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Variante 1 bevorzugt, Nachbarbezirke in Planungen einbeziehen

Beim Lesen der Planungen fällt mir immer wieder auf, wie die Diskussion auf den Breitenbachplatz konzentriert wird, obwohl das Projekt in seiner Dimension und den Auswirkungen weit in die anderen Bezirke (Wilmersdorf, Schöneberg) hinein reicht. Daher bin ich grundsätzlich dafür, dass diese Bezirke in die Planungen und auch die Entscheidungen einbezogen werden sollten.

Als zweites beschäftigt mich das Verkehrskonzept sehr, zumal ich die pauschale Behauptung, der Autobahnverkehr wird dann wietgehend über das Kreuz Schöneberg am Insbrucker Platz laufen nicht teile. Ich selbst wohne in der Sodener Straße und wenn der Verkehrfluss auf der Stadtautobahn in Richtung Schönefeld Stockt, dann kommen Sie kaum noch über die Wiesbadener Straße.

Aus meiner Sicht sind folgende Aspekte in die verkehrsplanerische Auswirkungsanalyse zwingend einzubeziehen:

  • Auslastung des Flughafens BER mit mehr als 100%. Der Verkehr aus dem Berliner Westen und Norden wird wahscheinlich über die Stadtautobahn laufen. Dazu liegen bereits deteillierte Schätzungen von Planungsgesellschaften vor, die für den Verkehrsfluss auf der Stadtautobahn nichts Gutes verheißen.  
  • Die Fertigstellung und Vollauslastung des neuen Gewerbegebiets auf der ehemaligen Reemtsma-Fabrik inkl. allen An-  und Abreise- sowie Gewerbeverkehrs.

Das hier alles über die Stadtautobahn laufen wird ist bei vollständiger Schließung der beiden Röhren nur schwer nachvollziehbar.

Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar, dass die Grünen von einem Rückgang des individuelen Verkehrs bei Schließung beider Röhren des Tunnels von 40-50% ausgehen (Aussage Herr Gusy in einer Onlien-Veranstaltung von Benedikt Lux am 24.02.21). Die Schließung der Röhren wird zu keiner Reduktion des Individualverkehrs führen. Er wird sich neue Wege suchen. Auch die Reduktion der Parkplätze in der City-West wird da nur wenig helfen zumal der dortige Koalitionspartner die massive Reduktion der Parkplätze so nicht mitträgt. Ich kann in der Entwicklung der letzten Jahre und auch mit Corona und dem Fahrradboom nicht erkennen, wie ein solcher Rückgang zustande kommen soll.

Auch ein Ausbau des ÖPNV hat hier einige Voraussetzungen. In dieser Gegend kann der Ausbau des ÖPNV nahezu ausschließlich mit Bussen geleistet werden. Der Takt dürfte höchstens 5 min (eher noch weniger) betragen, um wirkliche Effekte auf die Reduzierung des Individualverkehrs zu haben. Woher sollen denn die ganzen Busse und Busfahrer(innen) kommen? In Sachen Ausbau des ÖPNV hat sich Berlin bisher eher als unzuverlässig erwiesen, wie auch die ganzen Diskussionen um neue UBahn-Linien zeigen. Bis da was passiert dauerts und oftmals passiert gar nichts (auch mit den Grünen in der Regierung).

Hier sollten die umliegenden Bezirke transparent einbezogen werden insbesondere, je stärker die Verkehrsreduzierung ausfällt.

Sollte dennoch eine oder gar beide Röhren geschlossen werden, wäre ich für Sportplätze und Sportmöglichkeiten in den Röhren mit einem zusätzlichen Zugang von der Wiesbadener Straße.

Freundliche Grüße

Andreas P bearbeitet am
Referenznr.: 2021-10324

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