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Platz des Roten Wedding / Roter-Wedding-Platz

Der Name soll Bezug nehmen einerseits auf den Blutmai 1929, dessen Straßenschlachten rund um den Nettelbeckplatz, historisch belegt z.B. in der Wiesenstraße, stattfanden. Weiterhin ist der Name mit dem Kampf der Arbeiter*innenbewegung verbunden. Damals wie heute sind im Wedding Menschen zu großen Teilen aus dem Arbeiter*innenmilieu ansässig, die früher in den nahen Industrien arbeiteten, heute häufig im Niedriglohnsektor von Dienstleistungsunternehmen. Viele der Menschen, die heute den Platz bevölkern, sind durch die EU-Arbeitnehmerfreizügigkeitsregelungen nach Berlin migriert, andere stammen von Menschen ab, die als Gastarbeiter*innen in die DDR, nach West-Berlin oder in die BRD gekommen sind. Ein Bezug zum Arbeiter*innenmilieu ist somit auch heute noch gegeben. Nicht zuletzt wurde auch das "Feierabendbier" maßgeblich durch Arbeiter*innen kulturell geprägt, welches auch heute in und um den Platz herum gerne getrunken wird. Alkoholmissbrauch ist nicht nur eine Sucht im Arbeiter*innenmilieu, jedoch hier und in dieser Schicht möglicherweise am offensichtlichsten.

Der Name des Roten Wedding nimmt darüber hinaus Bezug zu emanzipatorischen Kämpfen der Arbeiter*innenklasse aus den 1920er Jahren. Noch heute wird der Platz gerne für Kundgebungen und Demonstrationen genutzt, die sich für die Rechte von Minderheiten, marginalisierten Gruppen einsetzen oder soziale Forderungen als Gegenstand haben.

Mit der Bennenung des Platzes in "Platz des roten Wedding" würden somit die zahlreichen ehemaligen und aktuellen Bewohner*innen des Weddings geehrt, die sich dem Arbeiter*innenmilieu zugehörig fühlen oder der Kämpfe der Arbeiter*innenklasse gedenken möchten. 

ansgarpansgar erstellt am
Referenznr.: 2023-17219

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