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Gesamtstrategie und -konzept

Sonstiges Ich bin Anwohner*in Ich gehe dort Einkaufen Ich nutze den Ort regelmäßig Ich nutze dort das Auto Ich nutze dort das Fahrrad Ich bin dort zu Fuß unterwegs Ich nutze dort den ÖPNV Sonstiges

Vorweg: Die ganze Befragung ist aufgrund der Platzknappheit bedingt, die seit Jahrzehnten stetig zunimmt. Eine Vielzahl von Interessen und Interessenten (z.B. Anwohner, Kinder, Arbeitgeber, vor Ort Arbeitende, Gastronomie, Handwerker, Gesundheitsamt, Wasserwerke, Touristen, Einkaufende, Ärzte, Arztbesucher, Durchfahrende, Fahrradfahrer und viele mehr) erhebt Anspruch auf den immer knapper werdenden Platz. Meiner Meinung nach muss eine fairer Interessenausgleich zwischen allen Interessen und Interessenten stattfinden. Keiner kann Maximalforderungen stellen. Alle werden Kompromisse eingehen müssen.

Beim Lesen der bisherigen Ideen zwingt sich mir ein Gesamteindruck auf, nach dem eine Gesamtstrategie und ein Gesamtkonzept mit Unterkonzepten für Teilbereiche zu erstellen wäre: 

Immer wieder vorgetragene Punkte sind

0. Wie kann mehr Platz generiert bzw. der vorhandene Platz anders verteilt werden: Es wird in den bisherigen Ideen vielfach die Umnutzung von Verkehrsflächen benannt. Durch Einbahnstraßen könnte die zweite Fahrspur für andere Zwecke nutzbar gemacht werden. Hierbei muss die Erreichbarkeit der Häuser und ggf. Park-/Haltemöglichkeiten in vertretbarer Nähe gewährleistet bleiben (z.B. Rettungsdienst, Behindertenparplatz, Lieferverkehr, Handwerker). Gleichzeitig sollte jedoch geprüft werden, ob wirklich jede Straße befahrbar sein muss oder hier eine andere Nutzung unter Erhalt der Erreichbarkeit möglich ist. Auch durch Wegfall von Parkplätzen an der Straße könnten Flächen nutzbar gemacht werden. Parkmöglichkeiten sollten eher als Parkhaus oder Tiefgarage  angeboten werden, um den Platz besser zu nutzen (hoch/tief anstatt breit/in die Fläche). Ausnahmen zu Parkplätzen an der Straße: s.u.

Von Maximalforderungen wie "alle Straßen und Parkplätze müssen erhalten bleiben" bis "alle Straßen und Parkplätze weg", sollten wir uns alle fernhalten. Die Idee oben stellt dazu einen guten Kompromiss dar.

1. Fußgänger: barrierefreie/r Zugang und Überquerungsmöglichkeiten, ausreichend breite Gehwege ohne Hindernisse (z.B. E-Scooter, aber auch ausufernde Gastronomiesitzplätze oder -schilder), Trennung von Auto-/Fahrradverkehr und Gehweg

2. Aufenthaltsqualität: Mehr Bereiche zum Schlendern, Einkaufen und Verweilen - also verkehrsberuhigt, mit Sitzgelegenheiten und grün, damit verbunden auch mehr Möglichkeiten für Gastronomie (insbesondere Außensitzplätze), Kunst, Musik sowie Tourismus. Eine ansprechende und durchgängige Gestaltung (interessante Spielplätze, Sitzgelegenheiten, Grünanlagen wie die Gehwegsgestaltung an der nördlichen Leipziger Straße). Ein Platz zum Erleben und Verweilen. Ein Magnet für Anwohner, vor Ort Arbeitende, Einkaufende, Gastronomiebesucher bis Nah-/Ferntourismus.

3. Fahrrad: Baulich von den Autofahrspuren und Gegwegen abgetrennte Fahrradspuren, um das Fahrradfahren machbar, sicher und angenehmer zu gestalten und Abstand zu Parkflächen (Unfallgefahr durch Türen). Es wären zudem Hauptfahrradverkehrswege denkbar, also vereinzelte Fahrradstraßen für die Durchfahrt. Ggf. kombiniert mit Hauptverkehrswegen für Autos: s.u.

