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Impulse für die Smart City Strategie Berlin

Idee für die Stadt

Für die schrittweise Entwicklung Berlins zu einer Smart City sind eine effektive Steuerung und Umsetzung auf Basis landespolitischer Zielvorgaben notwendig. Umsetzungspartner wie Haupt- und Bezirksverwaltungen, Berliner Infrastrukturbetriebe, Unternehmen und Bürgern werden damit erst handlungsfähig. Eine zukunftsorientierte Smart-City-Infrastruktur baut auf der bisher bestehenden städtischen Infrastruktur auf und erweitert sie um die digitale Komponente.

  • Klärung von Verantwortlichkeiten und Koordinierung in Politik und Verwaltung eindeutig mit den ersten 100 Tagen der neuen Regierung festlegen und ressortübergreifendes Handeln verbindlich sicherstellen; Landespolitische Zielvorgaben müssen dabei frühzeitig gesetzt werden. Das Monitoring und die Projektanpassung sind dafür genauso wichtig, wie die Verantwortung der zuständigen Senatorin und des neuen CDOs.
    • Zielgerichtetes und wirtschaftliches Handeln legen dabei die Arbeitsweise in Form eines Smart City Hubs (mit Testfeldern und Reallaboren) nah. Der Erfolg dieses Hubs wird anhand von Kooperationsprojekten zwischen zentralen Smart City Akteuren wie z.B. dem CityLAB, Netzwerk Smart City Berlin, InfraLAB, Geschäftsstelle Zukunftsorte und eine „Außenstelle“ der Verwaltungsakademie gemessen. Der Smart City Hub schafft damit sowohl örtlich als auch virtuell einen klaren Ansprech- und Umsetzungspartner für Bürger, Unternehmer sowie Verwaltungsmitarbeiter.
  • Öffentliche Beschaffungs- und Vergabepraxis innerhalb des gesetzlichen Rahmens für Einkauf/Einsatz smarter Lösungen öffnen; durch Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter und Vernetzung mit innovativer Wirtschaft – Paradigmenwechsel zugunsten von Innovativen und Referenzanwendungen
  • Landesunternehmen und Infrastrukturbetriebe sind als Vorreiter einer Smart City zu befähigen (z. B. über bestehende Zielvereinbarungen). Denn durch (1) die Digitalisierung vorhandener Infrastrukturen, (2) die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle etwa im Strom- oder Wasserbereich und (3) neue Dienstleistungen für Städte und Bürger gelingt die Umsetzung in Berlin.
  • Ausweitung des städtischen Aufgabenbereichs bei der Verfügbarkeit und Nutzung eines Berliner IoT-Netzes (z. B. auf Basis der Schmalbandtechnologie LoRaWAN); Eine Zusammenarbeit und Umsetzung mit Berliner Landesbetrieben und/oder der TTN Community Berlin wird dabei als zwingend notwendig betrachtet.  
  • Bedarfs- und datengestützte Stadtentwicklung; Die bisherigen Aktivitäten sowie gesetzlichen Grundlagen bei der Veröffentlichung von Daten (Open Data) durch die Berliner Verwaltung und die Landesunternehmen müssen dringend fortgeführt, weiterentwickelt und konkretisiert werden. Dazu zählen auch die Fortschreibung der Open Data Strategie aus dem Jahr 2012 sowie die Erweiterung der Aufgabenbereiche der Open Data Informationsstelle (ODIS). Alle weiteren Schritte sind hierbei auch zwingend unter der Notwendigkeit einer erstmalig zu erarbeitenden Data-Governance-Strategie und eines Data Hubs zu betrachten, deren Umsetzung als Ziel gesetzt ist und über einen Proof of Concept hinausgehen muss. Der Data Hub muss dabei an städtischen Bedürfnissen und Werten sowie Verwaltungsbedarfen ausgerichtet werden.
  • Entwicklung eines digitalen Zwillings; regelmäßig zu aktualisierendes 3D-Stadtmodell, das auf Basis von Echtzeitdaten Folgeeinschätzungen von städtebaulichen Entwicklungen ermöglicht, Planungen datengetrieben unterstützt sowie bei der Bewertung von Szenarien Orientierung gibt. 
  • 15 Minuten City Mobilität; Punkt-zu-Punkt 15 min für städtische Wege durch Konditionierung und Attraktivitätssteigerung aller Verkehrsmittel sowie app-basiertes Routing durch die Stadt. Dies kann u.a. tägliche Arbeitswege deutlich optimieren und in geeigneten Fällen den Wirtschaftsverkehr intermodaler und nachhaltiger gestalten.
  • Future Quartier; Pilot-Quartiere, in denen das Quartier der Zukunft erlebbar wird - mit Fokus auf Lebensqualität, Mobilitätslösungen und Infrastruktur. Wohnen und Arbeiten der Zukunft sind hier gemeinsam zu denken – nicht zuletzt mit Blick auf eine nachhaltig gelingende Gestaltung alltäglicher Anforderungen im Rahmen von Beruf und Familie.  
  • Urban Circular Economy Hubs; Hubs, in denen urbane Circular Economy erlebbar wird - mit Fokus auf Fertigung, Logistik, Abfall/Verwertung/Reparatur, Urban Production und Recycling; Wichtige Anlaufpunkte für mittelständische Unternehmen, um nachhaltiger wirtschaften zu können, indem Prozesse erlernt, Technologien verstanden und neue Ideen sichtbar werden.  
  • Nur im Wir zum Erfolg; Das Land Berlin sollte darüber hinaus erstmalig seine Bezirke bei der Digitalisierung unterstützen, indem gemeinschaftliche Vorhaben mit Modellcharakter im Bereich Smart City finanziell bezuschusst werden. Voraussetzung muss dabei sein, die Ergebnisse für alle Berliner Bezirke nutzbar zu machen und die Zusammenarbeit der Bezirke mit kommunalen Akteuren zu stärken. (Best Practice u.a. Hessen https://digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat/Phase-2

 

Grundlegende Anforderungen an eine gelingende Stadtentwicklung unter Einbeziehung aller Stakeholder und Kompetenzen:

  • Sicherung des Fachkräftenachwuchses durch mehr Netzwerkformate zwischen Wirtschaft und Bildungsreinrichtungen sowie Abbau von Hürden bei der Zuwanderung
  • Gemeinsames Marketing der Stakeholder für eine lebenswerte Stadt
  • Gesellschaftlichen Wandel (z.B. durch Digitalisierung bedingt) besser flankieren
  • Standortbedingte Hürden für die Ansiedlung innovativer Unternehmen abbauen
  • Wirkungsgrad der zur Verfügung stehenden Fördermittel durch vereinfachten Zugang und beschleunigte Verfahren erhöhen
IHK Berlin bearbeitet am
Referenznr.: 2021-13461

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