Sabac el Cher Platz
Sabac el Cher Platz ist abgeleitet vom arabischen صباح الخير, DMG ṣabāḫ al-ḫair, was Guten Morgen bedeutet - zusammengesetzt also “Guten Morgen Platz”. Der Name bezieht sich auf den Sklaven und Kammerdiener Sabac el Cher, später August Sabac el Cher, und seinen Sohn Gustav Sabac el Cher.
August Sabac el Cher war einer der ersten gesellschaftlich integrierten Afrodeutschen in Berlin. Der damals Siebenjährige wurde als sogenannter “Kammermohr” im Jahr 1843 vom ägyptischen Herrscher Muhammed Ali Pascha als Sklave an Prinz Albrecht von Preußen verschenkt. Er machte am Königshof Karriere und am 25. Oktober 1882 erhielt er für sich und die beiden Kinder die Naturalisationsurkunde des Berliner Polizeipräsidenten. Damit war er rechtlich als preußischer Bürger gleichgestellt.
Sein Sohn Gustav Sabac el Cher wurde Silberverwalter im Prinz-Albrecht-Palais, danach ein bekannter Militärmusiker und später Dirigent. Mit dem „Symphonischen Blasorchester Groß-Berlin“ war er in den 1920er Jahren wiederholt im neu entstandenen Rundfunk zu hören.
Beide waren in ihrer Einstellung nicht unproblematisch - sahen sich wohl als Preußen und dienten im preußischen Militär. Trotzdem oder gerade deswegen macht es Sinn, sich an ihre komplizierte Geschichte zu erinnern, mit dem Sabac El Cher Platz zu einem “Guten Morgen” aufzurufen und so den Namen eines prominenten Sklavenhalters mit dem Namen eines prominenten Sklaven zu ersetzen.
Das Bild zeigt das Gemälde "Preußisches Liebesglück" von Emil Doerstling auf dem Gustav Sabac el Cher mit seiner Frau Gertrude zu sehen ist. (gemeinfrei).