4. Mehr grün: Mehr Grünflächen und auch horizontale Gärten können der Hitzebildung entgegenwirken (Hitzeinseln, DAS Thema der modernen Stadtplanung in z.B. Barcelona), die Luftqualität verbessern (Stickoxide, etc.), die Aufenthaltsqualität erhöhen, im Sinne der Schwammstadt als Versickerungsfläche eine Gegenmaßnahme für Starkregen darstellen, im Winter wärmend wirken, etc.

5. Auf Nutzer konzentrieren: Alle, die in dem Gebiet etwas tun möchten sind herzlich willkommen (Anwohner, Arbeitnehmer, Einkaufende, Gastronomiebesucher, Konzertbesucher, Tourismus und viele mehr). "Durchreisende" sollten reduziert werden, da kein Mehrwert für das Gebiet hervorgeht, aber viele Nachteile für die "Örtlichen" entstehen. Insoweit sollte Durchfahrtsverkehr auf vereinzelte (!) Strecken konzentriert werden. Da es sich um motorisierten Vehrkehr handelt sind erhöhte Fahrtwege und -zeiten hinnehmbar - im Gegensatz zu Fußgängern (Aufwandsabwägung). Auch ein Berlin-Gesamtverkehrskonzept ist hier nötig, z.B. der kontrovers diskutierte Innenstadtring, der ÖPNV-Ausbau und der Parkhausbau. Die Anwohner an Verkehrsachsen werden belastet - hier sollten Maßnahmen miteingeplant werden (z.B. Tempo 30, Maut für die Innenstadt wir in Florenz, baulicher Lärmschutz, etc.). Die Gebiete zwischen den Verkehrsachsen werden massiv entlastet. Diese Gebiete zwischen den Verkehrwegen können ganz oder teilweise gebündelt betrachtet werden (z.B. Teilgebiet Friedrichstr./Unterwasserstr./Unter den Linden/Leipziger Str. - Achtung!: das ist kein Vorschlag für Verkehrswege, sondern für ein Teilgebiet). Das Teil-/Gebiet sollte nur mit Einbahnstraßen erschlossen sein, um sich auf die Nutzer zu konzentrieren und den Platz möglichst fair verteilen zu können (siehe oben). Wird die Führung der Einbahnstraßen so gestaltet, dass der Eingang zum Teil-/Gebiet und der Ausgang an möglichst gleicher Stelle liegt - faktisch eine Sackgasse -, fahren nur Personen mit einem Anliegen in das Gebiet (z.B. Lieferverkehr). Das reduziert das Verkehrsaufkommen deutlich. Beim ÖPNV-Ausbau sollten insbesondere Hauptverkehrswege ausgebaut werden, z.B. Alexanderplatz bis Potsdamer Platz. Beim Ausbau sollte auf barrierefreie und sichere Haltestellen geachtet werden (z.B. nicht über die Straße zur Tram gehen). Haltegleise oder Wendegleise sollten möglichst vermieden werden und wenn nötig möglichst "dezent" gebaut werden (möglichst klein, bevorzugt in Industriegebieten, nie in Wohngebieten).

6. Gute Kennzeichnung (Ergänzung): Egal wie die Umgestaltung am Ende erfolgt, muss es gut ausgeschildert werden, z.B. Wie komme ich zum Parkhaus? Welchen Weg darf ich mit dem Auto/E-Scooter/Fahrrad fahren?

7. Kommunikation: Ich würde mich freuen, wenn das Ergebnis inkl. der dazu führenden Überlegungen und Abwägung konkret dargestellt und veröffentlicht wird. Dies kann eine Gesamtstrategie oder ein Gesamtkonzept sein, aber gerne auch Teilkonzepte. Gerne würde ich auch wissen wie und in welchen Teilpaketen das Ergebnis wann umgesetzt wird 

Fazit: Es wird Einschränkungen bei Einigen geben, aber auch Vorteile für Andere. Hierbei muss zunächst notwendiges beachtet werden (z.B. gesetzliche Anforderungen, Sicherheit, Barrierefreiheit) und sonst ein fairer Ausgleich zwischen Allen gefunden werden. Die Welt wird nicht untergehen, sondern sich nur verändern. Daher freue ich mich über die Möglichkeit zum Austausch von Ideen und sachlichen Argumenten, um die unterschiedlichen Interessen der Vielzahl an Interessenten besser zu verstehen.

ChrDa erstellt am
Referenznr.: 2024-22787

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