Zum Inhalt springen

Neue und alte Flächen für Freizeit- und Vereinssport

Jahnsportstadion, Sportanlage an der Rennbahnstraße, jede Schule im Bezirk

Zum einen sollten existierende Flächen öffentlich zugänglich gemacht werden z.B. Sport- und Spielplätze von Schulen, wo am Wochenende und nach Schulschluss Kinder und Jugendliche z.T. ohnehin schon "über den Zaun" klettern. Anstatt hier weiterhin ein künstliches Verbot aufrecht zu erhalten, sollte man mal über Schulsportanlagen als öffentlichen Raum nachdenken. Schulen sollen heute doch ohnehin mehr sein als reine Bildungsstätten. Hier sollen Familien einbezogen werden, ein Kieztreff sein, etc. Da wäre doch das Öffnen und Pflegen der Sport- und Spielplätze ein erster Schritt, der eine Kiezintegration ermöglicht. Vielleicht auch in Kooperation mit Kiez-Initiativen, die zur Pflege beitragen können.

Zum anderen kann man sich hier durchaus ein Beispiele nehmen an amerikanischen Großstädten, die öffentliche Sportanlagen in Parks und auf Brachen anlegen. Das Angebot reicht von Tennis über Fitness bis Basketball. In Berlin bzw. Pankow brauchen wir jetzt vielleicht nicht so viele öffentliche Tennisplätze, dafür aber Flächen für Mannschaftssport wie Fußball, Hockey, Volleyball und Basketball. Hockey? Ja. In der Tat. Wir haben hier in Pankow einen der mitgliederstärksten Hockeyvereine mit über 600 aktiven Kindern und Jugendlichen. Da die SG Rotation Prenzlauer Berg kein poscher Westverein ist mit eigenem Gelände wie TC Blau Weiß oder BSC oder SCC, sind die Aktiven hier auf öffentliche Plätze und Hallen angewiesen. Die wenigen, die es gibt, werden schon vom Verein genutzt - und das ist gut so. Aber wir brauchen mehr - sowohl für den Verein als auch für die Freizeit.

Zum einen benötigt der Verein für Training und Ligaspiele endlich einen vollwärtigen Platz, der einmal Teil der Sportmetropolenplanung am Jahnsportplatz war (keine Ahnung, ob der Plan noch gilt, wo man jetzt auch das Stadion verkleinern will). Dem Verein sollte hier am Jahnsportpark ein zentraler Stützpunkt gegeben werden, sowohl auf dem Feld als auch in der Halle. Das stärkt den Kiez und fördert den Verein, dessen 1. Herren in der 2. Bundesliga (Halle) spielen und sich nicht schämen sollen, dass sie keine vernünftige Halle haben mit Platz für Zuschauer, etc. Das gleiche gilt für die 1. Damen und Herren auf dem Feld. Wer Regionalliga spielt mit Chancen nach oben, verdient Unterstützung. Zum anderen wollen die Kinder auch in ihrer Freizeit auf den Platz und "zocken". Das geht einfach nicht. Wo sollen sie hin?

Wir brauchen also dringend Sportplätze und Hallen - sowohl für den Vereinssport als auch für Freizeitaktivitäten. Sich als Verein immer nur auf Schulsporthallen verlassen zu müssen, die noch dazu im ganzen Bezirk verstreut und z.T. mit ÖPNV schwer bis gar nicht zu erreichen sind, ist keine nachhaltige Lösung.

Flächen sind vorhanden. Man muss sie nur nutzen. Das gilt sowohl für Plätze als auch Hallen z.B. Jahnsportpark und die Sportanlage an der Rennbahnstraße. Für Letztere gilt: Anbindung an ÖPNV! Das ist ein Muss. Entwicklung der Brachen im Rahmen eines Gesamtkonzepts, wo es statt der aktuellen unbefriedigenden Situation eine gute Mischung aus Hallen (z.B. für Hockey, Fußball, Basketball, Volleyball) gibt, die von Vereinen genutzt werden können. Als auch Freiflächen für den Freizeitsport (z.B. Skating, Parcours, Basketball, Fußball, Hockey, Tischtennis, Tennis, Volleyball), sowie eine Entwicklung der vorhandenen Sportplätze (Kunst- und Naturrasen) für den Vereinssport, die einen attracktiven Ligabetrieb zulassen. Dazu gehören Umkleide- und Waschmöglichkeiten, Vereinsgastronomie (hierfür können sich Vereine auch zusammentun), Tribünen (da reicht auch eine gepflegte Naturtribüne, niemand braucht hier 20 Reihen Platsikstühle).

Jenseits davon kann man auch überlegen, auf Flachbauten z.B. Super- und Fachmärkte Sportplätze anzulegen. Potenzial gibt es da bestimmt auch. Ein Beispiel dafür ist die Sportanlage auf dem Kauflanddach in Erfurt.

Wenn dieser Stakeholderdialog hier ernst gemeint ist, dann ist es wichtig, dass man hierfür auch alle Stakeholder an einen Tisch bekommt. Dazu zählen die Vereine, Familien, Schulen, Kitas und soziale Einrichtungen im Bezirk. Alle profitieren davon, wenn wir a) den Freizeitsport zusammen mit dem öffentlichen Raum stärken und b) die Vereine stärken, die immer eine integrative und gesellschaftsbildende Funktion haben, wobei sie auch noch die Gesundheit der Menschen im Bezirk fördern. Ziel dieses Stakeholderdialogs muss also sein: ein klaren Bekenntnis des Bezirks zu seinen Vereinen und Bürger*innen sowie eine nachhaltige Förderung von Sport und Integration

Tong-Jin erstellt am
Referenznr.: 2019-04627

Kommentare