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„Modaler Filter“ an der Kreuzung Kiefholz-/Bouchéstraße

Kreuzung Bouché-/Kiefholzstraße Vorschlag Fuß Auto Barrierefreiheit Aufenthalt

Dieser würde für den nicht durchfahrtsberechtigten Kraftverkehr die Bouché- und die Kiefholzstraße aus jeweils beiden Richtungen an dieser Stelle zur Sackgasse machen. Dies wäre die eine entscheidende, effektive Maßnahme zur Verkehrsberuhigung im Kungerkiez.

Durchfahrtsberechtigt sollten die üblichen Gruppen (wie überall auch) sein, also Notfall, Ver- & Entsorgung, (regelmäßiger) lokaler Wirtschaftsverkehr, Menschen (und deren Services) mit Behinderung, Pflegebedarf etc., v.a. eben Verkehr mit Ziel im Kiez. In Ausnahmefällen können die Poller auch einfach unten bleiben.

Warum wir rund um uns in Europa 10.000e funktionierende versenkbare Poller mit Transpondersteuerung haben & in Deutschland dies so ein Drama ist, weiß ich nicht.

Dass es hier nicht mehr durchgeht für Nicht-Berechtigte lernen die Leute (und Google) innerhalb von Wochen.

Dann ist der Verkehr woanders? Ja, jein, nein. Also der motorisierte Durchgangsverkehr ist erst mal zurück auf der Hauptverkehrsstraße, und nicht mehr in der Wohn- und Erschließungsstraße, dafür wurden diese Straßen auch gebaut, und in keiner Stadt- und Verkehrsplanung sind die Wohnstraßen das „Überlaufbecken“ für den Durchgangsverkehr. Dass sich diese Fehlentwicklung schon lange und überall beobachten lässt, ist kein Grund, nichts zu tun.

Ja wir brauchen gute Verkehrsberuhigungskonzepte und einen wirklich herzhaften Ausbau des Umweltverbunds überall. Woanders in der Welt und auch in Berlin hat man schon begonnen, wir hier in Alt-Treptow sind wirklich nicht Vornedran. 

In Berlin sitzen durchschnittlich 1,1 Menschen im Auto in der rush-hour (ansonsten 1,3) und fahren im Schnitt eine 9km lange Strecke. D.h. dass ein großer Teil der Strecken noch erheblich kürzer ist, und in den meisten Autos eine (gesunde) Person (ohne Waschmaschinentransportbedarf) sitzt. 

Verkehr ist keine Naturgewalt wie Starkregen, sondern Menschen nutzen halt das bestehende, bequeme Angebot, völlig rational. Überall wo es guten ÖPNV, gute & durchgehende Fuß- und Radinfrastruktur gibt, wird diese auch benutzt und ermöglicht eine ökonomisch, sozial und ökologisch effizientere Mobilität. Das ist kein Henne-Ei-Problem. Baue und sie werden kommen & nutzen. Für diejenigen, die ernsthaft auf ihr (oder andere) Kraftfahrzeuge angewiesen sind, ist dann umso mehr Platz auf den Straßen.

Verkehrsberuhigung verursacht übrigens keinen Verkehrskollaps, z.B. hier und hier

Christoph Keller erstellt am
Referenznr.: 2024-25339

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