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Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich ohne Durchgangsverkehr

GESCHÄFTSSTRAßE

Da mittlerweile wohl allen Akteuren klar ist, dass es eine Lösung für alle Zielgruppen in der DÖ nicht geben wird, sollte man den Worten unseres Verkehrsministers auf der gestrigen ADFC-Onlineveranstaltung "So geht #Fahrradland" (https://www.youtube.com/watch?v=LjhCFRKLAk8) Taten folgen lassen, die alten Denkmuster der letzten Jahrzehnte in den Verwaltungen ablegen und innovative Wege beschreiten. Jill Warren von der European Cyclists Federation hat in ihrem Redebeitrag aufgezeigt, dass man mit viel Mut in großen Städten Europas die alten Auto zentrierten Denkmuster ablegt und auch nach dem massiven Rückbau von Autoinfrastruktur Wahlen gewinnen kann.  Das entscheidende ihrer Meinung nach ist jedoch eine Vision.

In diesem Sinne sollten wir in der DÖ ab sofort die Vision eines verkehrsberuhigten Geschäftsbreiches nach §45 Absatz 1d der StVO (d.h. ohne Durchgangsverkehr und einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 km/h für alle Verkehrsteilnehmer) mit einer maximalen Breite von 6,5 m formulieren und umsetzen. Mir ist bekannt, dass diese Idee nicht neu ist und in den letzten Jahren bereits diskutiert wurde. Die Zeiten ändern sich jedoch rasant und die heranwachsende junge Generation wird heutige Entscheidungen in einigen Jahren revidieren. Da wäre es sehr schade, wenn wir heute unser wertvolles Steuergeld und EU-Mittel weiterhin für eine Auto zentrierte Infrastruktur ausgeben, die in einigen Jahren eh obsolet ist.

Ohne einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich (vielleicht als Zentrum eines künftigen Kiezblocks) wäre das Ziel des Fördergebietes Aktives Zentrum aus meiner Sicht verfehlt und die dafür eingesetzten EU-Mittel umsonst ausgegeben, was vielleicht sogar rechtliche Konequenzen für Berlin hätte. Ganz abgesehen vom Imageschaden für unseren Stadtbezirk und Berlin.

Eine Begrenzung auf 20 km/h hätte viele Vorteile:

  • die Straßenbahn schleicht insbesondere morgens und nachts durch die DÖ und die Erschütterungen in den Häusern werden reduziert
  • die DÖ wird zur attraktiven Straße, wo man gerne wohnt
  • Lärm wird enorm reduziert
  • das Unfallrisiko sinkt enorm
  • es macht Spaß, in einer ruhigen Geschäftsstraße einzukaufen und sehr breite Gehwege laden vor Cafes zum Verweilen ein, da es keinen Durchgangsverkehr mehr gibt

In diesem Sinne wünsche ich mir von den politisch Verantworlichen und von den Verwaltungsangestellten in unserem Bezirk Treptow-Köpenick Mut, viel Kraft und einen langen Atem bei der Planung und Umsetzung der von mir dargestellten Vision, insbesondere im Wahljahr 2021!

Friedrichshain-Kreuzberg zeigt uns beim Bergmannkiez, wie es geht.

 

RRutz bearbeitet am
Referenznr.: 2021-11938

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