Zum Inhalt springen

Pilotprojekt Grüner Kiez

Der Wrangelkiez wird autofrei! Das Befahren und Beparken des Wrangelkiez mit privaten Kraftfahrzeugen ist unter kleinen Ausnahmen ausgeschlossen. Private PKW können in einem smarten Parkhaus abgestelllt werden, das in ca. fünf bis sieben Gehminuten vom Wohnsitz zu erreichen ist. In dem Parkhaus erfolgt eine platzsparende Verwaltung der abgestellten Autos. Das Parkhaus verfügt über ein bepflanztes Dach zur Klimaregulierung. Vorteil für die AutonutzerInnen: Man muss nicht mehr nach einem Parkplatz suchen, denn der Stellplatz ist stets verfügbar und wird direkt angefahren. Außerdem ist das Fahrzeug hier witterungsunabhängig abgestellt, es steht nicht im Regen, im Winter muss man keine Scheiben enteisen, überdies steht es sicherer als auf der Straße. Gewinn für den Stadtraum: die Nachbarschaft ist keine Abstellwüste für herumstehende PKW mehr. Die Gefahr, die von - teils auch unsachgemäß - abgestellten PKW für Fußgänger und Radfahrer ausgeht ist, dauerhaft gebannt.

 

Die Raumaufteilung

Motorisierter Verkehr ist nur für Zulieferer, Müllentsorgung, Post etc. möglich. Die Straßen sind einspurig und als Einbahnstraße angelegt und auf das nötigste beschränkt. Es gibt Halte- bzw. Überholbuchten, damit der notwendige Verkehr reibungslos ablaufen kann. Außerdem gibt es zweispurige Radwege neben der Fahrbahn. Die Gehwege sind weitläufig. Ungenutze Flächen auf den Gehwegen sind begrünt. Ehemals von PKW verstellte Flächen und überschüssiger Straßenraum wird entsiegelt und begrünt. Das Be- und Entladen privater PKW kann möglich gemacht werden. Danach kommt das Gefährt ins Parkhaus.

 

Der Kiezgärtner / die Kiezgärtnerin

Die Fläche, die durch die Entfernung der PKW aus dem Stadtbild, freigeworden ist, wird strukturiert entsiegelt und gärtnerisch betreut und bepflanzt. Es gibt ein Büro der Kiezgärtnerin / des Kiezgärtners, das aus einem kleinen Team besteht. Die Aufgaben sind: Renaturierung und Betreuung der ehemals versiegelten Flächen. Das Kiezgärtnerbüro handelt eigenständig und ist für alle Bewohnerinnen offen. Wer Flächen für eigene Begrünungsprojekte nutzen möchte, kann sich über ein einfaches Verfahren für eine Fläche bewerben und diese unter vorgegebenen Kriterien begrünen und für eine vereinbarte Zeit betreuen. Die Begrünung ehemals versiegelter Fläche, ist vordergründig zur Verbesserung des Stadtklimas geeignet. Pflanzen wirken klimaregulierend. Beton und Asphalt heizen die Stadt auf. Stadtnatur wirkt aber auch aufwertend für die Umgebung und ist geeignet, den BewohnerInnen mehr Naturschönheit direkt vor der Haustür zugänglich zu machen. Schulen, Kitas oder Vereine, können hier eigene Natur- und Pflanzprojekte verwirklichen, gerade wenn der Raum z.B. im Hinterhof knapp bemessen ist. Das Kiezgärtnerteam ist gemeinsam mit der Stadtreinigung und auch den NachbarInnen für die Beseitigung von Müll und Unrat verantwortlich.

 

Das Pilotprojekt "Grüner Kiez" wird Ausgangspunkt für die klimafreundliche Neuausrichtung des städtischen Raums in Berlin und anderen deutschen Städten.

Natan Sorèl erstellt am
Referenznr.: 2021-10389

Kommentare