergebnisse, können Sie einfach auf das Feld "+Folgen" (s.o.) klicken.
Detailliertere Informationen über den aktuellen Planungsstand, bevorstehende Informationsveranstaltungen und die wichtigsten Fragen finden Sie auf der Projektseite der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: Straßenbahnverlängerung S+U-Bahnhof Warschauer Straße – U-Bahnhof Hermannplatz - Berlin.de
Die Dokumentation der Grundlagenuntersuchung finden Sie ebenfalls auf der Projektseite der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt oder hier zum Download:
Projektbroschüre Straßenbahnverlängerung Hermannplatz
Als kürzere Zusammenfassung der Grundlagenuntersuchung steht Ihnen auch ein Ergebnisflyer zur Verfügung:
Ergebnisflyer Grundlagenuntersuchung M10-Verlängerung
Auf mein.berlin.de werden Sie über Informationsmöglichkeiten und Veranstaltungen auf dem Laufenden gehalten.
„Für ein übergeordnetes Verständnis zum Projekt werden im Folgenden Inhalt und Ablauf von Straßenbahnplanungen in Berlin sowie allgemeine Informationen zur „Straßenbahnneubaustrecke Warschauer Straße – Hermannplatz“ dargestellt. Gebündelt finden Sie diese Informationen auch auf den Plakaten, die zum Download zur Verfügung stehen“.
Hintergrund – Straßenbahnplanung in Berlin
Alle nachfolgenden Inhalte finden Sie auf dem folgenden Plakat auch gebündelt zum Herunterladen:
Plakat zur Strassenbahnplanung Berlin
Mithilfe der Straßenbahn baut Berlin den Umweltverbund (ÖPNV, Rad- und Fußverkehr) weiter aus. In den kommenden Jahren sollen diverse Projekte geplant und umgesetzt werden, um neue Verbindungen im bestehenden ÖPNV zu schaffen und die verschiedenen Netze (U- und S-Bahn, Bus und Straßenbahn) besser miteinander zu verknüpfen.
Welche Planungsphasen eine neue Straßenbahnstrecke durchläuft, wie die sogenannte Vorplanung strukturiert ist und wie das Ganze konkret bei einem Projekt aussehen kann, wird hier und in den weiteren Plakaten zur Neubaustrecke Warschauer Straße - Hermannplatz erläutert.
Was sind die Vorteile von Straßenbahnen?
- Klimafreundlich: Weil Straßenbahnen elektrisch fahren, stoßen sie kein CO2 aus und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität.
- Leistungsstark: Straßenbahnen können deutlich mehr Menschen transportieren als Autos und Busse und entlasten Straßen so ganz automatisch.
- Sicher: Weil Straßenbahnen auf eigenen Gleisen fahren, sind sie seltener in Unfälle verwickelt.
- Komfortabel: Straßenbahnen bieten viel Platz und fahren dank der Gleise besonders ruhig und gleichmäßig.
- Barrierefrei: Ob mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator: In Straßenbahnen lässt sich ebenerdig einsteigen.
- „Schienenbonus“: Schienenfahrzeuge haben bei den Fahrgästen eine höhere Akzeptanz als Busse, das bestätigen Untersuchungen. Als Gründe hierfür gelten etwa der höhere Fahrkomfort und die größere Laufruhe.
Wie wird eine neue Straßenbahnstrecke geplant?
- Ob eine Straßenbahnstrecke geplant werden soll, kann dem aktuellen Nahverkehrsplan 2019-2023 (inkl. Bedarfsplan) entnommen werden. Darauf aufbauend startet die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umwelt & Klimaschutz mit den rechtlich erforderlichen Planungsschritten für eine Neubaustrecke.
- Jede Straßenbahnplanung durchläuft dabei die neun Leistungsphasen nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure).
- Die Grafik zum Planungsprozess zeigt neben den Inhalten der Planungsphasen, für welche Planungsschritte die Senatsverwaltung verantwortlich ist und wann die BVG bis zur Inbetriebnahme übernimmt.
Planungsprozess nach HOAI-Leistungsphasen bei Straßenbahn-Neubaustrecken | Quelle: BVG, eigene Bearbeitung
Planungsablauf und Projektverantwortung am Beispiel der M10-Verlängerung
Was beinhaltet die Vorplanung einer Straßenbahn?
- Mithilfe der Vorplanung wird die technische Entwurfsplanung vorbereitet. Ziel ist es, ein Planungskonzept zu entwickeln und abzustimmen.
- Das „Wie“ wird erarbeitet: Es ist die konzeptionelle Planung zur zukünftigen Straßenraumaufteilung unter Berücksichtigung Berliner Planwerke, z. B. Nahverkehrsplan 2019-2023, Berliner Mobilitätsgesetz, Betriebsordnung Straßenbahn (BOStrab), StVO, AV Geh- und Radwege, Rast06, ERA etc.
