Eine Lösung von der alle profitieren? Weit gefehlt!
Die Bizetstraße wird immer Umgehungsstraße bleiben, wir leben nunmal in einer Metropole, mehr als genug Menschen sind darauf angewiesen, mit dem Auto zu pendeln. Darüber braucht man auch nicht diskutieren, viele können oder wollen nicht auf Öffis oder Fahrrad umsteigen, und das sollte so auch respektiert werden.
Dass der Kiezblock planerisch völlig unterirdisch und der Start eine absolute vollkatastrophe war, braucht man hier wohl nicht näher erwähnen. Auch die Kosten für Umsetzung (Verwaltung, Fahrbahnbemalung, Schilderwald, Polizeieinsätze) dürften enorm gewesen sein.
Für Anwohner, gerade in den Stücken der Einbahnen, hat sich wenig verbessert. Klar, es ist ruhiger geworden, keine Frage. Klar ist das angenehm. Aber wir leben verdammt nochmal in einer Großstadt, man kann nicht verlangen hier zustände wie auch dem Dorf herstellen zu können. Wer das will und braucht, der soll halt aufs Dorf ziehen.
Man sollte hier für eine Lösung sorgen, von der alle Parteien profitieren. Fahrradstraße ist super, solang sich die Radfahrer an die Regeln halten (Stichwort Zebrastreifen, rechts vor links, Geschwindigkeit). Einbahnstraßen sind, in eingen Straßen, sher gut und wichtig um den Verkehrsfluss zu regeln.
Nicht gut ist die komplette blockierung der Durchfahrt. Wenn man regelkonform in den Kiez ein oder ausfahren möchte, muss man teils erhebliche Umwege fahren. Mehr Zeit, mehr Emissonen. Parkplatzsuche wird somit noch komplizierter. Es sollte bei Anwohnern geduldet werden, wenn die zu Parkzwecken zumindest die Bizetstraße gegen den Strom fahren, um das größtmögliche chaos zu verhindern. Es muss dazu sehr regelmäßig kontrolliert werden, jeder der nicht im Kiez wohnt bekommt die Strafe, jeder der per Ausweis die Anwohnerschaft beweisen kann, darf (in Schrittgeschwindigkeit) weiter.
Was an der Situation garnicht geht: Menschen mit behinderungen werden komplett ausgegrenzt. Parken vor der Tür? Schwierig. Ohne Stau durch den Kiez? Schwierig. Krankentransportdienste? Brauchen ewig und kommen nicht durch. Und wie schaut es eigentlich mit Krankenwägen aus?
Mein Lösungsgedanke: Die Durchfahrt durch die Bizetstraße machbar, aber maximal unangenehm gestalten: Alle 200m Bodenwellen, Tempo 10 auf der ganzen Straße, grüne Inseln diagonal versetzt auf den Fahrspuren, sodass kein guter geradeausfluss zustande kommt. Damit würde man den Umfahrern der Berliner Allee den "Spaß" vermiesen, den Anwohnern jedoch eine (langsame) durchfahrt beidseitig ermöglichen. Zudem sorgt das 10er Tempolimint für mehr Ruhe, die Bodenwellen sorgen dafür, dass sich auch keiner traut schneller zu fahren.