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Flächen neu verteilen

Für eine Verbesserung der Lebensqualität in diesem extrem verdichteten Bereich wäre es wichtig, endlich einmal die Flächenverteilung grunsätzlich neu zu ordnen. Momentan wird der öffentliche Raum hauptsächlich als Parkplatz genutzt. Die Regelung überall einfach kostenlos seinen PKW abzustellen kommt aus einer Zeit, in der die wenigsten ein Auto hatten. Heute führt das in Stadtgebieten wie unserem dazu, dass die öffentlichen Straßen ein einziger großer Parkplatz sind. Der motorisierte Individualverkehr beeinträchtigt mittlerweile durch seine schiere Masse das Leben aller Bewohner extrem, weil er einen Großteil der sehr begrenzten öffentlichen Flächen einnimmt.

Konkret schlage ich deshalb vor:

  • Die dauerhaften Parkflächen für private PKW abschaffen, sodass dauerhafte Parkplätze nur für Personen zur Verfügung stehen, die gesundheitlich zwingend darauf angewiesen sind
  • Errichtung von Kurzzeitparkplätzen für Menschen wie Pflegekräfte, Handwerker, Umzüge etc.
  • Einrichtung von Mobilitätsstationen, die, neben Leihrädern und Scootern, Parkplätze exklusiv nur für Sharing-Autos haben, sodass die Menschen im Kiez bei Bedarf auch Zugriff auf PKW haben
  • Einführung einer entsprechenden Parkraumbewirtschaftung
  • Die Verringerung auf eine Fahrspur indem die Straßen, die nicht dem Durchgangsverkehr dienen, zu Einbahnstraßen für den motorisierten Verkehr umgebaut werden
  • Die Einführung von Tempo 30

Die freiwerdenden Flächen könnten dann statt von Autos wieder von Menschen genutzt werden. Konkret heißt das, dass sie auch teilweise entsiegelt und begrünt werden können, was im Hinblick auf die zunehmenden Hitzewellen und Starkregenereignisse besonders wichtig sein wird. Wenn dazu dann auch noch Stadtmöbel aufgestellt werden, haben wir plötzlich einen dauerhaft von allen nutzbaren öffentlichen Raum, der viel mehr Funktionen erfüllt als eine Abstellfläche für PKW. Diesen Vorschlag möchte ich explizit auch für die Wilmersdorfer Str. als Geschäftsstraße machen, denn die freiwerdenden Flächen könnten natürlich auch teilweise z.B. durch Gastronomie genutzt werden. Wenn ein Café oder Restaurant eine Außenfläche nutzen kann, zudem noch in einem grünen und schönen Umfeld, profitiert es natürlich deutlich mehr als wenn davor 6 Autos parken. Wenn die Aufenthaltsqualität in der Wilmersdorfer Straße eine bessere ist, wird die gesamte Straße auch wieder attraktiver. Die Wilmersdorfer Str. und das gesamte Planungsgebiet sind unglaublich gut an den ÖPNV angebunden, andere Städte und selbst andere Bezirke in Berlin beneiden uns darum. Wir sollten diese Möglichkeit nutzen und den städtischen Raum statt für Indidualverkehr endlich wieder zum Leben verwenden.

Christian Freichel bearbeitet am
Referenznr.: 2024-24023

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