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Kalte Wärmenetze ermöglichen und unterstützen

dicht bebaute Hitzeinseln im Bezirk mit kalter Wärme versorgen statt weiter aufzuheizen Belastung

Statt weiter die heiße Berliner Fernwärme zu unterstützen, welche Holz in großen Mengen, mehr Müll, teuren Wasserstoff - Champagner unter den Energieträgern - und die ebenso kostenintensive tiefe Geothermie verwenden will, auf sog. kalte Wärmenetze setzen. 

Heiße Fernwärme mit Temperaturen um 100 Grad C heizt im Sommer wie im Winter insbesondere die dicht besiedelten Innenstädte weiter auf. Hinzu kommen Verluste in Höhe von mindestens 10%, die alle Abnehmer:innen der heißen Fernwärme mitbezahlen müssen. 

Weiterhin sorgt durch die hohe Temperatur die heiße Fernwärme dafür, dass die durchschnittliche Temperatur des oberflächennahen Grundwassers steigt. Ab ca. 16 Grad C - die in Berlin in den Innenstadtbezirken an einigen Stellen im Sommer fast schon erreicht werden - sterben die dort lebenden Kleinstlebewesen ab. Die Folgen sind noch nicht bekannt, werden gerade weiter in einem Projekt erforscht.

Statt die Stadt weiter aufzuheizen ist es nun möglich, sog. Kaltwärmenetze z.B. in Gehwegen oberflächennah und kostengünstig zu verlegen. In ihnen wird Wasser mit einer Temperatur zwischen ca. 12 und 15 Grad C transportiert. Jedes Haus - bzw. soviele Häuser wie mit der Gesamtwärmemenge beliefert werden können - kann/können sich an das Netz anschließen und mit Hilfe einer Wärmepumpe aus ca. 12 bis 15 Grad C ca. 55 Grad C für die Wärmeversorgung der Häuser erzeugen. Braucht es mehr Wärme bei besonders kalten Tagen, kann das ev. noch bestehende Heizsystem dazu geschaltet werden. Weitere Lösungen sind denkbar.

Das Kaltwärmenetz wird z.B. gespeist aus der Abwärme von Abwasserdruckrohren, dem Kanal, der U-Bahn, der Abwärme aus Rechenzentren, Bäckereien, Wäschereien, Abluftanlagen von Glashochhäusern, solarer Wärme und so weiter und so fort.

Weiter kann ein Kaltwärmenetz im Sommer die Umgebungswärme aufnehmen und so gleichzeitig auch für die Abkühlung der Stadt sorgen.

Speichern lässt sich die sommerliche Wärme in sog. oberflächennahen Aquiferspeichern (nachschauen im Netz), von wo aus sie im Winter wieder entnommen werden kann.

Betreiber eines solchen Netzes können je nach Größe z.B. die Berliner Stadtwerke, eine Untergesellschaft einer Wohnungsbaugesellschaft, eine Genossenschaft, andere möglichst gemeinnützige Gesellschaften etc. oder auch eine Kombination von mehreren sein.

Erste Ideen gibt es dazu im Bereich des Kottbusser Tores, in der Nähe der Urbanstraße oder wenn möglich auch im Reichenberger Kiez. 

Mit diesen sog. kalten Wärmenetzen können im Sommer auch Wohnungen gekühlt werden. Mit steigenden Temperaturen wird dies immer wichtiger in den Sommermonaten.

Es gibt derzeit große Mengen an Fördergeldern von verschiedenen Seiten für diese Netze. Hier in Friedrichshain-Kreuzberg sollten alle davon profitieren. Auch viele von Transfergeldern lebende Mieter:innen oder andere mit ebenso kleinem Einkommen. 

Was braucht es noch: die Unterstützung der Verwaltung bei der Genehmigung der Verlegung der Rohre für das Netz im öffentlichen Straßenland. 

DAX erstellt am
Referenznr.: 2024-24416

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