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Keine Sperrung Helgoländer Ufer - vorhandene Infrastruktur verbessern

Helgoländer Ufer Erholung und Aufenthalt Aktivitäten und Nutzung Begrünung

Ich finde es zunächst einmal sehr bedenklich, dass ich als Anwohner vom zugrundeliegenden Beschluss der BVV nur zufällig aus der Zeitung erfahren habe. Auch die "Einladung" zum Termin am 18. März ist nicht bei uns im Briefkasten gelandet, sondern der Zufall musste helfen, davon zu erfahren. Dies alles ist keine ordnungsgemäße Bürgerbeteiligung und hinterlässt nur Unmut, weil vor allem die Anwohnenden nicht mitgenommen werden! Hier wird eine Idee präsentiert, die längst beschlossene Sache ist - fertig. Den Anwohnenden wird die Wahl zwischen Sitzmöbel und Pflanzkübel gelassen - wie großzügig.

Ich halte die geplante Maßnahme für überflüssig. Ich habe den Eindruck, dass es einzig und alleine darum geht, die Parkplätze in diesem Bereich abzuschaffen. Das Geld, was für diese Umgestaltung "verbraten" werden soll, wäre an anderer Stelle im Bezirk (wirklich belastete Straßen) viel besser investiert. Denn die Helgoländer Straße hat gerade in diesem Bereich bereits eine hohe (Aufenthalts)Qualität. Wenn ich als Ziel lese, dass die Aufenthaltsqualität im Kiez verbessert werden soll, frage ich mich, ob die Antragssteller tagsüber oder abends schon einmal am Helgoländer Ufer entlang spaziert sind - wohl eher nicht. Ich genieße es jedenfalls. Der Verkehr läuft in der Regel ruhig - es sei denn, auf dem Spreeweg/Paulstr. oder Alt-Moabit gibt es Sperrungen.   

Zur Spreeseite haben wir einen wunderbaren Fußweg mit Bänken mit einer Doppelreihe Bäume. Der Weg ist in allerdings in einem desolaten Zustand und die Zahl der Bänke ist überschaubar. Vorschlag: den Fußweg sanieren und zusätzliche Bänke zwischen den Bäumen zur Spree hin aufstellen. 

Und an der Nordseite des Helgoländer Ufers zum Spielplatz hin: Grün, wohin man schaut und ein sehr breiter Gehweg. Und eben ein großer Spielplatz. Warum also die Straße zum Spiel- und Tummelplatz machen? Keine 5 Minuten entfernt gibt es den Park am Präsidentendreieck mit viel Flächen für Aktivitäten. Nicht viel weiter entfernt liegt der Carl-von-Ossietzky-Park. Der Kiez ist eingerahmt von hochwertigen Parkflächen! 

Warum eine Fahrradstraße? Der Spreeradweg auf der anderen Spreeseite ist doch gerade erst fertig geworden. Ich habe den Eindruck, dass die Verkehrsteilnehmer (Autos, Fahrräder, Fußgänger) aktuell ganz gut miteinander klarkommen. Natürlich gibt es kritische Situationen, zum Beispiel an der Einmündung Thomasiusstraße / Helgoländer Ufer. Hier kann und muss nachgebessert werden: Beschilderung mit klareren Hinweisen auf "Rechts vor Links", mehr Kontrollen etc.. Sollte eine Fahrradstraße eingerichtet werden, wird dies zu Lasten der querenden Fußgänger gehen. 

Weitere Punkte sprechen für mich gegen eine Umwandlung des Bereichs in eine Fußgängerzone oder die Anlage weiterer Grünflächen: 

  • Unterhaltung / Pflege der zusätzlichen Grünanlagen: Wer soll die Betreuung denn übernehmen? Wir sehen im Park am Präsidentendreieck, dass das Grünflächenamt personell unterbesetzt ist und die Müllentsorgung im Park immer schwierig ist.  
  • Wer pflegt / reinigt die Sitzmöbel? 
  • Zusätzlicher Parkdruck in den umliegenden Straßen durch Wegfall der Parkplätze im Helgoländer Ufer 
  • Auch wenn dies für die Anwohner nicht schön ist, ist das Helgoländer Ufer eine wichtige Ausweichstrecke, wenn "drumherum" mal wieder etwas gesperrt ist (Großer Stern, Bundespräsidialamt, Alt-Moabit z.B. beim Berlin-Marathon). 

Ich würde mich freuen, wenn die Bezirksverwaltung erkennen würde, dass der Plan ein Irrweg ist und dass mit kleinen Maßnahmen an der vorhandenen Infrastruktur wesentlich mehr erreicht werden kann.  

 

nightowl erstellt am
Referenznr.: 2024-23747

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