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Nähere Informationen erforderlich

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Ich wohne seit über 20 Jahren in dem Kiez und mein subjektives Empfinden ist, dass der Autoverkehr hier seither insgesamt eher ab- als zugenommen hat. Dass gerade der Bereich, der nun zum Kiezblock werden soll, einen Unfallschwerpunkt besonders für Ältere und Kinder darstellt, habe ich persönlich noch nicht bemerkt. Ebenso wenig habe ich persönlich das Gefühl, dass die Luft hier in besonderem Maß belastet ist. 

Zweck des Kiezblocks Auguststraße soll eine Erhöhung der Verkehrssicherheit (besonders für Kinder und Alte), Verbesserung der Luftqualität und Reduzierung des Verkehrsaufkommens zugunsten von „mehr Platz für alle“ sein. Ich selber sehe (s.o.) keinen großen Handlungsbedarf. Ich bin aber gerne bereit, das „große ganze“ zu sehen und im Rahmen der Bürgerbeteiligung nicht nur meine eigenen Interessen zu verfolgen. Dafür wären aber ein paar fundamentale Informationen erforderlich, um die ich das Bezirksamt bereits mehrfach bat – bisher ohne jede Reaktion: 

1. Wie hoch ist der Anteil des motorisierten Durchgangsverkehrs in dem betroffenen Gebiet? Wann, durch wen und mit welchen Methoden ist das ermittelt worden?

2. Was definiert das Bezirksamt überhaupt als Durchgangsverkehr? Das kann doch nur sein, wer weder Start noch Ziel seiner Fahrt in dem unmittelbaren Gebiet oder der angrenzenden Nachbarschaft hat. 

3. Wie viele Unfälle hat es in dem betroffenen Gebiet in den letzten Jahren gegeben? Wie viele davon mit Kindern und Senioren? Und bei wie vielen waren gerade motorisierte Durchgangsverkehrsteilnehmer beteiligt? 

4. Gibt es Erkenntnisse zur Luftqualität in dem betroffenen Gebiet? Welche? Wie ist die Tendenz? Und inwieweit wird sie gerade durch den Durchgangsverkehr beeinträchtigt?

5. Das Bezirksamt schreibt auf seiner Internetseite von insgesamt ca. 7.500 Anwohnern, davon 6.000 ohne und 1.500 mit Auto. Es stellt damit ganz bewusst die (vermeintlich geringe) Zahl der Autobesitzer der viermal so großen Zahl der Einwohner ohne Auto gegenüber. Berücksichtigen diese Zahlen die jeweilige Haushaltsgröße? Ein Auto kann ja immer nur auf eine Person zugelassen werden. Bei einer vierköpfigen Familie etwa wäre es aber unseriös, von drei Personen ohne und einer mit Auto zu sprechen, wenn dieses Fahrzeug allen Familienmitgliedern als Fortbewegungsmittel dient. Weiter würde mich interessieren, ob die Zahl der auf die im Kiez ansässigen Gewerbebetriebe und Freiberufler zugelassenen Fahrzeuge einbezogen wurde, ferner jene, die (wie ich zum Beispiel) im Kiez wohnen und ein anderswo angemeldetes Dienstfahrzeug auch privat nutzen. 

Ich nehme an, dass im Bezirksamt konkrete Informationen zu diesen fünf Punkten für das hier betroffene Gebiet vorliegen – andernfalls müsste es sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht die Lösung eines erkannten Problems, sondern möglicherweise eine Ideologie zu verfolgen. Diese Informationen sollte das Bezirksamt bei einer ernst gemeinten Bürgerbeteiligung offen legen.

AlexanderK erstellt am
Referenznr.: 2024-24125

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