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Ein Wahrzeichen für Berlin- der neu gestaltete Mühlendamm

Der Mühlendamm ist einzigartig in Berlin. Seine 800jährigen Geschichte war immer geprägt von Wirtschaft (Mühlen), Handel (Kolonnaden und angrenzende Märkte, später Sparkassengebäude), natürlich dem Verkehr, in dem er die beiden angrenzenden Städte Berlin und Kölln verband. Und natürlich die Schiffahrt, die übrigens bis 1896 über den Spreekanal abgewickelt wurde, erst dann gab es hier eine Schleuse. Der Kurfürst ließ diesen wichtigen Ort von keinem geringeren als dem Architekten Nehring mit Kolonnaden ausstatten, damit der Mühlendamm der Residenzstadt würdig sei.

Diese Bedeutung muß der Mühlendamm wiedererlangen, nur übersetzt in unsere Zeit. Neben den viel diskutierten Verkehrsfragen, werden Ideen gesucht, wie der neue Mühlendamm wieder zu einem Wahrzeichen Berlins werden kann, der Bundeshauptstadt würdig.

Man kann Elemente aus der Vergangenheit neu interpretieren, die Nutzungen sind dann sicherlich eher kultureller Art, Gastronomie oder ein Ort, wo sich Bürger treffen können, um ihr Recht auf Bürgerbeteiligung warzunehmen, ein Diskussions- und Ausstellungsort - ein Haus der Bürger.

Man hätte sogar über die Nutzung der Wasserkraft nachdenken können, was aber durch die Verlegung des Wehres neben die Schleuse nicht mehr möglich ist - verpaßte Chance.

Das beiliegende Bild ist eine Entwurfsstudie, die sich mit der Neuinterpretation historischer Elemente des Mühlendamm auseinandersetzt und versucht, die angrenzenden ältesten Plätze von Berlin zu verbinden, einschließlich der Wiederherstellung der Fischerbrücke als Verbingung nach Süden. Der mit Kolonnaden überdachte nördliche Teil der Brücke ist wie ein Balkon über der Spree mit Blick zum Dom und weiteren Brücken (©Lutz Mauersberger) - eine mögliche Idee.

Es gibt viele überzeugende internationale Beispiele für neue Brücken, die meist durch spektakuläre Tragwerke auffallen. An dieser Stelle sollte Berlin sich mal nicht lumpen lassen.

Lutz Mauersberger erstellt am
Referenznr.: 2021-10884

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