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Vorreiter-Kiez: Nachhaltiges und ganzheitliches Verkehrskonzept

Lasst uns ein Vorreiter-Kiez werden, ein Leuchtturm-Kiez. Viele Anwohner haben schon Vorschläge in dieser Richtung gemacht, es ist also anscheinend ein wichtiges Thema für uns. Lasst uns die Ideen zu einem zusammenhängenen Konzept verknüpfen. Folgende Eckpunkte im Sinne der Nachhaltigkeit für alle(!) Beteilligten spielen dabei eine Rolle:

*Autoverkehr erlauben, aber erschweren.

*ÖPNV erleichtern + ausbauen.

*Fuß- und Radverkehr erleichtern.

Diese drei eckpunkte greifen ineinander und verschwimmen in ihren Maßnahmen auch teilweise. Sie sind aber dennoch alle 3 gleichzeitig (!) nötig, um ein funktionierendes Konzept auf die Beine zu stellen, das dann auch tatsächlich von den Anwohnern genutzt werden kann. Bspw bringt es keinen verlässlichen (und sicheren) Mehrweg Radspuren zu markieren, wenn die PKW-Gewichtung und das PKW-Aufkommen gleich bleibt. Dann habe ich zwar eine Radspur, es trauen sich aber nicht alle sie zu nutzen, weil sie zugeparkt und links von lautem schnellen Verkehr flankiert wird. Ich bekomme aber wiederum die PKWs nicht von der Straße, wenn Autofahren so komfortabel und Alternativen wie ÖPNV und Rad so anstrengend sind. Es müssen also alle drei Säulen gemeinsam angegangen werden.

Mögliche Maßnahmen dabei sind:

*PKW-Verkehr erlauben, aber sanft begrenzen, bspw auf einspurig und/oder 30 km/h. So kommen Personen, die tatsächlich auf einen eigenen PKW angewiesen sind (Lieferanten, Firmen, Mobilitätseingeschränkte, etc) auch einfacher durch den Verkehr.

*Ampelschaltungen mit Fokus auf Fußgänger und nicht auf PKW-Verkehr anlegen. Dabei Gehgeschwindigkeit aller Alterskohorten beachten.

*Radwege von den viel zu engen Fußwegen runternehmen. Bspw auf die freigwordene PKW-Spur auf die Straße legen. Das beste Beispiel dafür auf unserem Kiez ist die Baumschulenstraße. Auf dem Fußweg teilen sich Radfahrer, Fußgänger und Händler/Cafes den Platz. Aus Sicherheitsgründen gegen sich öffnende Autotüren sind die Radfahrer gezwungen eher mittig zu fahren. Auf der anderen Seite begrenzen Händlerwaren und stehende Kundschaft den Platz. Und schon hat der gesamte restliche Verkehr auf dem Fußweg (inkl Kinder, Hunde, Rollstühle, Kinderwagen, etc) ca 1m Breite Platz um sich aneinenander vorbeizubewegen. Entspannung ist dabei nicht möglich, was sich wiederrum auf das Zusammenleben im Kiez auswirkt. *Radspuren auf der Straße gegen Zuparken und zu nahes Auffahren sichern, damit das Radfahren eine attraktive Fortbewegungsvariante wird und bleibt.

*PKW-Lautstärke auf der Straße stört das Zusammenleben aller Anwesenden im Kiez, aus die die es auslösen. Mittels der Punkte oben, lässt sich auch dieser Punkt entspannen.

*Verkehrsberuhigte Bereiche einführen, Spielstraßen und Fußgängerzonen.

*ÖPNV erleichtern und Vorrang einräumen: Sinnvoll sind dabei natürlich immer eine Erhöhung der Taktung und ein Ausbau des Netzes. Diese wirtschaftlich schwierigen Punkte könnten aber auch in einem zweiten Schritt erfolgen, wenn sich der Erfolg und der Mehrgewinn des neuen Konzeptes zeigen. Alternativ dazu eignen sich ein separate ÖPNV-Spuren, entweder komplett ohne PKW-Verkehr oder mit PKW-Erlaubnis, aber deutlichem Vorrang auf dem ÖPNV. Der Vorteil: auch hier ist der PKW-Verkehr nachwievor möglich. Wird aber soweit erschwert, dass "unnötige" Wege, weniger komfortabel werden, ein Teilweise Umstieg auf andere Verkehrsmittel erfolgt, somit die PKW-Verkehrslage entspannt wird und wiederrum der unbedingt nötige PKW-Verkehr besser durchkommt. Es greifen wieder alle Punkte von oben.

Wir sind alle Teil des Kiezverkehrs und es wäre schön wenn wir auch alle als Teil davon wahrgenommen werden würden. Mit unseren Rechten und Pflichten, aber auch mit unseren Bedürfnissen für einen lebenswerten Alltag in der Stadt und für mehr Nachhaltigkeit. Baumschulenweg kann das!

MoLaFra bearbeitet am
Referenznr.: 2020-05957

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