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Gesamtkonzept zur Entlastung der Trasse Leipziger Straße-Mühlendamm-Grunerstraße

SenUVK verkündet dass das Verkehrsaufkommen jetzt so hoch ist, also braucht man eine breite Brücke mit vielen Autospuren. Es ist keine Planung, wenn man punktuell den Zahlen hinterher baut.

Auf der anderen Seite wird die Mobilitätswende verkündet und von der Verkehrssenatorin eine starke Einschränkung des MIV gefordert, aber das Gegenteil geplant.

Es gibt Planungen wie FNP, Planwerk Innenstadt und STEP, die für die Innenstadt eine deutliche Abnahme des MIV vorsehen, nicht, weil er nicht da ist, sondern weil es das planerische Ziel ist, begründet auch durch die abnehmende Anzahl an berlinern, die ein Auto besitzen. Dazu braucht es aber auch Alternativen beim ÖPNV. Da sehe ich schwarz, wenn ich mir die Planungsdauer der Straßenbahn am Ostkreuz oder am Mühlendamm ansehe.

Es muß ein Gesamtkonzept her, das die Entlasung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr darstellt. Es werden viel mehr Planungskapazitäten benötigt um die vielen Vorhaben zu bewältigen.

Außerdem darf nicht vergessen werden, dass der Verkehr nur EIN Aspekt der Neuplanung des Mühlendamm ist. Die Selbstverständlichkeit, mit der viele den Mühlendamm als Durchfahrtsstrecke für sich reklamieren zeigt, dass durch die Auslöschung jeglicher urbaner städtischer Struktur und die Begrabung unter einer achtspurigen Autobahn mitten durch die Altstadt ein Gewohnheitsrecht abgeleitet wird, das es nicht gäbe, hätten wir es mit intakter Stadt zu tun. Hier gab es früher den Spittelmarkt, die Gertraudenstraße, den Köllnischen Fischmarkt, den Molkenmarkt usw. -eine Folge von Platz- und Straßenräumen, die den Reiz des Stadtkerns ausmachten und trotz Verkehr auch sehr belebt waren (Kaufhäuser, Restaurants, Geschäfte).Niemand käme auf die Idee die Potsdamer Straße sechsspurig auszubauen, nur weil das Verkehrsaufkommen hoch ist. Das Gegenteil war der Fall. Es gibt jetzt nur noch eine Fahrspur je Richtung und es fuktioniert auch.

Lutz Mauersberger erstellt am
Referenznr.: 2021-10813

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