Walli-Nagel-Platz
Walli Nagel (1904-1983) ist die starke Frau hinter dem berühmten Berliner Maler Otto Nagel.
1925 begegnete sie ihm als Zwanzigjährige beim Besuch der „Ersten Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung“. Gegen den Willen ihrer Familie heiratete sie ihn quasi auf der Stelle und ging mit ihm für immer nach Berlin – in den Stadtteil Wedding.
Im Wedding wurde Walli Nagel mit dem alltäglichen Elend dieses Arbeiterbezirks konfrontiert. Sie engagierte sich politisch, war mit Heinrich Zille, Käthe Kollwitz, Gabriele Münter befreundet und unterstützte die künstlerischen Projekte ihres Mannes und verzichtet dafür auf die eigene angehende Karriere als Schauspielerin.
Ihre Autobiografie "Das darfst du nicht" ist Teil der interkulturellen Erinnerungskultur: Sie entwirft das Selbstbild einer Frau, die mit zwei Sprachen, in zwei Kulturen und in sehr unterschiedlichen sozialen Milieus lebte. Ihre Erinnerungen vermitteln uns Einblicke in das Leben einer willensstarken Frau, die das Wagnis einging, gegen alle Konventionen einen selbstbestimmten Weg einzuschlagen, von dem sie mit Humor und Spannung zu erzählen weiß.
(gekürzte Fassung des Klappentexts der Autobiografie "Das darfst du nicht")