- Am Ende soll eine Planungsempfehlung mittels Variantendiskussion und Abwägung (§25 MobG) für die gesamte Strecke vorliegen. Sie stellt die Grundlage für die anschließende Entwurfsplanung und damit für die detailliertere technische Ausarbeitung der Straßenbahntrasse dar.
- In der Vorplanung ist noch keine zentimetergenaue Planung möglich. Vielmehr wird flächenhaft geschaut, wie sich die Straßenbahn zukünftig in den Straßenraum integrieren kann. Teil der Vorplanung ist es u. a. zu prüfen, wo der Gleiskörper im Straßenraum liegen soll, wo die Gleise in der Straße langführen oder wo die Haltestellen genau verortet werden. Dabei sehen sich die Planer*innen die Straßenräume grundsätzlich von Hauskante zu Hauskante an. Ziel ist es, eine konzeptionelle Straßenraumaufteilung zu erarbeiten, die eine gemeinsame Lösung für alle Verkehrsträger, Stadtgrün etc. enthält.
- Auch die technische Machbarkeit von besonderen Entwurfssituationen wird dabei geprüft, wie z. B. die Unterquerung des U-Bahn-Viaduktes bei der M10-Verlängerung.
Wie wird in Berlin zu neuen Straßenbahnstrecken informiert?
- Die rechtlich vorgeschriebenen Planungsschritte enthalten Vorgaben, inwieweit zwingend beteiligt/informiert werden muss.
- Nach § 25 VwVfG soll eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen. Bei Straßenbahnneubaustrecken geschieht dies bislang in Rahmen der Grundlagenuntersuchung.
- Im formellen Planfeststellungsverfahren wird die Planung öffentlich ausgelegt und es werden alle Träger öffentlicher Belange und Betroffene angehört und abgewogen. Mit Planfeststellungsbeschluss ist die Planung final und das Baurecht liegt vor.
- Zusätzlich zur formellen Beteiligung wird je nach Projektcharakter und -Gebiet, durch das die Trasse verlaufen soll, der informelle Kommunikationsprozess individuell abgestimmt.
- Auf der Projekthomepage und werden Informationen zum Planungsstand und ggf. zusätzlichen Veranstaltungen veröffentlicht. Auf der Plattform mein.berlin.de wird die Veranstaltungsdokumentation online zur Verfügung gestellt.
Über das Projekt – Planung und aktueller Stand der Straßenbahnneubaustrecke Warschauer Straße – Hermannplatz
Alle nachfolgenden Inhalte finden Sie auf dem folgenden Plakat auch gebündelt zum Herunterladen:
Worum geht es bei der M10-Verlängerung?
- Die Straßenbahn der Linie M10 endet derzeit am S- und U-Bahnhof Warschauer Straße. Zukünftig wird sie nach Kreuzberg und Neukölln fahren, bis zum U-Bahnhof Hermannplatz. Die Straßenbahn soll dabei nicht auf dem Hermannplatz, sondern in der Urbanstraße enden.
- Von 2017 bis 2021 fand die Grundlagenuntersuchung statt, in der eine planerisch zu bevorzugenden Trassenvariante ermittelt wurde (s.o.).
- Nach einem Senatsbeschluss zur Grundlagenuntersuchung wird seit September 2022 die Vorplanung zu dieser Trasse durchgeführt. Hier werden nun verschiedene Varianten entwickelt, wie sich die Straßenbahn positiv in den Stadtraum einfügen kann (siehe „Hintergrund - Straßenbahnplanung in Berlin“).
Den Ergebnisflyer zur Grundlagenuntersuchung können Sie hier herunterladen:
Ergebnisflyer Grundlagenuntersuchung M10-Verlängerung
Wie werden in der Vorplanung Varianten entwickelt?
- Zu Beginn werden mit den Projektbeteiligten für alle Abschnitte Randbedingungen und Planungsprämissen abgestimmt.
- Randbedingungen: Was ist prägend für den Abschnitt und was muss in der Planung berücksichtigt werden (z.B. Erhalt von Bäumen, Einrichtung neuer Querungen, Berücksichtigung bestehender Planungen)?
- Planungsprämissen: Die abgestimmten Randbedingungen werden je Abschnitt in eine Rangfolge gebracht und bilden die Planungsprämissen (relevant für Variantenerstellung und spätere Variantendiskussionen).
Planungsbeteiligte in der Vorplanung zur M10-Verlängerung | Quelle: SenMVKU
- Darauf aufbauend werden abschnittsweise Funktionskonzepte entwickelt, um erste Ideen für die Abschnitte diskutieren zu können. Anhand der Planungsprämissen und weiterer Vor- und Nachteile werden die Funktionskonzepte diskutiert und zu detaillierteren Lageplänen weiterentwickelt.
