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Ganzheitliche Betrachtung des Energiesystems

Übergeordnete Maßnahmen

Die Landesgruppe Berlin/Brandenburg des BDEW, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V., möchte angesichts der Vielzahl vorgeschlagener Einzelmaßnahmen den Blick außerdem auf eine ganzheitliche Betrachtung des Energiesystems lenken, damit die aus unserer Sicht wesentlichen Themen schnellstens umgesetzt werden können.

Dringender Handlungsbedarf besteht aus unserer Sicht bei den folgenden Themen:

Übergeordnete Themen

  1. Generell sind schnellere Genehmigungsverfahren und Governance notwendig, um CO2-Minderungen schneller zu realisieren
  2. Entwicklung und Umsetzung einer Dachmarkenstrategie „Klimaneutrales Berlin 2040“, die eine Breitenkommunikation der Ziele, Motive und Angebote des BEK (Beratung, Förderprogramme etc.) unterstützt
  3. Ausrichtung der Berliner Förderpolitik auf berlinspezifische Besonderheiten mit dem Ziel, Lücken in den Förderprogrammen auf Bundes -und EU-Ebene wirksam zu ergänzen
  4. Erstellung einer 10-Punkte-Agenda zur Priorisierung und Fokussierung auf die wichtigsten Maßnahmen des BEK mit großen CO2-Einsparpotenzialen

Fachthemen Energie

  1. Gemeinsame Infrastrukturplanung mit dem konsequenten Ausbau und Umbau von Stromnetzen, Fernwärme, Gas/Wasserstoff-Netzen, inkl. der beschleunigten Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung
  2. Stromanbindungen zwischen Berlin und dem Umland ausbauen, um ambitioniert Strom aus erneuerbaren Quellen nach Berlin leiten zu können und die Sektorenkopplung zu ermöglichen, d. h. „Erneuerbarer Strom“ für Berliner Wärme und Mobilität  (Die Studie „Berlin Paris-konform machen“  und die Regionalstudien der 50Hertz Transmission GmbH gehen davon aus, dass Berlin in 2030 etwa 21 TWh Strom benötigt - heute sind es 14 TWh.)
  3. KWK Anlagen aller Größenklassen sind notwendig, um in den kalten dunklen Zeiten die Versorgung von Wärmepumpen und E-Mobilität ohne Kohle (in Berlin und außerhalb von Berlin) zu sichern (s. Studie „Berlin Paris-konform machen“)
  4. Die Anbindung von Berlin an den Europäischen Wasserstoff Backbone ist unbedingt notwendig (s. Studie „Berlin Paris-konform machen)
  5. Abwärmenutzung in Berlin statt Müllexporte mit ungenutzter Müllenergie
  • gleichzeitig Vermeidung weiterer Emissionen (CO2, NOx, Staub, Lärm)
  • mehr Müllabwärmenutzung am Standort Ruhleben führt zur Komplettauslastung der technischen Kapazitäten; neue Verbrennungsanlage im Osten von Berlin erforderlich

      6. Geothermie-Nutzung forcieren

  • Tiefengeothermie durch schnelle Erkundungsuntersuchungen vorantreiben (s. Studie „Berlin Paris-konform machen“)
  • Potenzialnutzung der oberflächennahen Geothermie durch schnellere Genehmigungsverfahren unterstützen

        7. Biomasse muss konsequent aus den Sektoren Verkehr, Stromerzeugung,     Neubaugebäude und Sanierungen herausgezogen und in die notwendigen Anwendungen, z. B. im Gebäudebestand mit dezentralen Heizungssystemen oder Wärmenetzen, fokussiert werden

 

BDEW Landesgruppe Berlin Brandenburg bearbeitet am
Referenznr.: 2022-13970

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