Projektergebnisse - Mobilität bei Hitze
Thema: Mobilität bei Hitze
Dies sind die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, dass im Rahmen des Moduls „Transdisziplinäre Technikgestaltung: Gerechte Mobilität – Zukunft der Stadt in der Klimakrise“ von Studierenden an der TU Berlin durchgeführt wurde.
Projektfrage: Durch welche Maßnahmen lässt sich Mobilität bei Hitze abseits vom Auto, insbesondere für Fußgänger:innen und Radfahrerende, attraktiver gestalten?
Methodik: Datenerfassung durch quantitative Abfrage und qualitativen Gesprächsleitfaden
Auswertung:
1. genannte Lösungen / Probleme identifizieren
2. Gruppen und Kategorien festlegen
3. Probleme und Lösungen zuordnen
4. Kategorien auswerten und Empfehlungen ableiten
Gesprächspartner:innen
Politiker:innen, Stadtplaner:innen, Interessenverbände, Mobilitätsforscher:innen, Passanten
Projektergebnisse
Identifizierte Probleme bei Hitze: Eingeschränkte Mobilität, übermäßiges Schwitzen, erhöhte körperliche Belastung, Straßenverkehrsordnung auf Autos ausgelegt.
Ein Großteil der Befragten würde eine längere und dafür hitzefreunlichere Route nehmen.
Die in den Gesprächen herausgearbeiteten Lösungen zur hitzefreundlichen Gestaltung wurden kategorisiert und in Gruppen eingeteilt. Die Gruppen mit den zugehörigen Kategorien sind:
Umwelt: Verschattung, Ökologische Maßnahmen, Bauliche Maßnahmen
Mobilität: Verkehrsplanerische Maßnahmen, Routenplanung, Synergieeffekte
Herausgearbeitete Lösungen und Maßnahmen gegen Hitze nach Kategorien:
Verschattung: Schattige Plätze machen Hitze erträglicher (Bäume, Schirme, Markisen, Vordächer) → Pop-Up-Dächer, Sonnensegel, Überdachte "Tunnel", Solarüberdachte Radwege
Ökologische Maßnahmen: Temperatursenkung, Abkühlung, Verbesserung der Luftqualität (Mikroklima: Begrünung, Bepflanzung, Verdunstungskälte, Luftaustausch-Schneisen, Entsiegelungsmaßnahmen) → Fassadenbegrünung, Hitze-resiliente Bäume, Flüsse renaturieren, Blau-grüne Infrastruktur (Schwammstadt)
Bauliche Maßnahmen: Fassaden/Dach-Farbe, Bodenbeläge, Pausenstation, Blaue Infrastruktur, Luftschneisen → Kurzfristige Pop-Up-Infrastruktur an Hitzetagen schaffen, langfristig Hitzefreundlichkeit bei Planung mitdenken
Verkehrsplanerische Maßnahmen: Hitzefreundliches Routennetz für Radfahrende schaffen, Anhalten vermeiden (Ampeln mit Countdown, grüne Welle), Wege durch Grünanlagen führen, Luftqualitätsverschlechterung durch Abgase verhindern, Straßenquerungen zu Schattenseiten → Ganzheitliche Betrachtung führt zu Verbesserungen bei Hitze (Flüssiger Verkehr, angenehmere Umwelt)
Routenplanung: Hitzefreundliche Routenplanung durch Nutzung von Online-Tools (Shadowmap, Sitzgelegenheiten, Mikroklimakarten etc.) → Koppeln an Navigationsdienste
Synergieeffekte: Hitzefreundliche Routen können auch in anderen Feldern von Nutzen sein (Sicherheitsaspekte, Verkehrsberuhigung, Schnelligkeit durch Vermeidung von Stop and Go) → Die Qualität der Mobilität kann auch an anderen Stellen profitieren
-> Hitzeaspekte/Extremwetter bei Maßnahmen mitdenken
-> Hitzeplan/-konzept oder Leitfaden mit Maßnahmen und Vorschriften erarbeiten (großflächige Betrachtung)