Vorschläge zur Umgestaltung des Kranoldkiezes
Die aktuelle Situation rund um den Kranoldplatz orientiert sich zzt. ganz überwiegend an den Bedürfnissen des Autoverkehrs. Das sollte sich bei der geplanten Umgestaltung des Kranoldplatzes und des Umfeldes unbedingt ändern.
Grundsätzlich anzustreben ist hier (wie auch anderswo) eine gleichberechtigte Nutzung des öffentlichen Raums durch alle Verkehrsteilnehmer/innen, wobei Bedarfe von vulnerablen Gruppen wie z. B. Kindern, Senioren/innen und Menschen mit Handicaps, Mobilitätseinschränkungen, Demenzerkrankungen etc. besonders zu berücksichtigen sind. Zusätzlich sind weitere Faktoren wie Sicherheit, Lebensqualität, Teilhabe, Klimaschutz, Reduzierung der Lärm- und Feinstaubbelastung sowie die Stärkung umweltfreundlicher Mobilität zwingend zu beachten.
Ich mache im Folgenden Vorschläge mit Fokus auf Fußgänger/innen und Radfahrende, weil ich mich da ganz gut auskenne.
Folgende Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Mobilität für „schwächere“ Verkehrsteilnehmer/innen können kurzfristig und mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden:
- Verlängerung der Grünphasen an Fußgängerampeln
- Automatische Schaltung der Grünphasen an der Fußgängerampel Lankwitzer Straße / Ferdinandstraße
- Verbesserung der Nutzbarkeit des Oberhofer Platzes durch Tempolimit und Zebrastreifen
- Freigabe der Brauerstraße für Radfahrende entgegen der Einbahnstraße
- Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit für KFZ rund um Kranoldplatz und Oberhofer Platz
- Anlegen von Radspuren auf der Lankwitzer Straße zwischen Bahnhof und Unterführung / Königsberger Straße
- Schaffung von Abstellmöglichkeiten für Fahrräder rund um den Kranoldplatz
Folgende Maßnahmen lassen sich mittelfristig im Rahmen eines Gesamtkonzepts für den Kranoldplatz planen und umsetzen:
- Schaffung von Zwischeninseln an ampelgesicherten Fußgängerüberwegen
- Schaffung eines zusätzlichen Fußgängerübergangs auf der Königsberger Straße
- Verbreiterung des Wartebereichs an der Bushaltestelle vor der Bäckerei Walf
- Schaffung eines Fahrradparkhauses in der Nähe des Bahnhofs
- Anlegen von Fahrradwegen auf Lankwitzer Straße und Oberhofer Weg sowie am Oberhofer Platz
- Schaffung von Fahrradstraßen in Brauerstraße und Jungfernstieg mit fahrradtauglichem Übergang über Königsberger Straße
- Umgestaltung des Kranoldplatzes unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Aufenthaltsmöglichkeiten mit Bänken und Sonnen-/Regenschutz
- Verbesserung des ÖPNV-Angebots durch kürzere Bustaktung und Einrichtung von Kiezbussen mit Haustürservice
- Schaffung von Aufenthaltsmöglichkeiten für Familien mit kleinen Kindern, größere Kinder und Jugendliche
Angesichts des demografischen Wandels sowie der Zunahme von Demenzerkrankungen und Pflegebedürftigkeit wäre zudem dringend zu empfehlen, auch Konzepte zur Gestaltung „demenzfreundlicher Kommunen“ und „sorgenden Gemeinden“ oder ganz allgemein zur altengerechten Umstrukturierung des öffentlichen Raums in die Überlegungen zur Neugestaltung des Kranoldkiezes mit einzubeziehen.
In diesem Sinne bedanke ich mich für die Möglichkeit, meine Ideen und Vorschläge einbringen zu können, und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg bei einer bürgernahen Umgestaltung des Kranoldkiezes.