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Nicht zu Ende gedacht

Soziale Infrastruktur

Das Neubau und somit auch Nachdichtung nötig sind, steht ja außer Frage, aber die Pläne für diese Wohnunggegend sind nicht zu Ende gedacht.

1. Die Infrastruktur gibt eine Nachverdichtung in dem Maße doch gar nicht her. Bei 95 neuen Wohnungen rechne ich mal tief und behaupte das es mindestens das doppelte an neuen Bewohnern bedeutet (es werden sicherlich deutlich mehr aufgrund der bisher bekannten Zimmeranzahl).

Schon heute gibt es hier zu bestimmten Uhrzeiten kaum noch realistische Chancen auf einen Parkplatz der in Wohnungsnähe ist, das wird sich mit der Wiedereröffnung des Spreeparks noch massiv verschärfen und das ganz ohne Neubau. Da helfen auch die geplanten 19! Parkplätze absolut nicht weiter.

Einkaufen ist dank der Schließung des Nettos in de Eichbuschallee ebenfalls schon jetzt kritisch. Der Netto im Dammweg ist zwar gut sortiert, es kommt jedoch nicht selten vor das einiges am Nachmittag nach der Arbeit bereits heute nicht mehr verfügbar ist (das betrifft vor allem Obst, Gemüse und weiteres was man täglich braucht).

Die Ärzte hier in der Gegend nehmen fast gar keine neuen Patienten mehr an (selbst bei Notfällen gibt es kaum eine Chance) da sie schlicht und ergreifend überlaufen sind.

Die bisher vorhandenen Spielplätzen (die ja weg kommen HAHA) sind schon heute für kleine Kinder (meiner ist 3,5J) kaum geeignet. Nun kommen aber sicherlich noch einige Kinder dazu, welche dann gar keinen Spielplatz mehr haben. Der Weltspielplatz ist keine Alternative, da er für die meisten Kinder nicht ohne Begleitung zu erreichen ist und bei guten Wetter nachmittags absolut überlaufen ist.

Durch die Bebauung des großen Innenhofes Am Plänterwald/Orionstr. mit zwei großen Blöcken und einem Anbau sitzen dann bald viele Mieter (ich auch) im Dunkeln. Ich selbst wohne im Erdgeschoss und werde wohl beim Blick aus dem Fenster nur noch Parkplatz und Hauswand sehen. Schon heute habe ich nur wenige Stunden die Sonne im Fenster, wenn die neuen Gebäude stehen wird das nicht mehr der Fall sein. Ob das dann noch ein zufriedenes Wohnen ermöglichen wird, wage ich zu bezweifeln.

Die Bäume des genannten Innenhofes machen einen Großteil der Lebensqualität hier aus. Sie spenden den nötigen Schatten und halten auch an richtig warmen Tagen die Temperaturen in einem erträglichen Maß (übrigens ist dieser Effekt auch in den tiefer liegenden Wohnungen oft der Fall.). Wenn der Innenhof zu betoniert wird, verschwindet auch dieser Teil der Lebensqualität. Ganz davon ab, sind die Bäume mehrere Jahrzehnte alt, da sollte man im Sinne der Klimaerwärmung eventuell auch mal drüber nachdenken...

Das sind nur einige Beispiele, um aufzuzeigen das es sinnvoll wäre, Planungen nicht nur aus dem Blickwinkel des Bedarfs heraus zu schaffen. Wie gesagt, das Wohnraum benötigt wird, sicherlich auch hier, ist nicht die Frage, aber bitte durchdacht, denn die meisten die hier leben möchten morgen nicht in einem Kaputten "Ghetto" aufwachen. 

Pschleupner erstellt am
Referenznr.: 2021-12281

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