Gefangen im Kiezblock Komponistenviertel, Verlagerung des Autoverkehrs
Der Kiezblock Komponistenviertel wurde in Weissensee im Juni umgesetzt. Die vorab durchgeführten Kiezblockveranstaltungen, deren Termine nur einigen wenigen Bewohner bekannt waren, dienten nahezu ausschließlich der Information über die nicht zu Ende gedachten Pläne (Thema: Kiezblock als einJähriger Versuch – nun doch nicht), eine echte Diskussion oder Mitgestaltung durch die bzw. Mitnahme der Bedenken und Hinweise der Komponistenviertelbewohner in der Umsetzung ist nicht erfolgt. Ebenso erfolgte die angekündigte Vorabinformation aller Kiezbewohner durch einen Flyer nicht bzw. absolut unzureichend.
Das Komponistenviertel wurde durch Kiezfremde Autofahrende als Durchgangsstrecke genutzt, da die Hauptverkehrsstraße Berliner Allee, zwar zweispurig ist, aber in der Realität durch Baustellen, parkende Autos, Lieferverkehr und Straßenbahnen eigentlich nur einspurig zu nutzen ist. Zudem sind die Fahrspuren extrem eng und Fahrradfahrer lassen Autofahrer riskante Überholmanöver durchführen. Wenn zusätzlich Fahrzeuge der Entsorgungsunternehmen unterwegs sind, kann es zeitweilig nicht nur zu einem Stau, sondern auch kompletten Stillstand des Autoverkehrs in dieser Hauptverkehrsstraße kommen.
Eine Möglichkeit den Autoverkehr aus dem Komponistenviertel rauszuhalten oder zu mindestens zu reduzieren wäre zunächst eine zügige Durchführung und Beendigung von Bauarbeiten in der Hauptverkehrsstraße Berliner Allee (dazu ist natürlich die Absprache und Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen und Unternehmen nicht nur vorteilhaft, sondern zwingend notwendig), um einen zügigen und ungehinderten Verkehrsfluss zu erlauben. Eine weitere Möglichkeit wäre die Einführung von Fußbodenschwellen oder Pollern im Komponistenviertel, die zwar wahrscheinlich nur wenig die Anzahl der Autos, aber definitiv deren Geschwindigkeit reduziert hätten. Die Einrichtung der Bizetstraße als Fahrradstraße ist eine gute Idee (zusätzliche Poller würden den Fahrradverkehr nicht behindern). Eine entsprechende Kennzeichnung an der Berliner Allee/ Ecke Gürtel- bzw. Rossinistraße) sollte erfolgen, damit Fahrradfahrende von der Berliner Allee umgeleitet und sicher und parallel zur ohnehin stark befahrenen Berliner Allee fahren können. Die Einführung eines ausgeklügelten und sinnvollen Einbahnstraßensystems der teils sehr engen ohnehin nur einspurig zu befahrenen Straßen so z.B. Meyerbeerstraße, Gounodstraße Herbert-Baum-Straße im Komponistenviertel würde allen Kiezbewohner ein Verlassen ihres Viertels direkt Richtung Indira-Gandhi-Straße erlauben, ohne die Bewohner und die Geschäfte der stark belastete Berliner Allee zusätzlich zu belasten. Auch würde die Parkplatzsuche nicht zu einer weiteren Stau-und damit Verkehrs- und Umweltbelastung - wie es jetzt der Fall ist - im Kiez führen.
Mit der Einführung des Kiezblockes in der ggw. Form hat sich zwar der Verkehr im hinteren Bereich des Komponistenviertels (ab Meyerbeerstraße ) deutlich beruhigt. Da aber die Autos durch die aufeinander zulaufendenden Einbahnstraßenendstücken alle in der Smetanastraße zur Berline Allee geführt werden, ist in der Smetanastraße eine neue Staustraße und damit eine deutlich höhere Verkehrs- und Umweltbelastung entstanden. Ein Abfluss des Verkehrs in die Hautverkehrsstraße über die ampelgeregelte Kreuzung ist am Tage bei Uhrzeiten zwischen 7 bis 18 Uhr nicht möglich, da die Berliner Allee zugestaut ist. Ebenso führt der Lieferverkehr (in zweiter Reihe) im letzten Teil der Smetanastraße zur Berliner Alles zu Stau, oft sogar zum Stillstand des Verkehrs. Dies führt zu einer enormen Verkehrs- und Umweltbelastung der Bewohner in der Smetana- und den Einbahnstraßenendstücken (gefangen im Kiez), zusätzlich zu der insgesamt deutlich gestiegenen Verkehrs-, Stau-, Lärm- und Umweltbelastung der Berliner Allee. Es ist an der Tagesordnung, dass nicht nur einige wenige verzweifelte Kiezbewohner teils verkehrswidrig die Einbahnstraßen fahren. Es ist vielmehr so, dass Krankenwagen und die patrouillierende Polizei die Einbahnstraßen verkehrswidrig am Tage fahren (müssen).
Nicht jeder kann berufsbedingt auf den unzureichend ausgebauten und teils unzuverlässigen ÖPNV bzw. das Fahrrad umsteigen. Ein sinnvolles Umgestalten des Komponistenviertels MIT den Kiezbewohnern ist unbedingt notwendig.