Zum Inhalt springen

Verhältnismäßigkeitsgrundsatz beachten - a l l e Interessen berücksichtigen - Befragung a l l e r Anwohner der Zone 4

Wenn man den Verkehr beruhigen und die Verkehrssicherheit erhöhen möchte, finde ich es völlig übertrieben, gleich mit der Keule zuzuschlagen und allen Verkehr zu verbieten. Man kann ohne erhebliche Verkehrsbehinderungen stattdessen einfach zuzätzlich zu der Geschwindigkeitsbegrenzung noch Bodenschwellen einbauen, die so hoch sind, dass sie ein schnelles Durchfahren unmöglich machen, und alles besser beschildern (Spielstraßenschilder, auch schon an den Einfahrten von der Kant- und der Bismarckstr., große Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen z.B.) - so etwas nennt sich Verhältnismäßigkeitsgrundsatz: ein Eingreifen in die Sphäre anderer mit dem geringsmöglichen Mittel zur Erreichung des Zwecks. 

Was nützen verödete Straßen wie auf dem Foto hier? So sieht die Straße immer aus. Von wem und warum wurde es eigentlich erlaubt, die Weimarer Straße zu einer Art Privatstraße umzuwidmen, die niemandem etwas nützt, außer den Bewohnern der vier Häuser dort? Ich kenne die Straße von Anfang an nur wie auf diesem Foto: kein Mensch zu sehen.

Die bezweckten Straßensperrungen  dienen nur den direkten Anwohnern der beiden Straßen - damit die ihre Ruhe haben. Alle anderen haben nichts davon, eher sogar im Gegenteil. Der Verkehr verlagert sich nur auf die anderen umliegenden Straßen, die Parkplatzsuche für die ohnehin schon große Parkplatznot wird immer länger, auch, weil man nicht mehr um den Karl-August-Platz herumfahren kann, um einen Parkplatz zu finden. Das Hin- und Herkurven erhöht dann wieder die Luftverschmutzung. 

Ich wohne hier schon seit über 20 Jahren im Kiez, und es wird immer schwieriger, sein Auto irgendwo zu lassen. Dabei möchte ich mal darauf hinweisen, dass zum Kiez nicht nur die Straßen unmittelbar um den Karl-August-Platz herum gehören, sondern auch die Anwohner der anderen Straßen bis hin zur Bismarck- und zur Leibnizstraße. Die Bewohner der Leibnizstraße können ihre PKWs z.B. nur am Karl August-Platz parken, weil östlich der Leibnizstraße eine andere Parkzone beginnt. 

Ich fahre kaum Auto, sondern in erster Linie Fahrrad, in zweiter Linie BVG, dann viel zu Fuß, und nur ca. alle zwei Wochen mal Auto - dann aber, weil es wirklich anders nicht oder kaum geht, z.B. fahre ich bei schlechtem Wetter nicht Fahrrad. Ich möchte nicht bei Regen und Schnee auf das Fahrrad angewiesen sein! In der Zwischenzeit möchte ich aber irgendwo auch das Auto abstellen dürfen...

Und eins möchte ich festhalten: Ich habe mich in über 30 Jahren Berlin noch nie irgendwo als Fußgängerin behindert gefühlt. Es war dafür immer genug Platz da! Und davon, dass man unbedingt noch mehr Freiraum braucht unter Aussperrung der umliegenden Gegenden, kann doch wohl auch keine Rede sein. Ich finde, dass es schon genug Platz gibt für Kinder, Fußgänger, Restaurants, Kneipen etc. 

Ich finde es ärgerlich, zu unterstellen, dass eine Mehrheit für all die Sperrungen ist. Ich habe z.B. erst jetzt mitbekommen, dass es überhaupt so eine Plattform gibt, auf der man sich beteiligen kann. Sicher geht das auch anderen so. Zu unterstellen, dass die schweigende Mehrheit für die geplanten Maßnahmen ist, finde ich absolut nicht in Ordnung. 

Vor der endgültigen Einführung sollten bitte a l l e  Einwohner befragt werden, auch die Autobesitzer. Und auch diejenigen, denen es nicht liegt, sich an einer Bürgerinitiative zu beteiligen oder dorthin zu gehen, um sich gegen die dort Anwesenden zu stellen. Oder sollen die nur gezwungen werden, entnervt ihre Autos abzuschaffen? 

Befragt wurde aber hier in der Gegend meines Wissens niemand, ich habe zB erst gestern (23.6.) von dieser Plattform und darüber von den genaueren Plänen erfahren. Ich hatte nicht einmal irgendwelche Flyer im Haus oder irgendwo hier. Diejenigen, die sich hier beteiligen, sind nach meinem Eindruck überwiegend die Aktivisten, die etwas verändern wollen, und daher von den Plänen der Initiative wissen. Das gibt möglicherweise ein falsches Bild ab.

Also: alle beteiligen, im. g e s a m t e n. Kiez, und zwar so, dass a l l e davon erfahren!

Elena21 bearbeitet am
Referenznr.: 2021-12397

Kommentare