Beispiel für ein Funktionskonzept (hier: Falckensteinstraße, Bahnkörper in Mittellage) | Quelle: Ramboll
- Zum Teil wird aus den Lageplänen deutlich, dass zusätzliche Untersuchungen stattfinden müssen. So wurde bspw. in der Falckensteinstraße eine Baumstudie angefertigt, in der Sonnenallee der Wirtschaftsverkehr genauer betrachtet oder die technische Prüfung darüber vorgezogen, wie die Straßenbahn unter dem U-Bahn-Viadukt durchgeführt werden kann. Für die Abschnitte 2 bis 4 wurde außerdem mit Projektbeginn ein begleitendes freiraumplanerisches Konzept mitbeauftragt.
Gegenüberstellung von Mittellage und Seitenlage in der Baumstudie zur Falckensteinstraße | Quelle: Ramboll
- Die Lagepläne zu den unterschiedlichen Varianten werden daraufhin überarbeitet und verfeinert.
- Aktuell (Mai 2024) gibt es die ersten Bewertungen zu den verschiedenen Varianten. Hierbei werden u.a. mittels einer Multikriterienanalyse die Varianten je Abschnitt gegenübergestellt. Kriterien sind Städtebau, Kosten, ÖPNV, Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehr, Sicherheit und Umwelt.
- Die finale Bewertung und Abwägung der Varianten für eine Planungsempfehlung zur gesamten Strecke steht noch aus; weitere Überarbeitung der Lagepläne und Einarbeitung von Hinweisen folgen nach den Rückmeldungen vom Infomarkt und mein.berlin.de.
Weitere Informationen zur Variantendiskussion zu den Abschnitten 2 (Falckensteinstraße) und 3 (Görlitzer Park) finden Sie hier:
NBS M10: Ergänzung Plakate Infomarkt - Variantendisk Abschnitt 2 und 3
Wie wurde bisher beteiligt und informiert?
Während Grundlagenuntersuchung:
- 2018: frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zur Grundlagenuntersuchung, inkl. Dokumentation auf .
Während Vorplanung:
- 2022: Vorstellung Projektstand bei "Runder Tisch Görlitzer Park"
- 2023: Verteilung Informationsflyer entlang geplanter Strecke und Akteursgespräche mit Initiativen vor Ort für die einzelnen Planungsabschnitte
- 2024: Infomarkt mit aktuellem Planungsstand zu Vorplanung, inkl. mein.berlin.de
Während der gesamten Vorplanung:
Jeder Abschnitt hat unterschiedliche Herausforderungen und Besonderheiten, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Daher gab es auch immer wieder zusätzliche Termine und Vor-Ort-Begehungen, zu denen externe Expertise eingeholt wurde (bspw. der Kinderbauernhof und das bezirkliche Schul- und Sportamt beim Abschnitt Görlitzer Park).
Wie geht es weiter?
- Die Hinweise aus der Bevölkerung werden geprüft und für eine weitere Bearbeitung abgewogen.
- Die Übergänge zwischen den einzelnen Planungsabschnitten werden konkreter ausgeplant.
- Im Anschluss werden die Lagepläne überarbeitet, in den Fachebenen der Senats- und Bezirksverwaltungen nochmals abgestimmt, bewertet und eine Planungsempfehlung ausgesprochen.
- Weiterhin wird mit den verkehrlichen Gutachten gestartet, um die Leistungsfähigkeit für den Kfz-Verkehr ebenfalls zu überprüfen.
- Mit Vorlage der Planungsempfehlung (derzeit für 2024 avisiert) übernimmt die BVG die weiteren Planungen inkl. der notwendigen Gutachten (Verkehr, Lärm, Umwelt, etc.), dem Planfeststellungsverfahren und Bauausführung (siehe „Hintergrund - Straßenbahnplanung in Berlin").
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Nachfolgend finden Sie die Dokumentationen zu den bisherigen Informationsveranstaltungen und Online-Beteiligungen.
Die Dokumentation der Grundlagenuntersuchung finden Sie auf der Projektseite der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: Straßenbahnverlängerung S+U-Bahnhof Warschauer Straße – U-Bahnhof Hermannplatz - Berlin.de
Dokumentation der Informationsveranstaltung am 15. November 2018 und der Online-Beteiligung vom 15. bis 29. November 2018
- Protokoll der Informationsveranstaltung vom 15. November 2018
- Protokoll der Informationsveranstaltung vom 15. November 2018 (barrierefrei)
- Fotodokumentation der Informationsveranstaltung vom 15. November 2018
- Fotodokumentation der Informationsveranstaltung vom 15. November 2018 (barrierefrei)
- Auswertung der Informationsveranstaltung und Online-Beteiligung von November 2018
- Auswertung der Informationsveranstaltung und Online-Beteiligung von November 2018 (barrierefrei)