Schuppen
Eine Baulücke in Berlin-Pankow gleich hinter der Bezirksgrenze des Prenzlauer Bergs sollte mit einem Einfamilienhaus bebaut werden. Um die Hinterhauszeile städtebaulich abzuschließen, wurde ein schmales dreigeschossiges Gebäude entwickelt, dessen Fassaden sich jeweils parallel zu den umgebenden Gebäuden verhalten. Kein Raum gleicht dem anderen. Die Fenster sind oft Wandbreiten füllend und legen die Ausrichtung des jeweiligen Zimmers fest. Der Blick aus Küche und Essbereich geht auf die Terrasse, der rückwärtige Wohnbereich im Erdgeschoss blickt in niedriger Sitzhöhe auf eine kleinen ummauerten Teil des Gartens, der Blick aus dem Arbeitszimmer geht über die Baumwipfel und in den Himmel nach Norden. Schlafzimmer und Bad werden von der Morgensonne erhellt, vom Kinderzimmer aus kann man den Vorgarten übersehen. Nur der Bibliothek fehlt das große Fenster, denn hier ist die Introvertiertheit von der Nutzung vorgegeben. Die Wände werden als Stellfläche für Bücherregale gebraucht. Dafür taucht eine große Anzahl kleiner Fenster in tiefer Leibung den Raum in überwiegend indirektes Licht. So entstehen trotz der gegenüber den Nachbarhäusern exponierten Lage Räume und Raumteile großer Intimität.