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Nachverdichtung JA, aber NICHT SO!

Bauliche Dichte

Als langjährige Anwohnerin im Wohngebiet, Am Plänterwald/Orionstraße, frage ich: 1. Warum wurden so viele Flächen in Berlin für Luxuswohnbauten freigegeben und der normale Berliner Bürger, der in dieser Stadt lebt und arbeitet, hier durchaus geboren wurde, dadurch immer mehr an Wohn- und Lebensqualität verliert, weil sein bestehendes gesundes Wohn- und Lebensumfeld mit Erholungs -und Grünflächen, Spielplätzen etc. durch eine extreme Nachverdichtung zerstört wird ? 2. In 12/2019 verkündete der Senat die berlinweite Klimanotlage. Die Folgen sind ansteigende Herz-Kreislaufbeschwerden, vermehrte Hitzetode. Enge und wenig Stadtgrün fördern Aggressivität und psych. Beschwerden wie z.B. Depressionen, die rasant zunehmen. (Dt. Ärzteblatt 05/20). Bäume sind Medizin! Sie sorgen für eine sauerstoffreiche, frische und kühle Luft, ihre äther. Öle stärken das Immunsystem, senken den Blutdruck und bereits nach 20-30 Minuten enorm den Stresslevel. Aufgrund von zu dichter Bebauung und fehlendem Grün wird sich der Lärm- und Geräuschpegel deutlich erhöhen, die Luftqualität deutlich verschlechtern, das Tageslicht in den Wohnungen verringert, vor allem dramatisch verringert für die Parterre-Wohnungen, die an sich schon unter einem Mangel an Tages- und Sonnenlicht, auch aufgrund fehlender Balkone, zu leiden haben, insbesondere die, die durch einen Balkon über sich so beschattet werden, dass sie sogar in den Sommermonaten dunkle Wohnungen haben. Nach der geplanten extrem dichten Bebauung werden diese Wohnungen noch dunkler und keinen Himmel, kein Grün mehr sehen können, nur auf eine Häuserwand bzw. in die Fenster des Gegenübers schauen. 3. Warum werden nicht alternative Möglichkeiten genutzt und andere Wege eingeschlagen? https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1114/111408a.htm

87.000 neue Wohnungen könnten in Berlin geschaffen werden, ohne Grün- und Freiflächen zu bebauen - Studie der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus Flachbauten, die aufgestockt werden können, Discounter mit ihren großen Parkplätzen, die man überbauen kann, oder leerstehende Hochgaragen, die sich für Wohnzwecke umbauen lassen, sowie leere Kaufhäuser, Tankstellen, Imbissbaracken – würde man diese Potenziale nutzen, könnte Berlin die Bebauung von Grünflächen vermeiden. Die Untersuchung widmet sich dem Norden Neuköllns und listet allein dort 32 Standorte auf. 3700 Wohnungen könnten dort entstehen. Insgesamt bietet sich dem Bezirk Neukölln einschließlich Dachgeschossausbauten und Nachverdichtungen ein Potenzial für 18.600 Wohnungen. Hochgerechnet auf Berlin wären 87.000 Wohnungen möglich, ohne Grünflächen zu beanspruchen. Artikel von 2016: Die Nachverdichtung der Stadt ist planlos https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm0916/091612.htm Berlin agiert ziemlich planlos, wo wann was gebaut wird. Kaum eine Fläche – scheint sie auch noch so ungeeignet – ist sicher vor einem Neubau. Auch ökologisch wertvolle und stadtklimatisch wichtige Freiflächen sind gefährdet. 6 Berliner Naturschutzverbände haben die Kampagne „Immer.Grün“ gestartet und fordern, kostbare Grünflächen dauerhaft zu sichern. „Eine nachhaltige, planvolle Stadtentwicklung zeichnet sich durch flächensparendes Bauen mit gleichzeitiger Sicherung der Grün- und Freiflächen aus“, sagt Ulrike Kielhorn vom NABU Berlin. Aus Sicht der Verbände haben die bisherigen Instrumente versagt. Deshalb mahnen sie einen Dialog darüber an, welche Flächen zu erhalten sind. „Berlin muss aufhören, ausschließlich über Neubauten zu reden. Stattdessen muss die Stadt anfangen, sich auch damit auseinanderzusetzen, welche Flächen benötigt werden, um die Lebensqualität zu sichern“, fordert Andreas Faensen-Thiebes vom BUND.

Ich, als Ur-Berlinerin, wünsche ich mir eine zukunftsträchtige, dem Menschen dienende, zuträgliche, lebenswerte und somit nachhaltige Stadtplanung für UNSER Berlin, in dem WIR, normale Bürger, auch Kinder und Alte noch gerne, gut und gesund leben können, durch:         Entschärfung der geltenden Abstands- und Freiflächenregeln durch erneute Inkraftsetzung der vor 2006 in der Bauordnung (BauO) bestehenden Regeln (Rücknahme der 60 %igen Reduzierung zulässiger Gebäudemindestabstände).         Der uneingeschränkte Schutz aller Bäume ab 80cm Durchmesser (gemessen in 1,30m Höhe) bei Nachverdichtungen ist zu gewährleisten und der § 6 der Berliner Baumschutzverordnung zu Ersatzpflanzungen oder Ausgleichsabgaben zu streichen.         Die Richtwerte des Landschafts- und Artenschutzprogramms (LaPro) für wohnungs- und siedlungsnahe öffentliche Grünflächen von 13 m² je Anwohner*in sind einzuhalten.         Verpflichtende Vorgaben zur Klimaanpassung von Wohngebieten und Minimierung der Hitzebelastung von Wohnungen einführen! Z.B.: Festlegung einer Mindestzahl wohnungsnaher großkroniger Bäume je Einwohner, Begrünung von Fassaden und Dächern, kühlende Wasserelemente.         Die Vorgaben der DIN EN 17037 (Versorgung von Innenräumen mit Tageslicht) sind für sämtliche Bestands- und Neubauwohnungen verbindlich umzusetzen!         Die Versorgung mit ausreichenden wohnungsnahen Spielplätzen für kleine und große Kinder (1 m² Spielfläche/Einwohner*in) muss auch nach Nachverdichtungen gewährleistet bleiben. Die Vorgabe von 4 m² Mindestspielfläche je Neubauwohnung (vgl. § 8 BauO Berlin) zusätzlich zur Bestandsspielfläche muss eingehalten und die Umsetzung kontrolliert werden.

Klimanotstand erstellt am
Referenznr.: 2021-12257

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