Solide Auswertung von Idee, Prozess und Ergebnis gewünscht
Liebe Stadtwerkstattmacherinnen und -macher. Liebe Senatsverwaltungen (also die, die hier mitlesen, wahrscheinlich nur SenSW). Liebe (wahrscheinlich nicht mitlesende) Menschen aus der Bezirkspolitik und -verwaltung sowie von anderen Sentatsverwaltungen - insbesondere SenUVK und SenKult: Ich hatte in einem Telefonat mit Dorothea Vogelgsang schon mal mündlich vieles angesprochen, was im Stadtwerkstattprozess aus meiner Sicht nicht gelungen ist. Vieles davon bezog sich auf Erwartungen, die am Anfang dieser Phase (wieviel Jahre ist das jetzt her, wirklich dreieinhalb?) geweckt wurden und die ziemlich klar nicht eingelöst wurden.
- Wo war das Nachdenken über die Zusammenhänge über Einzelprojekte hinweg in der Berliner Mitte? (obwohl immer wieder eingefordert)
- Wo war die Zusammenarbeit der Verwaltungen? (dto)
- Wo war die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft? (Als "Partner" werden stets nur institutionelle Partner wie SenUVK oder WBM verstanden)
- Wo ist die Vorhabenliste?
- Wann wurde damit begonnen, die "Leitlinien" auf den größeren Bereich der Stadtwerkstatt zu übertragen und fehlende Zielbsteimmungen für dieen Bereich zu entwickeln?
- Wo ist die Entwicklung einer integrierten Strategie auf Grundlage der Leitlinien?
- Was wurde aus den gemeinsam entwickelten Vorschlägen, wie noch weitere Akteure einbezogen werden können (ich erinnere mich an ein Gespräch mit Herrn Weiblen, einer älteren Dame, an deren Namen ich mich leider nicht erinnern kann, Ferdinand Nehm und mir vor ca. drei Jahren)?
- Wo ist die praxistaugliche Reaktion auf die Zukunftsanforderungen der Stadt (Klimaanpassung, Verkehrswende, Stadt für alle, Artenschutz, Zurückgewinnung des öffentlichen Raums, nachhaltiges Bauen ...)?
- Wann war das letzte Mal ein Bezirkspolitiker in der Stadtwerkstatt (das war früher anders)?
Im Fragebogen gibt es so viele Antwortmöglichkeiten, doch kritische Antworten - die ich wesentlich für konstruktive Änderungen in der Zukunft halte - sind kaum möglich. Darum kann ich den Fragebogen leider nicht zutreffend beantworten. Die digitalen Möglichkeiten wurden genutzt, der Gesprächsfaden ist nicht abgerissen, aber die neuerdings als "Beteiligung" eingestufte Variante "Stellen Sie Ihre Fragen - wir sind die Experten, die Ihnen Antworten geben" ist eine partizipative Einbahnstraße. Ich kann mir nicht vorstellen, das IPG nicht darauf hingewiesen hat.
Es gibt wirklich viele Menschen, die an der Entwicklung der Berliner Mitte interessiert sind, eine enorme fachliche und persönliche Kompetenz beitragen können, der Stadtwerkstatt aber den Rücken gekehrt haben, weil sie sie für enttäuschend und das persönliche Engagement an dieser Stelle für nutzlos halten. Ich selbst habe die Hoffnung noch nicht aufgeben (ist wahrscheinlich eine Typfrage), aber zermürbend finde ich die Verfahren auch. Für Sonnabend wünsche ich mir eine ehrliche Analyse und kein nachträgliches Bejubeln. Die nicht öffentlich tagenden Begleitkreise und Steuerrunden sind übrigens nicht gerade förderlich für das Vertrauen in die Prozesse. Auch darüber sollte das Nachdenken nicht aufhören. Danke und bis Sonnabend.